Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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ALICE COOPER - Paranormal (2 CD) EAR
Music/Phonag Alice Cooper erlebt momentan
den gefühlten 52. Frühling. Auf der Bühne ist er mit
seiner Begleitband Glen Sobel (Drums), Chuck Garric
(Bass), Nita Strauss (Gitarre), Ryan Roxie (Gitarre) und
Tommy Henriksen (Gitarre) im Moment eine Macht und kann
aus einem unglaublichen Fundus an geilen Songs seine
Setliste bestücken, wie er will. Braucht Vincent Damon
Furnier denn überhaupt noch ein neues Album? So lange er
seiner Weisheit, «Strophe, Pre-Chorus, Chorus», treu
bleibt, ganz sicher. «Paranormal» weist viele Elemente
seiner Siebziger-Vergangenheit auf. Hat aber mit
«Fireball» auch einen Track, der sich auf «Trash» oder
«The Last Temptation» hätte verirren können. Alice baut
auf die musikalischen Fähigkeiten seiner Begleitband und
schiesst dabei so geniale Lieder wie «Paranoiac
Personality» aus seiner Hitmaschinerie. Das leicht
schwerfällige «Private Public Breakdown» überzeugt
ebenso wie das flotte «Rats», oder das mit Bläsern
unterlegte «Holy Water». Interessant ist auch die zweite
CD, auf welcher die originale Alice Cooper-Band zwei
Songs («Genuine American Girl», «You And All Of Your
Friends») eingespielt hat, plus die sechs Live-Tracks,
welche in Columbus mitgeschnitten wurden. Es macht
einfach immer noch Spass, die alten Klassiker «No More
Mr. Nice Guy», «Under My Wheels», «Billion Dollar
Babies», «Feed My Frankenstein», «Only Women Bleed» und
«School's Out» zu hören. «Paranormal» ist eine weitere
geile Scheibe geworden, welche den musikalischen
Zeitgeist der siebziger Jahre mit dem Flair der sehr
erfolgreichen Endachtziger bis und mit Mitteneunziger
verbindet. Ob dabei die «Poison»-Fraktion vor Freude im
Dreieck hüpft, wage ich zu bezweifeln. Aber zumindest
werden alle Cooper-Fans ihre helle Freude haben und
solche, die es werden wollen und sollten!
Tinu
Punkte:
9.2 von 10
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ELUVEITIE - Evocation II - Phanteon Nuclear
Blast/Warner Die Schweizer Folk Metal-Combo
veröffentlicht mit 'Evocation II - Phanteon' ihr zweites
Akustikalbum, was einfach Spass beim Zuhören macht.
Jawohl, es macht einfach richtig Spass, diesen 18 Songs
zuzuhören und einfach zu geniessen. Acht Jahre sind
mittlerweile ins Land gezogen seit der Veröffentlichung
ihres ersten Akustikalbums. So, genug gefaselt, kommen
wir zu den harten, folkigen Fakten. Das Nonett in
Persona von Jonas Wolf (Gitarre), Matteo Sisti (Flöten,
Dudelsäcke, Mandola), Nicole Ansperger (Violine), Alain
Ackermann (Schlagzeug), Chrigel Glanzmann (Gesang,
Flöten, Mandola, Dudelsäcke, Bodhran), Fabienne Erni
(Gesang, keltische Harfe, Mandola), Kay Brem (Bass),
Michalina Malisz (Hurdy-Gurdy) und Rafael Salzmann
(Gitarre) zelebrieren auf einem hochstehenden
musikalischen Niveau die perfekte Kombination von Folk
und Metal, natürlich ist auf 'Evocation II - Phanteon'
die folkloristischen, musikalischen Elemente in der
klaren Überzahl. Kombiniert mit der geschichtlich
mystischen Zeitreise in die keltische Mythologie sowie
der Ehrerweisung an die keltischen Gottheiten durch das
gallische Phanteon. Man ist vorweg zu erläutern, dass es
sich hierbei um ein perfektes Konzeptalbum handelt, es
wäre auch eine ideale Filmmusik zu eben genannter
geschichtlichen Zeitreise. Sehr interessant ist die
gallische (= altkeltische) Sprache, welche auf
'Evocation II - Phanteon' durchwegs gepflegt und
zelebriert wird. Für mich ein absoluter Höhepunkt dieses
Albums, aber auch die kreierten Songs, welche sich
nahtlos in ineinander einfliessen, ja, ich bin beinahe
geneigt zu sagen, dass es sich bei den 18 Songs
eigentlich um 1 einzigen Song handelt, so perfekt und
beinahe rein ist das neue Eluveitie-Album geworden. Auch
all die antiken und eingesetzten Musikinstrumente
faszinieren, das Nonett versteht es einfach, all dies
gekonnt musikalisch umzusetzen, einwandfrei. Habe mir
die Instrumente mal auch vorgenommen, denn
schlussendlich soll die geneigte Leserin bzw. der
geneigte Leser informiert werden, nebst der Unterhaltung
natürlich. Ein musikalisch wie geschichtlicher Genuss
ist es geworden, das zweite Akustikalbum, welches sich
nahtlos ans erste Akustikalbum anreiht. Keine Frage,
sehr gekonnte und professionelle Inszenierung dieser
Zeitreise. Ein Anchecken ist beinahe ein Muss, denn
ansonsten entgeht man(n) bzw. frau des Zaubers dieser
Scheibe. Gelungen und mystisch, selbst das Cover zieht
einen in den Bann. Hört euch die Tracks an und starrt
auf das Cover. Ihr werdet sehen, es ist das einzige Mal
in eurem Leben, dass ihr euch gerne entführen lässt. Die
Welt von Eluveitie erwartet euch bereits sehnsüchtig.
Leopold
Punkte:
9.1 von 10
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SERIOUS BLACK - Magic AFM
Records/Musikvertrieb Knapp ein Jahr nach
dem Zweitling erscheint bereits das dritte Album der
Power-Metaller Serious Black. Gibt es
Abnützungserscheinungen? Fehlanzeige! Im Gegenteil - die
Kreativität und der Mut innerhalb der Genre-Grenzen
dezent eigene Wege zu gehen haben sich sogar noch
verstärkt. Magic erzählt eine Geschichte, welche den
Hörer von Anfang bis zum Schluss in den Bann zieht. Und
das obwohl die Lieder wohl auch ausserhalb des
Konzept-Modus funktionieren. Entsprechend der Geschichte
gibt es drei Liedtitel, in denen das Wort 'Magic'
vorkommen (was im Vergleich zu den vielen
Whitesnake-Hits mit 'Love' aber noch wenig ist).
Offensichtlichster Live-Hammer ist 'Serious Black
Magic', dessen Refrain künftig alle Fans mitschreien
dürften. Ansonsten fällt wiederum positiv ins Gewicht,
dass die Lieder etwas Zeit brauchen, um richtig zu
zünden. Diese Konstante zieht sich jetzt bereits zum
dritten Mal durch die Alben. Wer diese Geduld aufbringt,
entdeckt eine hohe Musikalität mit teilweise
progressiven Anleihen. Serious Black klingen auf 'Magic'
zum ersten Mal sogar richtig episch - was super zum
Gesamtbild passt. Integrieren sie künftig gar
Musical-Elemente, könnte endlich ein würdiger
selbstständiger Savatage-Nachfolger gefunden werden.
Serious Black lassen sich also sämtliche Optionen offen.
Sie schüren die Hoffnung, dass auch Album Nummer vier
das Niveau halten werden kann. Ich ziehe meinen Hut für
drei grossartige Alben in Folge! Etwas, das heute bei
neuen und altgedienten Bands nicht mehr oft vorkommt.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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DEAD LORD - In Ignorance We Trust Century
Media/Universal Endlich melden sich Dead
Lord wieder auf Konserve zurück und holen mit "In
Ignorance We Trust" bereits zum dritten Paukenschlag
aus! Waren schon "Good Repentance" und "Heads Held High"
nicht von schlechten Eltern, so kann "In Ignorance We
Trust" das vorgegebene Niveau problemlos halten und
sogar noch eine Schippe drauf legen! Das Geheimnis von
Dead Lord ist, aus Altem Neues zu machen, ohne eine
reine Kopie der alten Helden zu sein und nur einfach
retro zu sein. So haben Dead Lord an den richtigen und
wichtigen Stellschrauben gedreht, und so sind die
Twingitarren noch genialer, die Refrains noch stimmiger
und die Gitarrensoli schiessen den Vogel ein ums andere
Mal mit Blattschuss ab! Die Produktion von Ola Ersfjord
ist sehr angenehm warm, da hat er einen wirklich tollen
Job hingelegt. Schon beim ersten Song "In Ignorance We
Trust" geben uns Dead Lord die Marschroute für die
folgenden Songs bekannt und setzen schon ein erstes
Ausrufzeichen! Genau so furios geht es mit "Too Late"
weiter, Twingitarren deluxe und mit Hakim Krim ein
Sänger, der dem unvergesslichen Phil Lynott in nichts
nachsteht. Auch an Gitarrensoli für die Ewigkeit wird
nicht gespart! Eine erste Verschnaufpause wird einem bei
"Reruns" und "Leave Me Be" gegönnt, und so kann auch die
Luftgitarre wieder gestimmt werden, um dann wieder voll
abzurocken! Einer meiner Favoriten auf diesem Album ist
"The Glitch" und dann ist die erste Halbzeit auch schon
Geschichte! Die zweite Halbzeit beginnt mit dem flotten
"Kill Them All". "Never Die" ist dann aber am Anfang
eher von ruhigerer Natur, drückt aber gegen das Ende
nochmals auf die Tube! Mit "Part Of Me" haben Dead Lord
sogar eine reinrassige Ballade mit Kuschelfaktor im
Programm! Den Abschluss bilden die beiden geilen Rocker
"They!" und "Darker Times". Für alle Liebhaber von
klassischem Hard Rock ist Dead Lord mehr als eine
Alternative und sie werden ihrem Ruf als einer der
besten Newcomer der letzten Jahre mehr als gerecht!
Dieses Album wird einen Topplatz in den Bestenlisten
belegen! Roolf
Punkte:
9.1 von 10
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ADAGIO - Life Zeta Nemesis Nach
einer achtjährigen Pause melden sich die französischen
Symphonicmetaller von Adagio mit ihrem fünften
Studioalbum zurück – und wieder einmal unschlagbar gut!
Nicht nur die Rückkehr zu progressiven Elementen und
gewisse Djent-Einflüsse sind zu hören, es gibt auch
neue, eher personelle Einflüsse. Mit drei neuen
Gesichtern in ihren Reihen klingt die Musik vertraut und
neu zugleich, besonders fällt die starke und
wohklingende Stimme des Texaners Kelly Sundown Carpenter
auf (ex-Darkology, seit 2016 auch Leadsänger von Civil
War). Kurz gefasst könnte man dieses Album als
ergreifend, dramatisch, aber auch beruhigend und
irgendwie spirituell bezeichnen. Man verspürt beinahe
die leichte Trance. Von härteren Songs über die sanfte
Ballade gen Schluss werden verschiedene Genreelemente
gekonnt gespielt und die knappe Stunde vergeht wie im
Flug. Ein paar Alben haben die Eigenschaft, dass sie
durch mehrmaliges Hören für die Ohren besser klingen und
man erst später die volle Pracht hört. Diese Scheibe
gehört in diese Kategorie – das mehrmalige Hören lohnt
sich aber wirklich. Emotional und trotzdem heavy.
Freunde verschiedener Genres wie auch Newbies dürften
grosses Gefallen an dieser Scheibe finden.
Monika M.
Punkte:
9.0 von 10
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SUN OF THE SLEEPLESS – To The Elements Lupus
Lounge/Prophecy Markus Stock, besser bekannt
unter dem Pseudonym Ulf Theodor Schwadorf, hat ja mit
einigen Bands zu tun, unter anderem The Vision Bleak,
Empyrium, Ewigheim – und nun mit seinem Solo-Projekt Sun
Of The Sleepless. Wobei, so neu ist die Truppe nicht,
offenbar existiert sie schon seit 1999, man hat aber
bisher nur ein paar EPs und eine Split-Scheibe
herausgebracht, sich auch zwischenzeitlich aufgelöst –
und jetzt steht man mit „To The Elements“ mit dem ersten
vollamtlichen Album auf der Matte. 7 Tracks sind es,
davon stellt der erste Track „The Burden“ quasi das
Intro dar, wenn man dem so sagen darf. Chorale Gesänge
und eine verzerrte, erhaben-majestätisch klingende
Gitarre ebnen den Weg für eine Huldigung an die frühen
Zeiten des Black Metal mit rasenden Drums, flirrenden
Gitarren und keifendem Gesang. Wobei alles zeitgemäss
produziert worden ist, man kann die Instrumente super
voneinander unterscheiden, und auch der Gesang kommt
deutlich aus den Boxen. Sphärische Zwischenparts wie bei
„The Owl“ lockern das Geschehen immer wieder auf, „Where
In My Childhood Lived A Witch“ kann man als Hommage an
The Vision Bleak ansehen, „Forest Crown“ fungiert dann
als Zwischenspiel mit akustischen Gitarren, bevor dann
mit „In The Realm Of The Bark“ wieder die Temposchrauben
heftig angezogen werden. „Phoenix Rise“ stellt dann
quasi das Bindeglied zwischen den ‚weichen‘ und den
‚harten‘ Tracks dar, es beinhaltet alle Trademarks und
ist trotz mehr als 7 Minuten Länge nie langweilig – auch
hier härt man immer wieder die Anleihen an The Vision
Bleak durch, oder auch Ewigheim. Man erkennt die
Handschrift des Musikers – und das finde ich persönlich
sehr schön, da weiss man, wer wirklich dahinter steckt
und mit Herzblut zu Werke gegangen ist. Kurzum: „To The
Elements“ ist primär Black Metal – aber auf eine völlig
eigene Art und Weise interpretiert, mit sehr vielen
divergierenden Elementen und dennoch mit einem
deutlichen Einschlag altbekannter Bands in diesem
Bereich. Geheimtipp! Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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DERAIS - Of Angel's Seed And Devil's Harvest
Ván Records Gänzlich unbekannt waren mir
Derais, bevor ich sie das erste Mal mit ihrer Debut-CD
kennenlernen durfte. Mit ihrem Funeral Doom rennen sie
bei mir aber offene Scheunentore ein und hinterlassen
einen bleibenden Eindruck. Mit dem ersten Song beginnt
der tiefe Abstieg in die dunkle und finstere Gruft, in
der man dann auch bei den folgenden Songs verweilen
wird. Beim zweiten Song "Hellbless" verfehlen die Riffs
in Endlosschlaufe ihre meditative Wirkung nicht. Gesang
sucht man vergeblich, dafür wird direkt aus der Gruft,
eindringlich und beschwörend, auf die Hörer eingeredet.
Mit Atmosphäre pur geht es bei "White Night" nahtlos
weiter und man fühlt sich mit diesem schauerlichen
Soundtrack in einen Horrorfilm versetzt. Und immer
wieder diese beschwörende Stimme, die sehr gut in den
Gesamtkontext passt und den Gesang gar nicht vermissen
lässt! Musikalisch lässt dieser Sound einem wahrlich das
Blut in den Adern gefrieren! So muss Funeral Doom
klingen und Derais setzen ihre musikalischen Ideen
gekonnt auf diesem Debut-Album um! Mit "Devil's Harvest"
hallt es bereits zum letzten Mal aus der finsteren Gruft
und Derais liefern ein wahrlich gelungenes Debut ab! Da
haben Van Records wieder einmal einen dicken Fisch an
Land gezogen und hoffentlich sehe nicht nur ich das so!
Empfehlenswert für alle Doom-Fans, deren Doom düster und
finster sein darf! Roolf
Punkte:
9.0 von 10
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BROKEN HOPE - Mutilated And Assimilated
Century Media/Universal Mit ihrem siebten
Meisterwerk zelebrieren die fünf Chicagoer ihren
bekannten technischen, deathigen, leicht corigen Metal.
12 Songs von solch brutaler Intensität, hammermässig
druckvoll und sauber produziert, gepaart mit filigraner,
technischer und musikalischer Fertigkeit. Damian Leski
an den Vocals growlt sowas von brutal ins Mikro, dass es
dieses wie eine Zwiebel schält, um all die rohe Wut und
Aggression in den Songs zu platzieren. Wie kleine Nadeln
setzen sich diese in Deinem Gehörgang fest, zu selten
gibt es solche geniale Growlers wie Damian. Mike Miczek
an den Drums leistet absolut präzise Schwerstarbeit.
Seine Doublebass sind tragend, seine Cymbalseinsätze
prägnant, seine Fills auf die Snare sind treibend wie
Giftpfeile, seine Tombs erzeugen das böseste
Donnergrollen, was man sich vorstellen kann. Diego Soria
am Bass treibt seinen Tieftöner ebenfalls tänzelnd und
trollend, so dass Luzifer sein Tanzbein schwingt und
seine feuerrote Mähne headbangend dem Inferno zu
schwingt. Jeremy Wagner & Matt Szlachta riffen sich die
Finger wund, schliessen den Feuerreigen mit markanten,
technisch hochstehenden Solofähigkeiten an ihren
Gitarren des Death. Das Cover-Artwork ist ebenfalls
wieder gelungen, es zieht sich nahtlos durch die
vorgängigen Alben vom Chicagoer Quintett durch. Als
absolute Burners könnte ich hierbei alle 12 Stücke
aufzählen, denn für mich ist 'Mutilated And Assimilated'
eine der besten, brutalsten und technisch
hochstehendsten Death Metal-Platten dieses Jahres.
Anhänger von Suffocation, Cannibal Corpse, Deicide und
Konsorten werden jetzt schon feuchte und flammend
errötete Augen vorweisen, denn dieses Teil gehört ohne
Wenn und Aber in jede gutsituierte Metal-Sammlung.
Hellyeah! Leopold
Punkte:
9.0 von 10
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DAGOBA - Black Nova Century Media/Universal
Bereits mit dem siebten Album "Black Nova" sind
Dagoba am Start. Bisher, mir aus nicht erklärbaren
Gründen, immer noch als Geheimtipp gehandelt, spielen
sie auch auf ihrem neuen Album wieder gross auf! Was von
Anfang an auffällt, sind die elektronischen und am
Computer generierten Einschübe, die schon stark in
Richtung Fear Factory gehen. So startet das Album auch
mit einem sehr elektronischen Intro. Dagoba zeigen sich,
vom ersten Ton an, sehr innovativ und sie öffnen sich
diversen neuen Stilmitteln. So spielen Cleanvocals, als
gelungener Kontrast zu den Growls, eine wichtige Rolle
auf diesem Album. Die Balance zwischen brutalen
Knüppelparts und hochmelodischen Refrains wird perfekt
gehalten. Auch lockern die elektronischen Sequenzen das
Gesamtklangbild gekonnt auf und sind gewissermassen das
Salz in der Suppe! Der Sänger kann nicht nur mit Growls
aufwarten, sondern zeigt sich auch bei den Cleanvocals
mehr als nur sattelfest. So wird auch die potenielle
Käuferschicht gewaltig ausgeweitet, denn bei einem so
vielseitigen Sound werden sich ganz verschiedene Leute
angesprochen fühlen. Waren Dagoba früher nur für die
Harten unter uns, so gelingt ihnen der Spagat zwischen
Extrem und Mainstream nun ausgezeichnet! Mir gefallen
diese neuen Seiten an Dagoba sehr gut und ich hoffe,
dass ihnen mit "Black Nova" der endgültige Durchbruch
gelingen wird. Wem Fear Factory zu eintöning sind, der
sollte bei Dagoba unbedingt mal reinhören. Anspieltipps
meinerseits: 1. "Stone Ocean", 2. "The Infinite Chase",
3. "Lost Gravity" Roolf
Punkte:
8.9 von 10
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TABERAH - Sinners Lament Killer Metal Records
Auf dem Infoblatt der Australier zu ihrem dritten
Longplayer steht: Für Fans von Black Sabbath, Iron
Maiden, Thin Lizzy und AC/DC und einer Prise Queen. Na
dann horchen wir da doch mal rein. Der Opener "Sinner's
Lament" hat nicht viel gemein mit den genannten Bands,
klingt aber gut, tolle Up Tempo-Nummer. Beim folgenden
"Wicked Way" kommen dann einige ältere Maiden-Einflüsse
zutage, klingt aber trotzdem eigenständig. "Harlott"
geht von den Gitarren her eher in die Accept-Ecke. Thin
Lizzy-Einflüsse gibt's dann mit den flotten "Horizon".
Das schnelle "Child Of Storm" geht eher in Richtung
Gamma Ray und etwas Rage, allesamt tolle und spannende
Songs. Ganz gut gefällt das eigenständige sehr melodiöse
"Dance Of The Damned", sicher eines der Highlights auf
diesem Rundling. Mit dem ebenfalls schnelleren "Crypt"
geht es dann eher in Richtung Stratovarius, vor allem
das starke Gitarrenriff und der Chorus im Refrain sind
überaus gut gelungen. Auch der voluminöse Refrain bei
"The Final March Of Man" erinnert sehr an Gamma Ray,
ganz gross. Ha und was für eine gelungene Überraschung
mit dem Eagles-Cover "Hotel California" in einer
megaschnellen Version mit Doublebass und harten
Gitarren. Auch das Solo ist der Hammer, klasse Version.
Ich höre hier zwar kaum Maiden- oder Sabbath-Klänge bei
den elf Nummern, aber trotzdem ist dies ein spannendes,
sehr gelungenes Album. Es lohnt sich auf jeden Fall hier
reinzuhören, tolles Metal-Werk. Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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THE HAUNTED - Strength In Numbers Century
Media/Universal Seit nun mehr 21 Jahren thrashen
uns die Schweden aus Göteborg und präsentieren uns ihren
mittlerweile 9. Longplayer namens 'Strength In Numbers',
total der 12. Output (inkl. DVDs, EPs etc.). Das
Thrash-Quintett mit Marco Aro (Vocals), Jensen und Ola
Englund (Guitars), Jonas Björler (Bass) und Adrian
Erlandsson (Drums) zelebrieren den heftigen, etwas
technischen Thrash Metal, welcher auf dem 'Strength In
Numbers' dank der klaren und druckvollen Produktion voll
rüberkommt. Man spürt förmlich die Aggressivität und
Intensität sowie Brutaliät der Songs in jeder einzelnen
Hautpore. Jensen und Ola an den Klampfen kreieren ein
Riffgewitter nach dem anderen, welches jedes davon nur
so von Groove schreit. Auch die Soli sind im
technisch-thrashigen Fahrwasser gehalten und überzeugen
jeden Metaller. Marco's wütende Shouts, brutal und
zeitweise an der Grenze des Growls knabbernd, machen das
Brutalopaket komplett. Jonas am Tieftöner kommt trotz
den markanten Gitarren voll zum Tragen, wummert sehr
eigenständig und groovend in den Thrashern. Adrian's
Drumming überzeugt wohl jeden Thrasher, denn sein
Doublebass ist einfach genial. Und doch setzt er jeweils
gekonnt auch mal 'bremsende' Akzente ins
Doublebass-Spiel, so dass dieses stets von neuem jedem
Mosher ein Lächeln auf die Lippen zwingt. "Preachers Of
Death" ist eine Thrashgranate sondergleichen, da ist
wahrlich alles, was das Thrasherherz sich wünscht, dabei
und perfekt verpackt. "Strength In Numbers" folgt
sogleich, um eine kleine, alte Geschiche zitieren zu
dürfen. Das Coverartwork wirkt recht matrialisch und
passt perfekt zum Schweden-Thrash. Fans von Slayer,
Machine Head, Arch Enemy und Konsorten dürfen hier in
die Vollen langen. Mein Thrasherherz ist mit 'Strength
In Numbers' absolut bedient und deshalb geh' ich nun in
meine Moshecke eines meiner weiteren Hobbies mit The
Haunted weiterfrönen. Leopold
Punkte:
8.9 von 10
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THE TANGENT - The Slow Rust Of Forgotten Machinery
InsideOut Music/Universal Die Proggies um Andy
Tillison und Jonas Reingold sind zurück mit einem schon
gewohnt auf hohem Niveau Prog Rock-Epos. Fünf Songs mit
einer Spielzeit von 74 Minuten. Schon der erste Song
"Two Rope Swings" ist ein 6-Minuten-Song, eine herrliche
Prog-Nummer mit viel Gefühl dargeboten, wie gewohnt bei
den Superproggies. Das folgende "Doctor Livingstone"
beginnt mit an Yes erinnernden Spielereien, mit klasse
röhrendem Bass, wie bei Dave Meros, und unterstützt die
ineinander spielenden Gitarren und Keys, herrlich
anzuhören. Tillison und Co verstehen es einfach, während
der ganzen 12 Minuten die Spannung zu behalten. Auch bei
längeren Instrumental-Passagen. Das Kernstück des Albums
allerdings ist das 22 Minuten lange "Slow Rust" mit
abwechselndem Gesang von Marie Eve De Gaultier und Andy
Tillison, der übrigens auch das erste Mal in der
Tangent-Geschichte die Drums eingespielt hat. Dieser
Track lebt von den grossen Spannungsbögen, mal wild,
dann wieder sehr ruhig und mit akustischer Gitarre,
grossartiger Song, der etwas Zeit braucht um seine ganze
Schönheit zu entfalten. Auf jedenfall ist The Tangent
hier wieder ein sehr spannendes Prog Rock-Werk gelungen,
das nahtlos an ältere Werke anschliesst. Wer auf Yes,
Spock's Beard und Co abfährt wird echt Freude haben an
der Musik der fünf Proggies, sehr starkes Album.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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SNOW - At Last Escape Music/Non Stop Music
Startet der Opener "We're Gonna Make It" noch mit einem
starken AC/DC-Riff, schwenkt man dann in eine starke
Thin Lizzy-Richtung ein. Toller Song mit starkem Refrain
und einem schnellen Solo, er kann es noch. Denn die
Gitarre schwingt kein geringerer als Carlos Cavazo. ja
genau, der von Quiet Riot. Und am Bass sein Bruder Tony
Cavazo. "Oh Baby" dann erinnert stark an ältere Uriah
Heep, ein starker Up Tempo-Rock-Song mit genialer
Basslinie à la Heep. Und so geht's weiter mit 70er
Rock-Spirit bei "Steal A Kiss". Genial, wie die Jungs
das 70er-Jahre-Feeling hier reproduzieren, klingt voll
echt, nicht überproduziert mit knochentrockenen Drums.
Sänger Doug Ellison klingt autentisch, genau so, wie das
damals klang. Carlos Cavazo spielt hier sehr
songdienlich und lässt nur in Soli aufblitzen, was für
ein grossartiger Gitarrist er ist, klasse Arbeit. Auch
die Drums und vor allem der Bass spielen hier sehr
lebendig und glänzen immer wieder mit tollen Basslinien
und Breaks und Drum-Files. Halt eben diese typische
70er- und auch Anfang der 80er-Sounds. "Crack The Whip",
ein Powersong mit Anleihen zu UFO, auch sehr gut. Das
Ganze spielt sich musikalisch irgendwo zwischen Uriah
Heep, UFO, Cheap Trick und Thin Lizzy ab, mit einem
Schuss älterer Domain. Ganz starkes Album der Gebrüder
Cavazo, Sänger Ellison und Drummer Stephen Quadros. Es
ist nicht einfach, den Geist der 70er so cool
einzufangen wie Snow das tun, jeder einzelne Song rockt
und macht unheimlich Spass, ihn anzuhören. Das klingt
frisch, knackig und sehr lebendig, unbedingt antesten.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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VENOM INC. - Avé Nuclear Blast/Warner Der
eingefleischte Fan sähe ja es eigentlich viel lieber,
dass sich Venom, bestehend aus Cronos (v/b), Mantas
(g/v) und Abaddon (d) wieder vertragen und gemeinsam
ihrem kultigen Backkatalog und ein paar guten neuen
Songs der letzten Jahre frönen würden. Doch die
Wirklichkeit sieht leider anders aus und beschert der
Szene nun ein weiteres Zweigestirn. Während Cronos,
zusammen mit La Rage (g) und Danté (d) den alten
originalen Bandnamen beansprucht, sind Mantas und
Abbadon, plus Tony "Demolition Man" Dolan (v/b), als
Venom Inc. mit dem gleichen Schriftzug unterwegs.
Bislang waren vor allem die Live-Shows von Cronos und
seinen Mannen das "A" und "O" bezüglich der Geschichte
der ursprünglichen Band. Studiomässig kamen für mich
nach «Cast In Stone» (1997) jedoch nichts mehr wirklich
Relevantes heraus. Die Songs wurden zunehmend ruppiger,
schneller, härter, aber nicht besser. Bei Venom Inc. war
es zu Beginn gerade umgekehrt, will heissen, dass die
Live-Show nicht auf die gleiche Resonanz stiessen und es
ja ausser dem Backkatalog gar kein Studiomaterial gab.
Das ändert sich nun, und zwar gewaltig, denn das, was
ich mir nun zwei Dekaden erhoffe, bläst mich beim
Erstling «Avé» von Venom Inc. glatt aus den Schuhen. Das
neue Material ist seit «Cast In Stone» Venom in seiner
reinsten Form! Auch wenn Tony stimmlich mehr nach Mr.
Lordi als Cronos klingt, hauen die neuen Songs auf
diesem sackstarken Debüt alles weg, was Cronos und seine
Jungs in letzter Zeit zustande brachten. Vor allem
grooven Venom Inc. auf «Avé» um Längen geiler als die
Kollegen. Natürlich gibt es auch schnellere Songs wie
«Metal We Bleed» oder «Blood Stained», die vor allem von
der fetten Produktion profitieren. Die echten Brecher
sind allerdings solche Schoten wieder der Opener «Avé
Satanas» oder das hammergeile «Forged In Hell». Mehr
Venom geht gar nicht, und darob werden Cronos noch
einige Haare mehr ausfallen. Man stelle sich mal vor,
sowas würde vom Ur-Lineup zelebriert! Es wäre unfassbar
geil, doch Tony Dolan macht das schon gut, keine Frage.
Beim Slayer-mässigen Speedster «Time To Die» stellt sich
einem zu Beginn schliesslich die Frage, ob das wirklich
Abaddon ist, der dieses Gebretter eingespielt hat, denn
sowas Schnelles kriegte man früher (ausser im Ansatz bei
«Bloodlust») nicht zu Gehör! Insgesamt glänzt «Avé» mit
abwechslungsreichem Songmaterial, das, wie auch bei
«Preacher Man», nie besser getönt hat. Hinten raus
flacht es dann zwar etwas ab, doch unter dem Strich
pissen Mantas und Abaddon ihrem einstigen Weggefährten
mit «Avé» doppelt und heftig zugleich ans Bein!
Rockslave
Punkte:
8.8 von 10
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DIRKSCHNEIDER - Live - Back To The Roots Accepted (2
CD/1 DVD) AFM Records/Musikvertrieb Letztes
Jahr wurde schon die Live-Doppel-Scheibe «Back To The
Roots» veröffentlicht. Nun erscheint das, was viele Fans
eigentlich schon 2016 erwarteten, nämlich die visuelle
Umsetzung des Konzertes von Dirkschneider. Der ehemalige
Accept-Sänger präsentiert die gleiche Setliste 2017 wie
2016, allerdings von einem Konzert aus Tschechien. Dem
Promo-Download der heutigen Zeit sei Dank, höre ich zwar
den Sound, aber sehe leider die Bilder nicht. Schade.
Was aber bleibt, ist einmal mehr das Bewusstsein, dass
die Accept-Lieder mit der Originalstimme nach wie vor am
besten klingen. Auch wenn Accept mit «Blind Rage» und
«Blood Of The Nations» geile Scheiben veröffentlichten,
sobald man die Klassiker spielt, gibt es einfach nur
eine Stimme, welche diese Tracks wiedergeben kann.
Zusammen mit dem Gitarren-Duo Andrey Smirnov und Kasperi
Heikkinen (der zwischenzeitlich leider U.D.O. und
Dirkschneider verlassen hat) haut Udo die 24 Tracks mit
einer Wucht aus den Boxen, dass man sich in den
glorreichen achtziger Jahren wiederfindet. Zum Glück
geizt Dirkschneider auch nicht mit «Russian
Roulette»-Liedern, und so ist es eine verdammt Freude,
«Monsterman» und «TV War» zu hören und, wer die DVD hat,
auch zu sehen. Dieses Live-Dokument ist eine
musikalische Geschichtsreise, die seinesgleichen sucht
und sicher auch bebildert eine verdammt gute Rolls
abgibt! Liebe Promo-Leute, überdenkt einfach mal eure
Strategie betreffend solcher Veröffentlichungen!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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RAGE - Seasons Of The Black Nuclear Blast/Warner
Rund eineinhalb Jahren nach dem Debutalbum der neuen
Rage-Besetzung veröffentlichen Rage bereits ihr zweites
Nach-Smolski-Werk. Dieses steht in seiner Klasse dem
Gesamtkatalog von 23 Alben in nichts nach, brauchte aber
bei mir zuerst etwas Zeit, um richtig zu zünden.
Schneller greifen dagegen die sechs Avenger-Lieder (dem
Vorgänger von Rage), welche für die Bonus-CD neu
aufgenommen wurden - und für mich noch geiler als die
elf Lieder vom regulären Album klingen. Wer 'Seasons Of
The Black' aber eine Chance gibt, wird überrascht, wie
die anfängliche Härte der ersten sieben Lieder
zunehmenden melodischen Momenten weichen. Diese sind
natürlich von Anfang an vorhanden, scheinen aber eher
nachzuwirken als sich aufzudrängen. Heavy Metal mit
einem Hang zu Thrash und Power Metal waren schon immer
ein wichtiger Teil von Rage. Trotzdem überrascht mich
die Band damit immer wieder. Zumal Rage hier weniger
virtuos und dafür direkter losrocken als beim
Vorgänger-Album 'The Devil Strikes Again'. Dafür läuten
Peavy und seine neue Mannschaft in der zweiten Hälfte
von 'Seasons Of The Black' wieder ihre orchestrale Phase
ein. Auf solche Lieder wurde Anfang 2016 gänzlich
verzichtet. 'The Tragedy Of Man' heisst das 20-minütige
Stück. Dieses besteht eigentlich aus vier Liedern,
welche in sich auch geschlossen gehört werden können.
Auch dieses Stück lässt keine Wünsche offen. Wer
'Seasons Of The Black' eine Chance gibt, wird belohnt.
Besonders auch, wenn er sich (wie ich) die Special
Edition mit der Bonus-Avenger-CD kauft. Das neue ist bis
jetzt (noch) nicht mein Lieblingsalbum von Rage. Wer
aber solche Superlative überhaupt braucht, der würdigt
den Gesamtkatalog dieser deutschen Metal-Legende nicht.
Rage können einfach nur gut sein. Und das ist
beachtlich, super oder einfach unglaublich. Roger
W.
Punkte:
8.8 von 10
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BLOODCLOT - Up In Arms Metal Blade/Sony Music
Bloodclot sind sowas von Old School, dass ich schon fast
einen Flashback in längst vergangene Zeiten habe! So und
nicht anders muss Hardcore aus New York tönen, und da
gibt es auch kein Wenn und Aber! Die Jungs um John
Joseph, den Sänger von den legendären CroMags, bieten
Hardcore, wie er früher einmal war, nämlich aggressiv,
hässlich und 100% ehrlich! Mit einem sehr dissonanten
Einstieg wird der erste Song "Up In Arms" stilvoll
eingeläutet. Bloodclot haben mit John Joseph einen
bissigen Terrier am Mik und die Jungs an ihren
Instrumenten stehen ihm in Sachen Aggression nichts
nach. So muss für mich Hardcore klingen, immer voll auf
die Zwölf! Früher fehlte mir die typischen Metalzutaten
in dieser Art von Musik, aber bei Bloodclot vermisse ich
überhaupt nichts, denn gerade die irrsinnige
Geschwindigkeit der kurzen Songs machen dieses
fabelhafte Gebräu aus. Sogar findet sich das eine oder
andere geniale Gitarrensolo in den Liedern, die meistens
unter der Zwei-Minuten-Grenze angesiedelt sind. Man
könnte jetzt auch schreiben: Kurz und schmerzlos, das
würde diesem genialen Album in kein Art und Weise
gerecht! Dann wäre: "In der Kürze liegt die Würze" schon
viel treffender! Auch ist eine punkige Note in den Songs
enthalten, die mir persönlich ausgesprochen gut gefällt.
Wer, wie ich, ab und zu an die vermeintlich guten alten
Zeiten denkt, für den ist dieses Album von Bloodclot
Pflichtprogramm! Meine Anspieltipps sind folgende Songs:
1."Up In Arms", 2. "Prayer", 3. "Soldiers Of The New
Babylon". Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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RPWL - A New Dawn (live) Gentle Art Of Music
Pünktlich zu ihrem 20-jährigen Bestehen, bringen die
Deutschen Art-Proggies um Kalle Wallner und Yogi Lang
endlich ihren Konzertfilm "A New Dawn" unter die Leute.
Er zeigt die letzte Show ihrer "Wanted"-Tour am 15.
Oktober 2015 und zwar in Freising in Bayern. Das Ganze
ist eine Mischung aus Rockkonzert und Theatershow.
Dieses grandiose Spektakel wurde nur einmal aufgeführt
unter Mitwirkung von 50 Schauspielern. Eins vorweg,
kauft euch nicht die CD sondern die DVD, oder Blu-ray.
Das muss man nicht nur gehört haben. sondern unbedingt
auch gesehen. Natürlich hört man, dass die Herren Pink
Floyd lieben, aber so schön und genial wie Yogi Lang und
seine Truppe das in die eigenen Songs einbauen ist schon
genial. Hört euch nur mal den Gänsehaut-Song "A Clear
Cut Line" an, wie die drei Backgroundsängerinnen hier
singen ist grosses Kino. Natürlich Floyd-nah, aber
wunderschön. Und Kalle Wallners fliegenden Gitarrensoli,
die immer mal wieder auftauchen, sind nicht von dieser
Welt und erinnern etwas an Uwe D`Rose (Landmarq) und
John Mitchel (Arena). Klasse gespielt auch der kleine
RPWL-Hit "Wanted", einfach ein grossartiger Song. Mir
gefallen auch die Leistungen der Schauspieler, des
Sprechers, der immer wieder auftaucht oder die
eingespielten News an den vielen Bildschirmen, das Ganze
hat Klasse und ist perfekt umgesetzt. Das Publikum war
jedenfalls mehr als begeistert. Oder das mit Sitar und
Percussion dargebotene "Like To Like", einfach klasse.
Dann das grandiose 18 Minuten lange "The Fisherman", ein
wahrlich grosser Prog Rock-Song. Auch das grosse
"Disbelief", eine Mischung aus Rock am Anfang, das in
der Mitte in eine wunderschöne Floyd-Nummer wechselt,
einfach herrlich, sich bei solchen Nummern von der Musik
wegtragen zu lassen. Dasselbe gilt für "A New Dawn",
wunderschön mit Gefühl gesungen von Yogi Lang und mit
überirdischem Solo von Kalle Wallner, darüber der
gigantischen Mädels-Chor, zum Abheben schön. Mit
"Revelation Reprise" wird dann das Offizielle Konzert
beendet. Bevor man mit "Unchain The Earth" und "Hole In
The Sky" nochmals zurück auf die Bühne kommt. RPWL legen
hier wahrlich ein Meister-Live-Werk vor, das sich jeder
Proggie unbedingt zulegen sollte, ganz klare
Kaufempfehlung meinerseits. Vorsicht Suchtgefahr!
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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CRIMFALL - Amain Metal Blade/Sony Music Aus
dem umfangreichen Metal-Gemischtwarenladen von
verschiedenen Stilen, habe ich ein ganz spezielles
Exemplar auf den Tisch bekommen. Nämlich die Finnen von
Crimfall, die ihren eigenwilligen Stil simpel mit
Cinemascopic Metal benennen, was das auch immer bedeuten
soll! Was kann man sich unter so einer Bezeichnung
vorstellen? Nicht viel, aber jetzt probiere ich mal,
diese Musik in Worte zu fassen. Das Album beginnt wie
ein Filmsoundtrack mit einer gesprochenen Sequenz, um
dann mit gewaltigem Chorgesang aufzuwarten und man wähnt
sich schon fast in der Oper "Nabucco" mit den
Gefangenenchören! Weiter geht es mit dem bekannten Spiel
von Laut und Leise wie auch von heftigen Growls und
lieblichem Frauengesang. Also für Abwechslung wird
ausreichend gesorgt. Für mich ist die Musik von Crimfall
ein Art Power Metal mit Soundtrack-Einschüben. Im
wahrsten Sinne des Wortes also ganz grosses Kino! So
erzählt dann auch jeder Song seine eigene Geschichte und
das auf eine sehr unterhaltsame Weise. Erstaunlich, wie
gekonnt Crimfall verschiedene Puzzle-Teile zu etwas
Neuem zusammensetzen. Ich kann mir sehr gut vorstellen,
dass so ganz viele verschiedene Headbanger angesprochen
werden. Für Leute, die eine harte Schale, aber einen
weichen Kern haben, ist dieser Soundtrack genau das
richtige Beruhigungsmittel. Und wenn es dann schon fast
kitschig, wie im Song "Song Of The Mourn", wird, dann
kann man seiner romantischen Ader so richtig freien Lauf
lassen. Mit dem Song "Sunder The Seventh Seal" in den
Ohren, werde ich jetzt mein Pferd satteln und der
Schlacht entgegen galoppieren! Folgende Songs sind meine
Faves: 1. "Last Of The Stands", 2. "Mothers Of
Unbelievers", 3. "Sunder The Seventh Seal". Roolf
Punkte:
8.8 von 10
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JACK STARR'S BURNING STARR - Stand Your Ground
High Roller Records/Musikvertrieb Was für eine
Stimme hat sich der ehemalige Virgin Steele-Gitarrist
ins Boot geholt! Hört mal gut zu. Dämmert's? Genau! Riot
V-Shouter Todd Michael Hall hat seine Stimme den zwölf
neuen Tracks geliehen. Ob es nur an der Stimme von Todd
liegt, dass die Tracks eine Spur melodischer aus den
Boxen kommen, ist eine Vermutung. Aber, Mister Hall ist
eine enorme Bereicherung, und so machen die neuen Songs
sofort Laune auf mehr. Jack Starr blieb immer ein
Geheimtipp, war es mit seinen Burning Starr oder auf
Solowegen. Aber mit «Stand Your Ground» hat er ein
wahres Juwel veröffentlicht. Alleine seine Solokünste in
«Hero» sind wahre Heldentaten. Abwechslung wird
grossgeschrieben, sei es durch das schnelle «The Enemy»,
das schleppende «Worlds Apart», der flotte, über zehn
Minuten lange Titeltrack, das an alte Riot-Tage
erinnernde «Escape From The Night», mit einem alten
Manowar-Gedächtnis-Chor, oder die Hymne «We Are One»,
die Lieder bieten tolles Metal-Kraftfutter. Ganz
ehrlich, ich habe nicht mehr mit einem solchen
Hammer-Werk aus dem Hause Starr gerechnet. Aber der
filigrane und vielseitige Gitarrist zeigt allen
nochmals, wie guter Metal geschmiedet wird und überzeugt
auf der ganzen Linie. Hervorheben muss man aber auch die
sensationelle Schlagzeugarbeit von Kenny «Rhino» Earl
(ehemals Manowar) und Bassist Ned Meloni, die beide
einen hervorragenden Job abliefern. Tolles Werk, muss
man gehört haben! Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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WRAITH - Revelation Ice Rain Records
Scheisse wie geil! Die Jungs gibt's noch immer! «Riot»
hat mich 1993 völlig begeistert, aber leider habe ich
dann die Engländer völlig vom Radar verloren. Nun liegt
mir der neueste Streich «Revolution» vor, und als ob die
Zeit stehen geblieben wäre, rocken Wraith noch immer aus
allen Rohren. Für Tigertailz-Fans waren die Jungs zu
metallisch und für Victory-Freunde zu sleazig. Aber
genau diese Sparte beherrschen Wraith noch heute und
hauen mit «Revelation» ein hart rockendes Album aus den
Rohren. Hört euch bloss «Into The Fire» an und ihr kennt
die Marschroute des Vierers. Vom damaligen Line Up hat
gerade Gitarrist Gregg Russell überlebt, dafür konnte
Wraith renommierte Hilfe beanspruchen. Pete Way (UFO),
Kim Nielsen (Phantom Blue), Steevie Jaimz (Tigertailz)
und Tony Mills (Shy, TNT) sind auf den Album zu hören,
das mit «Under The Hammer», «No Respect» und «Hunted»
aus allen Rohren feuert. Fans von Vain, Mötley Crüe und
Hardcore Superstar sollten hier unbedingt reinhören,
denn die Jungs machen Spass und Laune und verbreiten mit
einer Arsch tretenden Attitüde genau das, was man in den
achtziger Jahren bei jeder Band zu hören bekam, die sich
den Weg in schmierigen Clubs hochbahnte. Dominierend
sind die Gitarren, hervorbrechend die Stimme und mächtig
die Rhythmusmaschinerie. Die Truppe verdient ihre faire
Chance und zeigt allen neuen Sleaze- und Kick
Ass-Combos, wie man den Rock über den Lederriemen zieht.
Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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EXECRATION - Return To The Void Metal Blade/Sony
Music Dieses norwegische Quartett benamst seinen
Stil zwar als "experimentellen Death Metal", bleibt der
Grundausrichtung aber weitestgehend treu. Die erwähnten
Experimente beziehen sich für mich höchstens auf wenige
andersartige Gesangseinlagen. Soll aber absolut nichts
Negatives bedeuten, denn die dritte LP des seit 2005
existierenden Krachkommandos überzeugt trotz Schnörkeln
und kleinen Umwegen mit straffen, durchdachten
Kompositionen und einer druckvollen, basslastigen
Produktion. Dass die Jungs zudem vor zwei Jahren einen
Spellemann Award (Norwegischer Grammy) in der Rubrik
"Metal" für das Vorgängeralbum "Morbid Dimensions"
abstauben konnten, sollte ebenfalls als Gütesiegel
verstanden werden. Und EXECRATION sind eine dieser
Bands, die Qualität abliefern. Würde man die jeweils
jüngsten Alben von Dissection, Satyricon und Punish
vermischen, dürfte man "Return To The Void" ziemlich
nahe kommen. Hier kriegst du abwechslungsreiche
(vielleicht etwas zu entspannte) 41 Minuten Todesmetall
ohne jegliches Nervpotential und latenter Magie. Und nur
schon die prägnanten Basslines sind eine Anschaffung
wert. Wer auf die neue Hypnos-Scheibe "The Whitecrow"
steht, sollte mal reinhören! Hardy
Punkte:
8.7 von 10
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NUCLEAR WARFARE - Empowered By Hate MDD Records
Es ist immer wieder eine Freude, wenn man ein geiles
Thrash Metal-Album in die Hände bekommt. Und bei Nuclear
Warfare ganz besonders, denn man kann sich ziemlich
sicher sein, wenn die Süddeutschen alle drei bis vier
Jahre mit einer neuen Platte an den Start gehen, bekommt
man auch eine richtige Abrissbirne serviert. Um direkt
mit der Tür ins Haus zu fallen, auch auf 'Empowered By
Hate' zeigen die drei Vollblut Metaller, wie es geht und
liefern in meinen Augen nicht nur ihr bisheriges
Meisterstück ab, sondern auch eines der kräftigsten und
stärksten Thrash Metal-Alben der letzten Jahre. Klar,
muss man mit solchen Aussagen immer etwas vorsichtig
sein, aber wenn man solche Kracher wie 'Let The Hate
Reign', 'Half Thruths' oder 'Thrash To The Bone' hört,
kommt man um diese Tatsache nicht herum. Auch auf ihrem
fünften Studioalbum bleiben Nuclear Warfare ihrem Stil
treu und leben ihre Liebe zum Thrash Metal Made in
Germany voll aus. Ganz klar raus zu hören sind hierbei
die frühen Platten von Kreator, aber auch die
90er-Sachen von Sodom. Wenn man dann noch dazu eine
ordentliche Portion Groove im Stile der Bay Area Bands
packt, kommt so ein Knaller wie 'Fear' dabei raus, der
für mich das absolute Highlight der Platte darstellt und
zukünftig zu einem echten Fan Favorit werden könnte.
Nicht nur bei diesem Song merkt man ganz einfach, dass
die Jungs den Dreh voll raushaben und mittlerweile ganz
genau wissen, wo sie was hin packen müssen, um nicht zu
monoton zu klingen. Und genau das macht 'Empowered By
Hate' auch so gut. Ich würde mir mehr Bands und Scheiben
von diesem Kaliber wünschen. Sascha Sch.
Punkte:
8.7 von 10
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RIVER BLACK - River Black Season Of Mist/Irascible
Der Erstling der amerikanischen Vierer-Combo aus New
Jersey, genannt 'River Black'. 12 Songs, welche Thrash
Metal und Hardcore perfekt vereinen und zeitgleich sowas
von druckvoll durchpowern. Perfekter Skatersound,
brutal, zäh, wütend, aggressiv, einfach passend und
goil. Mike Olender's Stimmbänder passen wie die Faust
auf's Auge zum thrashigen Hardcore, mal wütend stampfend
und zeternd, danach aggressiv und brutal, meist fliessen
seine Worte zähfliessend und schmelzend mit dem Sound
zusammen, was dem Gesamteindruck einfach eine Brutalität
à la Biohazard, Stuck Mojo und Konsorten auf den Plan
ruft. John Adubato's Saitenkünste sind magisch, denn
unglaublich goile Riffs zaubert er hervor, gepaart mit
kurzen, prägnanten Soli und weiteren wütenden
Riffattacken. Brett Bamberger's Bassspiel wummert sowas
von böse und tief, das passende Pendant zur John's
Riffaggressionen. Dave Witte's Drumming treibt den
thrashigen Hardcore dorthin, wo er sein sollte: in den
Skaterpark. Ebenfalls zäh und wütend prügelt er sich
durch die 12 Songs, mal Doublebass-lastig, danach brutal
treibend und stets gepaart mit wilden Cymbalattacken.
Goiles Coverartwork, überraschend gestaltet, gelungen
und berechtigt platziert. Anspieltipps wären "Honor",
"Boat", "Move", "Low", "Haunt" oder "#Victim", um nur
einige zu nennen, denn alle Songs wären Anspieltipps.
Sehr gelungenes Debut einer verdammt bösen und goilen
Thrash/Hardcore-Band. Leopold
Punkte:
8.7 von 10
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HINDER - The Reign The End Records Die Band
Hinder war mir bisher nur vom Name ein Begriff, mit
deren Musik ich mich jedoch noch nie richtig beschäftigt
hatte. Umso besser, dass ich nun endlich einen Anlass
habe, denn die Amerikaner haben ein neues Album am
Start, das ich euch hier vorstellen darf. 'The Reign'
ist das mittlerweile sechste Studioalbum der 2001
gegründeten Band aus Oklahoma City. Bereits ihre erste
Scheibe 'Extreme Behavior' (2005) war in den USA ein
Riesenerfolg und erhielt dreifach Platin, der Nachfolger
'Take It To The Limit' (2008) erntete immerhin
Gold-Status. In den Folgejahren gab es mehrere Wechsel
am Mikrofon, da Originalsänger Austin Winkler im Entzug
war. Mit vier Millionen verkauften Alben und Tourneen
mit Mötley Crüe, Aerosmith, Nickelback oder Papa Roach
sind Hinder bereits eine Grösse in der amerikanischen
Rockszene. 'The Reign' bringt sie dem Rockolymp
sicherlich noch ein bisschen näher. Ihr gekonnter Mix
aus modernem Rock mit vielen anderen Genre-Einflüssen
überzeugt mich auf jeden Fall. So startet der Titeltrack
mit Heavy Rock und einem knackigen Riff mit ordentlich
Power. Auch das moderne 'Play To Win' kracht gut aus den
Boxen, während es mit dem leicht melancholischen 'Long
Gone' mal etwas ruhiger wird. Klassische Balladen sind
hier aber fehl am Platz. 'Burn It Down' fängt mit Piano
vermeintlich ruhiger an, doch entwickelt sich mit einem
Metal-lastigen Riff zum nächsten Kracher. Dem gegenüber
steht 'Making It Hard', welches ich schon fast der
Popmusik zuschreiben würde, aber durch seine überaus
eingängige Melodie doch wieder cool ist. Auch 'Drink You
Away' zeigt die Bandbreite von Hinder, denn dies ist ein
überaus radiotauglicher, softer US-Countryrocksong. Mit
'Loser's Salute' wird's zum Schluss aber wieder
Alternative-lastiger und erinnert mich stark an
Sixx:A.M. 'The Reign' ist ein wirklich vielseitiges
Album geworden, wo aber alles doch wieder zusammen passt
und rund wirkt. Tolle Melodien - mal mit mehr Power, mal
mit weniger - und der stets grossartige Gesang von
Marshal Dutton machen 'The Reign' nicht nur für Fans von
Alter Bridge, Sixx:A.M. und dergleichen zum echten
Hörvergnügen. Juliane E.
Punkte:
8.6 von 10
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GRANDE ROYALE - Breaking News The Sign Records
Als faule Schreiberin würde ich jetzt meine im
Dezember 2016 verfasste Review von Robert Pehrsson's
Humbucker hier rein kopieren, denn genau dem entspricht
die Musik der ebenfalls schwedischen Band Grande Royale,
welche mit 'Breaking News' ihr drittes Album heraus
bringt. Während die Vorgänger 'Cygne Noir' (2014) und
'No Fuss - A Piece By Resolute Men' (2015) noch komplett
in Eigenregie aufgenommen und veröffentlicht wurde,
steht nun das Label The Sign Records dahinter. Zudem
gibt's beim Drittwerk prominente Unterstützung auf der
Produktionsschiene, nämlich von Nicke Andersson von The
Hellacopters und Imperial State Electric. Und genauso
klingt 'Breaking News' auch! Ob sein Einwirken nun Grund
für den Sound ist oder ob er mitgewirkt hat, gerade weil
die Scheibe so klingt, sei dahin gestellt. Auf jeden
Fall zelebrieren Grande Royale feinsten schwedischen
Rock'n'Roll, tief verwurzelt im Rock der frühen 70er,
gepaart mit Vintage Pop- und seichten
Punkrock-Anstrichen. 'Brake Light' hat einen coolen
Rock'n'Roll-Groove, ebenso der Titeltrack. 'Got To Move'
erinnert eindeutig an den The Knacks-Klassiker 'My
Sharona'. Der Ohrwurm schlechthin ist jedoch 'Live With
Your Lie'. Zugegeben es ähneln sich manche Songs
ziemlich - das schreibe ich einfach dem Musikstil zu -
doch sie gehen ins Ohr. Mit nur 34 Minuten Spielzeit bei
zehn Songs ist 'Breaking News' zwar ein kurzes
Vergnügen, aber Spass macht der Retro Rock der jungen
Schweden um Sänger Hampus Steenberg trotzdem.
Juliane E.
Punkte:
8.6 von 10
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TOWER OF BABEL – Lake Of Fire Lion Music
Ja, der gute Joe Stump – scheinbar war er nicht mehr
komplett ausgelastet mit seinen Projekten, also hat er
kurzerhand eine neue Band auf die Beine gestellt, mit
Csaba Zvekan einen absolut hammermässigen Rock-Sänger
gefunden und nun mit „Lake Of Fire“ das erste Album
hervorgezaubert. Vorab: Der Sound ist definitiv, wie im
Interview im Beipackzettel erwähnt, sehr stark
melodisch, dennoch hart und pendelt irgendwo zwischen
Rainbow, Yngwie Malmsteen, Axel Rudi Pell, HammerFall,
Helloween und Stratovarius hin und her (der Track
„Thoth“ erinnert sogar sache an Candlemass). Die
Gitarrenkünste des Herrn Stump sind unbestreitbar
verdammt geil, ABER: Er übertreibt es für mich
persönlich zuweilen. Ich mag halt dieses ewige
Gitarrengewichse nicht, auch wenn’s technisch gesehen
wirklich absolut spitze ist. Wer aber auf so etwas steht
und eine wirklich arschtighte Rock/Metal-Scheibe (mit
zuweilen arg klischeebehafteten Texten) sucht, auf
welcher der Sänger auch so klingt, wie man das in meinen
Augen erwarten kann (ordentlich Druck in der Röhre, aber
auch in der Lage, clean Emotionen zu vermitteln), der
sollte sich Tower Of Babel mit „Lake Of Fire“ unbedingt
reinziehen! Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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STYX - The Mission UMe/Universal Auch wenn
man das bei uns aktuell womöglich nicht mehr so in
Erinnerung hat, aber die Amerikaner, deren grosse
Erfolge bereits in den 70ern bis anfangs der 80er
erreicht wurden, gehören mitunter zu den Blockbustern in
der Musikszene. In der Neuzeit waren sie jedoch nicht so
aktiv wie vergleichsweise Toto oder Foreigner, zumindest
in Europa. Dass nun im Jahre 2017 ein total neues Album
mit frischen Songs erscheint, hätten zunächst wohl nicht
viele Fans für jemals möglich gehalten. Seit dem letzten
Studio-Album «Big Bang Theory» sind inzwischen zwölf
lange Jahre ins Land gezogen. Deren Hits von früher, von
denen «Babe» und natürlich «Boat On The River» #1-Hits
wurden und auch «Mr. Roboto» die Hitparade belegte,
lassen für den Nichtkenner fast vergessen, dass Styx
eigentlich der Inbegriff für "Adult Oriented Rock", kurz
und besser bekannt unter dem Begriff "AOR", sind. Vor
allem das Material zwischen 1976 und 1980 hatte es in
sich, und wenn man sich beispielsweise Songs wie «Lady»
(ab «Styx II», 1975, Gold), «Superstars» oder «Man In
Wilderness» (ab «The Grand Illusion», 1977, 3-fach
Platin) anhört, wähnt man sich mitten in der Zeit, als
auch Uriah Heep, Deep Purple, Toto, Yes, Genesis oder
The Sweet ihre Karrieren anschoben. Da mein Herr Papa
aber keine Styx-Platten hatte und ich diese Band damals
wie auch später nicht wahr nahm, leider muss man sagen,
schreiben wir jetzt also das Jahr 2017, und ich darf das
neuste Werk der Amis rezensieren. Ein eigentlich fast
unwirklicher Zustand. Harter Kern der Band sind heute
James Young (g/v) und Tommy Shaw (v/g und Ex-Damn
Yankees), während Lawrence Gowan (keyb/v) und Todd
Sucherman (d) seit den 90ern dabei sind. Bassist Ricky
Phillips ist hingegen "erst" seit 2003 dabei. Schon die
«Ouverture» als Einleitung sowie der flotte Opener «Gone
Gone Gone» sind Styx in Reinkultur und klingen noch
genauso wie zu den besten Zeiten! Und genau so geht es
weiter, heisst oftmaliger Einsatz der Orgel und
mehrstimmige Vocals, die nicht selten an (The) Sweet
erinnern. Dazwischen folgte Balladeskeres wie die
Triplette mit «Locomotive», «Radio Silence» und «Time
May Bend». Doch lange dauert es nicht, bis «Red Storm»
erneut rockt. Auch der Schlusssong «Missing To Mars»
lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass Styx wieder
voll da sind. Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
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EVA CAN'T - Gravatum My Kingdom Music Die
Italiener melden sich mit sehr technischem und
atmosphärischen Sound mit progressiven Elementen zurück.
Mit dem soundtrackmässigen Intro wird die Spannung
gekonnt aufgebaut und entlädt sich in harter Musik der
Trance. Das vierte Studioalbum der Truppe aus Bologna
regt an und entspannt zugleich. Die Stunde ist schnell
vorbei, doch das Gefühl bleibt hängen und es steigt Lust
auf eine Wiederholung auf. Trotz des vertrauten Sounds
anderer Genrevorreiters erkennt man eine neue Frische
und der Gesang auf Italienisch gibt dem Ganzen noch eine
besondere Note. Dieses Album kommt definitiv auf die
Favoritenliste des Jahres. Monika M.
Punkte:
8.5 von 10
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KAISER FRANZ JOSEF – Make Rock Great Again
Columbia/Sony Music Fuck nochmal, diese
Jüngelchen haben ja vermutlich grad mal ihr erstes
Sackhaar entdeckt! So oder so ähnlich schoss es mir
durch den Kopf, als ich das Bandfoto dieser Truppe
begutachtete. Vor allem beim Sänger war ich mir zuerst
echt nicht sicher, ob das jetzt ein Männlein oder ein
Weiblein sei. Scheint männlich zu sein, zumindest gemäss
Text. Egal. Diese Ösis fabrizieren so ziemlich das, was
im Promotext erwähnt wird: Rockmusik der älteren
Bauweise, vornehmlich so aus den 70ern und 80ern,
eventuell sogar noch früher zurück, man ist da flexibel.
Da kann man Einflüsse von Truppen wie Black Sabbath,
Eagles, Electric Light Orchestra, Alice In Chains, The
White Stripes, Bad Company oder auch Creedence
Clearwater Revival raushören – ist für alle etwas dabei.
Der Sänger singt für mich persönlich viel zu hoch, hält
aber die Töne, singt sauber und dennoch kraftvoll – muss
man erst mal können. Die Jungs wissen, was sie wollen,
und ziehen ihr Ding gnadenlos durch: Rockmusik spielen,
die altbacken klingt, dennoch gut produziert ist aber
eben nicht überpoliert daherkommt, sondern einen den
Staub des Proberaums noch wahrnehmen lässt. Soweit, so
kuhl. Kommen wir zu einem, wenn nicht DEM Negativpunkt
von „Make Rock Great Again“ (wusste gar nicht, dass man
das müsste – Rock wird immer great bleiben!): Die
Arrangierung der Songs, die Struktur, ist generell in
sich sehr ähnlich. Das bedeutet, man kann in den
einzelnen Stücken quasi wegzappen, ein bisschen später
sich wieder einklinken, und man hat nicht das Gefühl,
etwas verpasst zu haben. Einzeln abgespielt erkennt man
jeden Track sogleich, aber nacheinander gespielt
entwickelt dieser Silberling eine gewisse Eintönigkeit
(zumal die Tonlagen nie grossartig voneinander
abweichen). Um es kurz zu machen: Die Band mit dem doch
etwas eigenwilligen Namen spielen Rock wie anno
dunnemal, quasi per Zeitmaschine in die Gegenwart
gebracht, und machen das auch verdammt gut. Wer sich an
der doch recht ähnlichen Songstruktur und dem recht hoch
singenden Sänger nicht stört sowie eben alte Rockbands
gut findet, der sollte Kaiser Franz Josef unbedingt mal
antesten. Allen anderen Rock-Interessierten kann ein
Antesten aber auch nicht schaden, geil tönt die Sache
allemal! Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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KHON - Where The Demons Play (EP) Khonspiracy
Music Das Zürcher Quartett wagt sich an einen Mix
aus Desert Rock, Stoner Rock und Grunge und fällt damit
nicht auf die Nase, ganz im Gegenteil. Die Kombination
aus traditionellem Heavy Rock mit alternativen Elementen
und viel Melodie erweist sich als griffig und angenehm,
weil die Band schon gar nicht versucht, den grossen
Vorbildern (u.a. Soundgarden, Alice In Chains, Kyuss,
Nirvana, Danzig, Black Sabbath, Coroner, 69 Chambers)
auf Teufel komm raus nachzueifern. Stattdessen wird hier
ein eigenes Süppchen gekocht, zu dem die eben genannten
Zutaten bestenfalls als Würze beigefügt werden. 'Psycho'
eröffnet auf hypnotische Weise diese 4 Track-EP,
schleppend, bedrohlich und eindringlich. 'Overself'
erinnert danach ganz leicht an die Grunge-Ausflüge von
Dream Theater, welche Drum-Octopus Mike Portnoy so lieb
und teuer waren, ein sehr dynamisches,
abwechslungsreiches Stück, das mit seinem wunderbar
melodischen Refrain absolut überzeugt. Mit dem
Longtracker 'Lightning' lebt die Band danach ihre Liebe
zum Doom Rock aus. Das Zusammenspiel aus traditionellen,
düsteren Klängen und modernen Elementen erinnert
durchaus an die musikalische Kollaboration zwischen Tony
Iommi und Glenn Hughes, aufgrund der musikalischen
Ausrichtung fällt der Track allerdings energietechnisch
gegenüber den anderen etwas ab. Das kompensiert die Band
aber gleich wieder mit der abschliessenden Grosstat
'Where The Demons Play', ein wunderschönes, kraftvolles
Stück moderner Heavy Rock voller Melodie, Herz und einer
mörderischen Hookline im Refrain. Wenn die Band dieses
Level beibehalten kann, dann können wir uns wirklich auf
weitere Veröffentlichungen aus dem Hause Khon freuen.
Gut gemacht! Mirko B.
Punkte: 8.5 von 10
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THY ART IS MURDER - Dear Desolation Nuclear
Blast/Warner 'Dear Desolation', mit einem der
kultigsten Coverartworks, ist die 4. Scheibe der fünf
Australier aus Sydney. Und mit einem Blastsong namens
"Slaves Beyond Death" legen sie die Latte mal einfach
hoch und folgen diesem Massstab quer durch die 10 Songs
beinhalteten 'Dear Desolation'. Chris 'CJ' Mahon
(Vocals), Andy Marsh (Rhythm- & Leadguitars), Sean
Delander (Leadguitars), Lee Stanton (Drums) und Kevin
Butler (Bass) blasten nun einen Kracher nach dem anderen
los, teils sehr thrashig, dann wieder rein grindcorig,
mal auch einfach nur deathig. Die Growls von Chris sind
anders als bösartig, recht teuflisch growlend. Andy &
Sean riffen sich die Finger aus der Hand, um aber dann
auch wieder akzentuierend mal rein cleane Gitarrentöne
zu betonen. Die Soli sind kurz, melodiös gehalten, mal
appegiert, dann wieder mal wild plektiert. Kevin am Bass
steht Andy und Sean in nichts nach und hält die wilden
Ausflüge gekonnt mit seinem Tieftöner zusammen, so dass
der Groove stets hochgehalten wird. Lee leistet
hochleistungssportlerische Fähigkeiten an den Drums,
seine Core- und Death-Parts preschen die 10 Tracks so
punktgenau dorthin, nämlich in den
Deathcore-Hellish-Heaven. Deathcore vom Feinsten,
hellyeah! Leopold
Punkte: 8.4 von 10
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CONCLUSION OF AN AGE - Captains And Kings Dr.
Music Records Das Debutalbum des Quintetts aus
dem bayrischen Rothenburg treibt sich im Genre des
Modern Metal, aber Conclusion Of An Age haben mehr als
nur den 'Modern Metal' zu bieten. Sehr viel
traditionelle Metal-Parts wurden in zeitgemässe und
technisch anspruchsvolle Songs integriert. Kevin Di
Prima's gesanglichen Künste stellt manch einer der
metallischen Shoutergilde in den Schatten, denn seine
Vokalakrobatik beinhaltet alle gesanglichen Ausflüge,
sei es emotional wütend oder emotional feinfühlig, Kevin
beherrscht es ohne Kraft- und Stimmverlust. Michael und
Julian Kaiser's filigranes Gitarrenspiel begeistert
ebenfalls. Sauberes Riffing, technisch hochstehende
Virtuosität und hervorragende Solierkünste. Michael
Mangold's Tieftönerkünste lassen sich ebenfalls in
überdurchschnittlichen Sphären finden, stellt sich
sowohl sehr im Dienste der Band wie auch der 9 Songs,
hat aber auch sehr viel zusätzlichen Platz, um seinen
filigranen Fingern in die musikalischen Freiheiten zu
entlassen. Ebenfalls ein treuer Diener zu den Songs sind
Philip Deuer's schlagwerklichen Fähigkeiten und
ebenfalls setzt er gekonnt die benötigten Feinheiten
platzierend in den Sound von den Bayern. Fans von Bullet
For My Valentine oder Trivium werden ihre helle Freude
an diesem Newcomer haben. Interessant wie eigenständig
der 'Modern Metal' von Conclusion Of An Age bereits ist.
Die Produktion ist nicht so druckvoll, dafür sehr
präsent und sauber gelungen, denn man hört jede noch so
kleine Feinheit heraus. "Captains And Kings", "At The
Edge" und "Surrounded By Enemies", um eine kleine
Auswahl an Anspielsongs zu erwähnen, und ihr werdet
schnell merken, wie vielseitig man heutzutage Modern
Metal spielen kann. Zieht Euch mal bei den Anspieltipps
das sehr gelungene Coverartwork dazu, gibt interessante
Symbiosen. Sehr gelungen! Leopold
Punkte: 8.3 von 10
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VULTURE - The Guillotine High Roller
Records/Musikvertrieb Im letzten Jahr kam das
Quartett aus Nord Rhein Westfalen mit ihrer ersten
Veröffentlichung, der EP 'Victim To The Blade', an den
Start und machten gleich mal ordentlich auf sich
aufmerksam. Gerade im Underground Metal gibt es ja immer
wieder eine grosse Diskrepanz zwischen richtig
originellen und eher stümperhaften Sachen, die den
geneigten Fan entweder umhauen oder sehr enttäuschen.
Und man kann direkt sagen, dass Vulture mit 'The
Guillotine' ein klasse Album zustande gebracht haben,
welches die Band bei jedem Underground-Fan auf den Plan
bringen sollte. Sofort vom ersten Song 'Vendetta' weg
versprüht die Truppe eine unglaubliche 80er-Atmosphäre
und es fällt, auch anhand der mit Sicherheit gewollt
rauen Produktion, schwer zu glauben, dass diese Scheibe
aus dem Jahre 2017 kommt. Hier treffen die alten
Scheiben von Venom auf die frühen Overkill, und man wird
stetig an die ersten beiden Alben der deutschen
Speed-Metaller von Warrant erinnert. Kann man 'The
Guillotine' dem Thrash, Speed oder Heavy Metal zuordnen?
Ich würde sagen ja, und zwar allen drei Genres. Und
genau aus diesem Grund würde ich die Musik von Vulture
schlicht und einfach als Metal bezeichnen, der nicht nur
für Fans der glorreichen 80er und der oben genannten
Bands gemacht wurde, sondern hier dürfen auch gerne
Anhänger von Gruppen aus der jüngeren Vergangenheit, wie
Enforcer, Striker, Stallion etc zugreifen. Vulture
werden mit absoluter Sicherheit und völlig zurecht ihre
Fans finden, denn 'The Guillotine' ist, wie schon
erwähnt, ein klasse Album geworden. Hoffentlich geht das
weiter so. Sascha Sch.
Punkte: 8.3 von 10
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ATTIC - Sanctimonious Nuclear
Blast/Warner
Da ich deren 2012er Debut 'The
Invocation' verpasst habe, war mir die deutsche Band
Attic bisher kein Begriff, und das, obwohl ich seit
vielen Jahren Abonnent des grossen Metal- und
Rock-Magazins aus Dortmund bin, das ebendiese Platte
damals zum 'Album des Monats' gekürt hat. Es ist
natürlich auch möglich, dass ich damals das dazugehörige
Review übersprungen habe, weil darin
höchstwahrscheinlich direkte Vergleiche zu Mercyful Fate
und King Diamond gezogen wurden, was mich auch heute
noch dazu bewegt, direkt zur nächsten Besprechung zu
springen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich war
in meiner Jugend (und die ist ein ganzes Weilchen her)
ein fanatischer Mercyful Fate-Jünger, bis... ja, bis mir
eines Tages der ständige Heulbojen-Gesang von Kim Bendix
Petersen dermassen auf den Sack ging, dass ich jegliches
Interesse an der Band verlor. Und genau deshalb werde
ich auch kein Attic-Fan werden, weil ich trotz der
erstklassigen handwerklichen Leistung der Band diesen
penetranten Sirenengesang einfach nicht mehr ertrage.
Aber obwohl eben dieser Gesang von Meister Cagliostro
(benannt nach Alessandro Graf von Cagliostro, einem
italienischen Okkultisten und Freimaurer des 18.
Jahrhunderts) überhaupt nicht mein Ding ist, trete ich
einen Schritt zurück, halte mich mit meinem subjektiven
Eindruck zurück und betrachte die Darbietung der Truppe
aus der Sicht eines neutralen Beobachters. Und dann
sieht die Sache schon ganz anders aus, denn das Quintett
aus Gelsenkirchen/Lünen hat ein überaus
abwechslungsreiches und spannendes Konzeptwerk
erschaffen, das sich vor den Alben der Luftschutzsirene
aus Kopenhagen nicht zu verstecken braucht. Zum einen,
weil des Meisters Stimme einen kleinen Zacken
variantenreicher ist als das dänische Original, was wohl
nicht zuletzt auch am Altersunterschied liegen wird; zum
anderen, weil sich Attic einen musikalischen Mix aus
Mercyful Fate, Cradle Of Filth und Powerwolf angeeignet
haben, der in sich schlüssig klingt und somit sehr gut
ins Ohr geht. Und obwohl das Album ohne Intro immer noch
zwölf Songs mit über einer Stunde Spielzeit umfasst,
weist es weder unnötige Längen noch seichte Stellen auf,
welche für Gähnanfälle und lange Gesichter sorgen
würden, denn dafür passiert in den einzelnen Tracks
einfach zu viel. Angesichts der opulenten Fülle und im
Kontext des Konzeptalbums wäre es jetzt eher
ungeschickt, einzelne Nummern hervorzuheben, deshalb
sollte man 'Sanctimonious' wirklich als ganzes, in sich
geschlossenes Werk betrachten und auch anhören. Und als
solches ist diese Scheibe eine wirklich reife Leistung.
Mirko B.
Punkte:
8.2 von 10
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SACRED REICH - Ignorance (30th Anniversary
Reissue) Metal Blade/Sony Music
«Ignorance» war das Debut-Album der Arizona-Thrasher
Sacred Reich. Die Jungs um den singenden Bassisten Phil
Rind gehörten 1987 zur zweiten Garde der US-Thrash-Bands
und bildeten damals zusammen mit Forbidden die
Speerspitze. Ihre politischen Statements hebten den
Vierer immer aus der Masse an Thrash-Bands hervor und
ihre technischen Fähigkeiten machten die Jungs schnell
zu einer der beliebtesten Truppen dieses Genre.
Allerdings reichte es nie, um zu den Pionieren
aufzusteigen und den Platz von Death Angel, Overkill,
Megadeth, Anthrax, Exodus, oder sogar Slayer und
Metallica streitig zu machen. «Ignorance» ist ein Album
voller Geschwindigkeit mit einer durchwegs
nachvollziehbaren Melodie. Selbst feine Akustikparts wie
bei «Layed To Rest» beherrschten die Herren locker.
Allerdings ist das erste Werk von Sacred Reich auch das
wohl «naivste», während die folgenden Werke durch
bedeutend mehr technisches Raffinesse auf sich
aufmerksam machten. Genau diese Unbekümmertheit macht
«Ignorance» aber zu einem wirklichen Erlebnis. Denn ein
Knüppel-Track wie «No Believers» zeigt die Wut, welche
damals Phil und seine Jungs mit sich rumtrugen. Als
Bonus ist neben den neun bekannten Songs auch die «Metal
Massacre»-Version von «Ignorance» und die vier Tracks
von «Draining You Of Life»-Demo zu hören, bei denen sich
Sacred Reich noch eine Spur metallischer zeigen als dann
auf dem ersten offiziellen Longplayer. Wer die Band
liebt, wird hier bedenkenlos zugreifen. Wer sich mit dem
ansonsten nicht mehr erhältlichen Debut-Werk von Sacred
Reich anfreunden will, hat hier die beste Möglichkeit
dazu. Tinu
Punkte:
keine Wertung
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DIE APOKALYPTISCHEN REITER - Der
rote Reiter Nuclear Blast/Warner
Der Titel des neuen Reiter-Album
tönt es bereits an: Die deutschen Extrem-Metaller
präsentieren sich anno 2017 düster und wütend. Wobei die
Farbe Rot durchaus für Liebe stehen kann. Oberflächlich
betrachtet könnte man diese Liebe hier als Leidenschaft
und Raserei interpretieren. Denn beides gibt es auf 'Der
rote Reiter' en Masse zu hören. Die deutschen frönen
also wieder einmal dem, was sie sehr gut können:
Intelligente (diesmal eher düstere) Texte in einem mal
mehr, mal weniger unberechenbaren Soundgewand. Und dies
in einer Perfektion und Art und Weise, wie es nur die
Apokalyptischen Reiter können. Was dabei ein wenig
fehlt, sind die positiven, schwelgerischen Momente.
Wobei diese durchaus vorhanden sind. Wer nämlich neben
knüppelharten Lieder à la 'Hört mich an', 'The Great
Experience Of Ecstasy', dem Titelsong oder 'Die Freiheit
ist eine Pflicht' auch seine Ohren Songs à la 'Auf und
nieder', 'Herz in Flammen' oder 'Ich werd bleiben'
schenkt, stellt fest, dass die Hoffnung bei den Reitern
nicht gestorben ist. Nur wurde diese auf früheren Alben
schon zwingender in Szene gesetzt. Für mich dominiert
hier klar das Düstere. Wer also diese Seite der Reiter
mag, kommt mit 'Der rote Reiter' voll auf seine Kosten.
Wer dagegen Liebhaber der unbekümmerten Reiter ist,
sollte vor dem Kauf erst mal ein Ohr ins neue Album
riskieren. Die Apokalyptischen Reiter nehmen sich die
Freiheit, sich von Album zu Album ein wenig anders zu
positionieren. Dieser Mut verdient Respekt. Trotz
hervorragenden Liedern waren für mich die Deutschen in
der Vergangenheit aber schon stärker. Fans werden dieses
Album sowieso schon besitzen. Aber auch Neulinge dürfen
gerne reinhören. Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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ULVEDHARR - Total War Scarlet
Records
Nebst zwei releasten EPs ist
'Total War' der dritte Longplayoutput von Ulvedharr, dem
italienischen Quartett aus Clusone, Bergamo, Lombardei.
Geboten wird auf 'Total War' gepflegter Thrash/Death
Metal, welcher sauber produziert wurde. Auch hierbei ist
die musikalische Fingerfertigkeit aller Beteiligten
bestens belegt. Mike (Drums), Akr Nattlig Ulv (Vocals &
Rhythmguitars), Markus Ener (Bass) und Giuseppe 'Jack'
Ciurlia (Guitars) pflegen auf ihren 11 Songs thrashigen
Death/Black Metal, der trotz italienischen Ursprunges
gut zu den skandinavischen Death/Black Metal-Bands
passt, ohne dass Ulvedharr ihre Eigenständigkeit
preisgeben müssen. Mike treibt mit seinen Kellen sein
Monsterdrumming stetig Richtung Valhalla, mal prügelnd,
mal grindcorig, mal mit sehr speedig und thrashig
gehaltene Fills. Markus hält die Fahne seines Tieftöners
im Black Metal-Fahrwasser stets konstant am Wummern und
Grooven. Giuseppe und Akr ergänzen sich bestens auf dem
Weg nach Valhalla, die Klampfen werden eher im
black-metallischen Lager gehalten und bedient,
zusätzlich mit deathigen und thrashigen Elementen zu
einer vollkommenen Einheit gepaart. Die Soli sind sehr
melodiös gehalten, selbst dann, wenn Giuseppe einen
wilden Tanz auf dem Rücken des Seedrachens reitet, aber
stets sauber intoniert und gespielt. Akr's Gesang ist
eine Mischung zwischen growlen und thrashigen Shouts,
passt aber perfekt zum Gesamtwerk. Das Coverartwork
erinnert stark an skandinavische Blackers, dennoch ist
es ein gelungenes Bild geworden. Nun, 'Total War' ist
für Fans sowohl aus dem Thrash-, wie auch Death- und
Blacklager. Herauszuheben ist der Song "Legion", welcher
wirklich alle genannten Attribute vereint. Erfrischend.
Leopold
Punkte:
8.0 von 10
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SINSIDE - 2017 Brownsville
Records Die Geschichte der Schweizer Band um
Gitarrist Chris Blum liest sich erstmal wie ein
schlechter Groschenroman. 2006 hatte Chris eine Vision,
die sich livemässig bald bewährte. Als die Zeit dann
reif war, um das erste Langeisen einzuspielen, endete
der Studioaufenthalt als totales Desaster, inklusive dem
vollständigen Verlust der Songs. Dies, weil getroffene
Abmachungen seitens des Studios nicht eingehalten
wurden. Die unmittelbare Folge davon war die Auflösung
der aufstrebenden Band. Gut zehn Jahre später scheint
das Ganze verdaut zu sein und Chris gewillt, den Motor
wieder zu starten. Retter in der Not, respektive Profi
vom Dienst..., die Rede ist natürlich von Schweizer
Kult-Producer V.O. Pulver (GurD, Poltergeist)...,
kümmerte sich um vier vorliegenden brandneuen Songs, die
als EP einen Neuanfang für Sinside einläuten. Das
Line-Up besteht neben der sicher in der Schweiz
bekannten Sängerin Alexx Suter noch aus Pat Wydler (g),
Roger Koblet (b) und Steve Karrer (d). Letzterer ist ja
auch der Drummer von GurD. Der Opener «Superhero»
empfiehlt sich dabei schon mal als überaus flotter
Rocker, lässt die Gitarren richtig fett braten, und die
Stimme von Alexx passt wie die Faust auf's Auge.
«Frankenstein» fährt anschliessend eine weitere
monströse Gitarrenwand bei etwas gemässigterem Tempo
auf, bei dem sich der wiederum schneidige und kräftige
Gesang wie ein glühendes Messer durch Butter hindurch
pflügt. «Wake Up», eingeläutet durch AC/DC mässige
Vibes, überzeugt ebenso und lässt zum Beispiel die
Kollegen von Maxxwell in Sachen Räudigkeit des
Gitarrensounds schon fast alt aussehen. Zum Schluss der
sackstarken EP lässt auch «What Do You See» mit
bollerndem Bass am Anfang nichts anbrennen! Was für eine
phänomenale Rückkehr von Sinside, und wenn das jetzt auf
Konserve bereits derart brettert, wie muss es dann erst
live qualmen?! Hoffentlich steht die Rückkehr von
Sinside diesmal unter einem besseren Stern als vorher.
Der erste Viertelstunde Top-Sound lässt einen echt
frohlocken. Weiter so! Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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DEMON EYE - Prophecies and Lies
Soulseller Records
Knackige Retro bzw. Proto
Metal-Sounds mit einer kleinen Prise Doom Rock zu
verschärfen ist nichts Neues oder gar Originelles. Die
Kunst dabei besteht darin, die richtige Balance zwischen
den jeweiligen Zutaten zu finden. Bei Demon Eye aus
North Carolina habe ich den Eindruck, dass sie
diesbezüglich ihre Aufgaben wirklich gemacht haben. Und
falls jemandem irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen
Bands auffallen sollten, dann sage ich nur Orchid.
Tatsächlich sind musikalische Parallelen zu ihren
südlichen Mitstreitern mehr als deutlich vorhanden,
sogar Sänger/Gitarrist Erik Sugg klingt auf weiten
Strecken sehr ähnlich wie Orchid Fronthexer Theo
Mindell. Allerdings gehen Demon Eye insgesamt weniger
Sabbath-lastig vor und schlagen stattdessen einen eher
epischen, für viele Bands der Prä-NWOBHM-Ära typischen
Weg ein. Zudem gesellt sich zu all dem noch ein
diskreter Hauch von Dead Lord, bezogen auf die
gelegentlichen Twin Leads und die melancholische
Grundstimmung der Songs. Allerdings übertreiben sie es
glücklicherweise nicht mit allzu niederschmetternden
Sounds und hauen immer wieder richtig coole und flotte
Nummern raus, welche die Geschichte locker und spannend
machen ('In The Spider's Eye', 'Power Of One',
'Vagabond', 'Morning's Son'). Gefällt mir wirklich gut,
die ganze Angelegenheit, und wenn andernorts zwar der
Stil gelobt, aber gleichzeitig der Vintage-Sound moniert
wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln, denn das
hier klingt genau so, wie es klingen sollte, analog,
natürlich und dynamisch, wenn auch etwas angestaubt.
Aber in diesem Fall gehört die Patina des Alten und
Vergangenen einfach irgendwie dazu. Mit 'Prophecies And
Lies' werden Demon Eye die Retro-Kommune zwar nicht
aufmischen, aber ein respektabler Achtungserfolg ist
ihnen damit gewiss. Mirko B.
Punkte:
7.9 von 10
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INSANITY - Toss A Coin Bastardized Recordings
Mit 'Toss A Coin' wird ebenfalls der dritte Output
gefeiert, nach dem Debut 'No Limit' und der EP 'Ready To
Row'. Das Quintett aus Luzern pflegt den Hardcore im New
York-Stil, metallisch, melodiös, brachial, mit viel
Rumms und eben hardcorig. Tobias Küng (Vocals), Michael
Portmann (Leadguitars), Yannick Balmer (Rhythmguitars),
Raphael Renggl (Drums) und Livio 'Pery' Zemp (Bass)
schieben mit 'Toss A Coin' ein echt goiles Teilchen
nach. Yep, auch dieses Scheibchen ist perfekt für's
Skaten. 11 Tracks sind auf dem dritten Streich zu
finden, welche in nichts den Acts à la Biohazard, Stuck
Mojo, M.O.D., Prong, um nur einige zu nennen,
nachstehen. Die beiden Gitarren kreuzen in scharfer
Weise ihre riffigen Läufe, versetzt mit melodiösen
Fill-Ins und kurzen, prägnanten Soli. Die Drums treiben
Doublebass-lastig die Skater durch den Park, brechen und
tanzen aber auch mit den Cymbals durch. Der Bass wummert
optimal groovend und brutal durch. Tobias' Vocals sind
hardcore-typisch, da wird wütend geshoutet, böse und
aggressiv gewütet, aber auch mal im eigenen Bandchor
geshoutet. Auch wenn ich mich jetzt da mal auf die Äste
rauslasse, so wären doch Insanity würdige Nachfolger von
Cataract, welche leider sich auflösten und ich bin der
Überzeugung, dass deren letzte Show im Kiff in Aarau bei
allen Besuchern immer noch in den Gehörgängen vorhanden
ist, und wenn man sich dann 'Toss A Coin' reinzieht,
sich einerseits wehmütig mit einem weinenden Auge an
Cataract denkt, aber mit dem anderen lachenden Auge an
Insanity denkt, so einen Übergang sich wohl sehr gut
vorstellen kann und das passt doch bestens. Das
Coverbild passt doch auch zum Hardcore von Insanity,
somit steht doch wahrlich nichts im Wege. Also, werde da
mal noch weiterhin fleissig meinen Nacken belasten und
stelle bereits mein Skateboard für den nächsten Ride
bereit. Leopold
Punkte:
7.8 von 10
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BYZANTINE - The Cicada Tree Metal Balde/Sony Music
'New Ways To Bear Fitness' eröffnet die neue
Byzantine-Scheibe mit einem kräftigen Arschtritt und
fettem Groove, welcher bei 'Vile Maxim' weiter getragen
wird und schussendlich im sanft beginnenden 'Map Of The
Creator' erst eine Verschnaufpause bietet, bis sich der
Song so richtig auftürmt und als Höhepunkt ein starkes
Solo bietet. Spätestens bei dem schleppenden 'Dead As
Autumn Leaves' wird dann klar, Byzantine zelebrieren
eine Mischung aus Machine Head, Soilwork, Lamb Of God
und Heavy Metal. Dieses Song-Quartett, welches 'The
Cicada Tree' eröffnet ist verdammt stark, lässt die
Wände zittern und sorgt mit unaufdringlichen, teils
leicht melancholischen Melodien für ein Hochgefühl. Doch
leider ist es so, dass die weiteren sieben Songs nicht
mehr so ganz an die Qualität heran reichen, welche beim
Start vorgelegt wird. Zwar ist 'Trapjaw' noch ganz
anständig, tönt teils wie Savatage und Disturbed
zusammen durch den Groove Metal-Fleischwolf gedreht
wurden, doch leider ist der Neo-Thrash-Anteil sinkend,
die Scheibe gewinnt an Tendenz zu Metalcore hin, wird
auch experimenteller und final bei 'Servitude' steht man
mit einem Fuss schon fast im Prog-Tümpel. Einerseits
wird es zwar so nicht langweilig auf 'The Cicada Tree',
aber irgendwie ist es auch schade, dass sich Byzantine
ein wenig wie selbst verlieren. Dadurch wirkt das Werk
wie ein Schuss aus der zweiten Reihe, und auch wenn es
am musikalischen Können hier absolut nichts auszusetzen
gibt, so spielt die Band über die komplette Spielzeit
leider nicht immer in der Top-Liga mit. R.K.
Punkte:
7.7 von 10
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WAGE WAR - Deathweight Spinefarm Records/Universal
Modern Metal gepaart mit Metalcore als 'Deathweight'
von den Floridianern aus Ocala wird uns auf den
folgenden 12 Tracks geliefert. Solide wird hier nun
einer der aggressiveren Macharten im Metal gefrönt.
'Deathweight' ist der 2. Longplayer der US-Amerikaner.
Noch immer in der Originalbesetzung seit der Gründung im
2013, namentlich Briton Bond (Vocals), Seth Blake & Cody
Quistad (Guitars), Chris Gaylord (Bass) und Stephen
Kluesener (Drums) ziehen wie eine stürmische See mit
hohen Brecherwellen durch die metallisch-corigen
Gezeiten. Das Coverartwork könnte demnach eben diese
stürmische See von ganz weit oben sein. Warum gerade
eine stürmische See? Weil Wage War gekonnt alle
musikalischen Elemente, selbst solche, die nicht
unbedingt dem Metalcore zuzuordnen wären, in einen Sound
verfrachten. Will sagen, Briton's Gesang ist stimmlich
so breit gefächert, dass er von einem wütenden Growl und
Shouts direkt in einen Klargesang wechseln kann, ohne an
Power zu verlieren und so gestaltet er die Songs
variabel, speziell im Song "Don't Let Me Fade Away",
perfekt intoniert. Seth und Cody ergänzen sich perfekt
an den Gitarren, mal ist der eine am Riffen,
währenddessen der andere feine Fill-Ins setzt und dann
auch umgekehrt. Somit ist immer Melodie involviert, auch
in den Soli, trotz des brutalen Soundteppichs.
Mitgetragen wird dies natürlich auch von Chris und
Stephen, der Rhythmussektion von Wage War, welche
ebenfalls sehr gut harmonieren. Man hört den Bass von
Chris wahrlich gut aus der klaren und powervollen
Produktion zu 'Deathweight' heraus und Chris' Drumming
treibt wie gewohnt den Sound vorwärts, groovend,
akzentuierend und preschend. Solider Metalcore, der
Spass macht und Lust auf mehr. Leopold
Punkte:
7.7 von 10
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CARONTE - Yoni Ván Records Mit ihrer
dritten Langrille schliessen Caronte die erste Trilogie
ihres Schaffens ab, welche sich den Themen Thelema (ein
u.a. vom britischen Okkultisten Aleister Crowley
propagiertes magisches, philosophisches und religiöses
System, in dem der Wille {Thelema} im Mittelpunkt steht)
und Schamanismus gewidmet hat. Genau sieben Jahre,
nachdem diese musikalische Reise begonnen hat, erscheint
jetzt das dritte Album in Folge, welches wieder sieben
Songs umfasst, die Jungs überlassen wahrlich nichts dem
Zufall. Verglichen mit ihren früheren Releases kommen
die neuen Songs zwar schneller auf den Punkt, sind
teilweise auch deutlich (für ihre Verhältnisse) flotter
unterwegs und kürzer als bis anhin gewohnt, haben
dadurch aber ihren rituellen Charakter überhaupt nicht
eingebüsst. Der 'Shamanic Doom' funktioniert also immer
noch sehr gut, oder aufgrund der leichten musikalischen
Horizonterweiterung vielleicht noch besser als bis
anhin, weil dadurch interessanter und
abwechslungsreicher. Mal wird Pentagram zitiert, mal
schielt man ganz diskret in Richtung Moonspell und
Paradise Lost, um schliesslich immer wieder daran zu
erinnern, wie Danzig heute klingen könnten, wenn der
Schinkengott nur wollte. Der rote Faden, an dem das
alles zusammengebunden ist, ist zum Einen der
beschwörende Gesang von Fronter Dorian Bones, zum
Anderen das esoterisch-okkulte Fundament der Songs,
welches die Weltanschauung der vier Musiker
widerspiegelt, der sie sich mit Haut und Haar
verschrieben haben. 'Yoni' ist ganz klar ein Schritt in
die richtige Richtung. Mal sehen, wohin uns die vier
Düsterheimer künftig entführen, wenn es darum geht, ein
neues thematisches Kapitel zu eröffnen. Mirko B.
Punkte:
7.6 von 10
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SHADOWSIDE - Shades Of Humanity
EMP Label Group
Ich muss zugeben, mit der neuen
Scheibe der brasilianischen/schwedischen Combo
Shadowside habe ich mich zu Anfang doch sehr schwer
getan. Generell freue ich mich zwar erst einmal, wenn
ich eine Scheibe einer female fronted Metal-Band zu
hören bekomme, aber manchmal ist da dann leider auch die
eine oder andere Band darunter, die einen nicht wirklich
vom Hocker reisst. So ging es mir eben bei den ersten
beiden Hördurchläufen von 'Shades Of Humanity'. Nach der
Hälfte des Albums bekam mich eher das Gefühl, die Songs
lieber im Schnelldurchlauf durchzuhören als mich weiter
intensiv mit ihnen zu beschäftigen. Die Stimme von
Sängerin Dani Nolden schien mir nach einer Weile
manchmal übertrieben kräftig zu sein und der überwiegend
modern beeinflusste Metal, den die Band spielt, wirkte
nach einigen Songs auch ziemlich einfallslos. Es kam mir
so vor, als hätten sich Shadowside nach dem Erfolg des
2011er Werks 'Inner Monster Out' und dem Einstieg des
ehemaligen Hammerfall-Bassisten Magnus Rosen, zu viel
vorgenommen. Doch irgendwie schaffte es 'Shades Of
Humanity', mich doch noch zu überzeugen. Das dürfte nach
meiner anfänglichen Kritik zwar schwer verständlich
sein, aber plötzlich packten mich Songs wie 'What If',
'Insidious Me', 'Beast Inside' oder 'Make My Fate' und
entwickelten sich zu richtigen Ohrwürmern. Ich bleibe
auch jetzt noch dabei, dass der Gesang von Dani Nolden
für mich manchmal etwas too much ist, aber die Musik
entwickelt sich wirklich und das Album macht dann
tatsächlich sehr viel Spass. Am meisten Laune macht der
Song 'Drifter', der nicht nur zu Beginn, sondern immer
wieder gut platziert, mit einer grandiosen Melodie
aufgewertet wird, die ohne Probleme in jedem
80er-Popsong stehen könnte. Dies steht der Band sehr gut
und hätte auch gerne noch des Öfteren eingebracht werden
dürfen. Zum Schluss bleibt für mich das Fazit, dass
Shadowside mit 'Shades Of Humanity' zwar keinen Kracher
abgeliefert haben, aber eine Scheibe, die mich nach
anfänglichen Schwierigkeiten schaffte zu überzeugen und
gerade deshalb etwas Besonderes darstellt. Sascha
Sch.
Punkte:
7.5 von 10
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DA VINCI - Ambition Rocks AOR
Heaven/Non Stop Music
Ein weiteres AOR-Urgestein kehrt
aus der Versenkung zurück. Gut 25 Jahre nach ihrer
letzten Veröffentlichung kommen die Norweger Da Vinci
mit einem neuen Album um die Ecke. Die 1986 gegründete
Truppe um Sänger Lars Aass brachte ein Jahr später ihr
selbstbetiteltes Debut raus. Nach dem Zweitwerk 'Back In
Business' (1989) und einer Single in 1991 lösten sich
die Norweger 1993 wieder auf und gerieten wohl ziemlich
in Vergessenheit. Nun sind Da Vinci mit 'Ambition Rocks'
zurück - wenn auch nicht ganz in Originalbesetzung, denn
mit Erling Ellingsen steht ein neuer Mann hinter dem
Mikro, welcher zu Beginn der Bandgeschichte wortwörtlich
noch in den Kinderschuhen steckte. Eröffnet wird die
Scheibe mit 'Vicious Circle' und ganz viel Keyboards und
Chören, ähnlich im zweiten Song 'Curious Sensation', was
den Einstieg schon sehr seicht gestaltet. Ob es sich
dabei tatsächlich um neue Stücke handelt oder womöglich
sogar ältere Kompositionen sind, weiss ich nicht, jedoch
hört es sich in meinen Ohren etwas 'altbacken' (nicht
retro) an. Doch zur Albummitte wird es auch etwas
zeitgemässer. Der gelungene Gitarreneinstieg der Mid
Tempo-Ballade 'See You' macht einiges her und der
eingängige Refrain mit toller Melodie geht direkt ins
Ohr. Ellingson's grossartige Stimme kommt insbesondere
bei Balladen wie 'Angel' und 'You're Mine' zur Geltung.
Sehr gut gefallen mir auch die rockigeren Stücke wie
'Little Lonely' und 'Soul Survivor', welche mich mit
ihrem coolen Groove sogar etwas an Bonfire erinnern.
Hervorzuheben ist auch 'Painted Lady', welches mit einem
auffälligen Gitarren-Orgel-Gespann leichte Deep
Purple-Avancen hat, durch den modernen, energiegeladenen
Gesang aber frischen Wind bringt. Ellingson hat hier
tatsächlich grosse stimmliche Ähnlichkeit zum Wig
Wam-Sänger Åge Sten Nilson, mit dem er bereits in einer
norwegischen Michael Jackson Show zusammen gesungen hat.
Insgesamt liefern Da Vinci mit 'Ambition Rocks' ein
typisches AOR-Album ab. Ich bin zugegebenermassen immer
wieder mal hin und her gerissen zwischen tollem,
eingängigen Melodic Rock und anderseits sehr
weichgespülten Stücken, welche durch den immensen
Keyboardeinsatz und überladenen Chören schon hart an der
'Schmalzgrenze' kratzen wie zum Beispiel bei 'Rocket Of
Fame'. Doch die Keyboards standen bei Da Vinci ja auch
schon früher stark im Fokus. Welcher Melodic Rock-Fan
also eine stark ausgeprägte softe Seite hat, der wird
hier vielleicht sein Album des Jahres in den Händen
halten. Mich überzeugen jedoch nicht alle der zwölf
Songs. Juliane E.
Punkte:
7.5 von 10
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GRAVDAL – Kadaverin Soulseller Records
Gravdal aus Norwegen setzt sich aus diversen Musikern
aus der Black Metal Szene zusammen. Während auf ihrem
Debüt vor neun Jahren die Lieder noch hauptsächlich aus
kurzen, rumpelnden Black Metal Songs typisch
norwegischer Machart. Umso überraschter war ich, bereits
beim Opener ein Saxophon zu hören. Und auch wenn es
immer noch rumpelnde, holprige Parts gibt, so haben sich
die Riffs weiterentwickelt und die Songs wirken
aufwändiger als noch auf ‘Sadist’. Gerade Breaks wie bei
‘Apostler Av Døden’ hört man ansonsten eher selten,
spannend in diesem Song ist auch der doomige Part mit
klarem Gesang. Allgemein ist interessant, wie die Band
in den engen Genregrenzen sämtliche Register zieht und
mit ganz viel kleinen Variationen jedem Song einen
eigenen Charakter verleiht. Die Lieder wirken dennoch
nicht verkrampft, es bleibt neben klarem Gesang
(‘Eklipse’) oder Chören immer noch Platz für Röcheln und
Kreischen (‘Dans Med Livet, Dans Med Døden’) oder
wütende Blastbeats. Melancholische Riffs wie zum Start
bei ‘Vi Som Ser I Mørket’ bleiben nicht auf der Strecke,
womit die Band einerseits Altbewährtes kreiert, aber
gekonnt ihren eigenen Stil einfliessen lässt und somit
der eigenen Entwicklung nicht im Wege steht. Ein
überraschend gutes Album, welches auch mehrmalige
Durchläufe vertragen kann. Tristan
Punkte:
7.5 von 10
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LIONHEART - Second Nature AOR
Heaven/Non Stop Music
Um Missverständnissen
vorzubeugen: Bei dieser CD-Besprechung geht es nicht um
die amerikanische Hardcore-Band Lionheart, sondern um
die Melodic Rock-Urgesteine Lionheart aus England!
Obligatorisch prangt ein übergrosser Löwenkopf auf dem
Cover des neuen Albums 'Second Nature'. Da diese Band in
den letzten Jahrzehnten jedoch kaum präsent war, möchte
ich noch einen kurzen Trip in die Vergangenheit der
Briten machen. In den Frühachtzigern gegründet und
bereits mit Def Leppard und Whitesnake getourt, erschien
das tolle Debutalbum 'Hot Tonight' von Lionheart erst
1984 über das US-Label CBS Records. Aufgrund
kurzfristiger Tourabsagen mit Foreigner & Kansas und
somit ausbleibender Promotion verliess die Band jedoch
schnell der Mut und sie lösten sich auf. So blieb es
ruhig um die Briten - bis zur Reunion-Show beim
letztjährigen Rockingham Festival, leider ohne Sänger
Chad Brown. Die Löwen hatten Blut geleckt und waren
entschlossen, gemeinsam neue Musik zu machen' und laut
dem Albumtitel 'Second Nature' ist ihnen das ins Fleisch
und Blut übergegangen. Und eines kann ich zweifelsohne
sagen: Obwohl 33 Jahre dazwischen liegen, knüpfen
Lionheart mit 'Second Nature' wirklich nahtlos an 'Hot
Tonight' an! Dabei heisst es, ist es tatsächlich erst ab
November 2016 entstanden. Erstaunlich finde ich, dass
sie den gleichen Sound von damals getroffen haben und
die Scheibe (im positiven Sinne) wie aus den 80ern
klingt. Dafür sass Gitarrist Steve Mann selbst an den
Reglern. Die zweite Überraschung steht hinter dem Mikro.
Dort ist nämlich, wie gesagt, nicht Originalsänger Chad
Brown, sondern 'der Neue' Lee Small, doch das ist in der
Tat kaum zu hören! So ist 'Second Nature' ein in sich
homogenes Album, dessen Eingängigkeit sich zum Teil
jedoch erst bei mehrmaligem Anhören zeigt. Als
Highlights zählen definitiv 'Prisoner', 'Time Is
Watching' oder auch der Titeltrack mit seinem schönen
Piano-Intro. Richtig klasse und auf jeden Fall ein
Anspieltipp ist die coole Coverversion von Chris De
Burgh's 'Don't Pay The Ferryman'. Sogar das knapp
dreiminütige Instrumental 'On Our Way' ist sehr passend
und nicht langweilig. Also, es lohnt sich, ein Ohr zu
riskieren! Und wem das Debut gefällt, kann bei 'Second
Nature' ohne zu zögern zugreifen. Juliane E.
Punkte:
7.5 von 10
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WIDOWMAKER - Widowmaker
Arising Empire/Warner
Deathcore scheint ausrottbar zu
sein... und das Ami-Quintett macht seine Sache wirklich
sauber und anspruchsvoll. Ich nehme es ihnen ab, dass
sie ihre Profession ernst nehmen und viel Energie in ihr
Debut investiert haben. Nichts desto Trotz spüre ich
weder Neues noch Aufregendes. "Nur" einen weiteren guten
Aspekt dieses mir leider nicht wirklich erschliessbaren
Genres. Sie bedienen auf alle Fälle den modern-akkuraten
Stil mit fetter Produktion und dezenten
Studiospielereien sowie einem ausdruckstarken,
"verstehbaren" Gesang und flüssigen Kompositionen. Wem
die Core-Welt von 8-saitigen Gitarren wie das gelobte
Land vorkommt sollte mal reinhören, denn obwohl nicht
der neue Shit sind WIDOWMAKER dennoch ziemlich groovy,
baby. Hardy
Punkte:
7.5 von 10
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AGE OF DISCLOSURE - To The Universe Kunz
Soundcorp. Der Berner Gitarrist Ben Sollberger
veröffentlicht sein erstes Soloprojekt. Die darauf
enthaltenden 13 Lieder bewegen sich dabei in der
Schnittstelle zwischen Power und Heavy Metal. Sollberger
erfindet diese Genres dabei nicht neu, sondern fügt
ihnen schöne Farbtupfer hinzu. Hilfe bei der Vertonung
seiner Lieder hat er vor allem von Bassist Adriano
Troiano erhalten. Dieser war früher aktiv bei Emerald
und veröffentlichte in den letzten Jahren mit Distant
Past seine eigenen Soundvisionen. Musikalische ähneln
sich denn Distant Past und Age Of Disclosure auch. Und
dies liegt nicht nur daran, dass Jvo Julmy (Ex-Emerald,
Distant Past) auch hier vier Lieder eingesungen hat.
Weitere Gäste am Gesang sind mit je einem Lied Roman
Burri und Syn Schütz. Das Gros wurde aber von
Ex-Draven-Sänger Olrando Skrylls veredelt. Dieser gibt
'seinen' sechs Liedern einen melancholischen Anstrich,
sodass man sich unweigerlich an Iced Earth zu den Zeiten
erinnert, in denen dort Matthew Barlow seinen Stempel
aufgedrückt hat. Abwechslung kommt also nur schon
aufgrund der verschiedenen Stimmen auf. Aber auch
musikalisch nimmt sich Sollberger die Freiheit, einfach
drauflos zu rocken, ohne sich einschränken zu müssen.
Das Album gewinnt dabei enorm. Klar hat man diese Musik
schon besser und zwingender gehört. Age Of Disclosure
überzeugen aber dennoch mit 13 Liedern, welche einmal
mehr zeigen, welche Qualität unsere Schweizer Szene
hervorbringt. Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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TOMMY SLEXX - Heavy Rain
recordJet
Tommy selbst bezeichnet seine
Musik auf seinem ersten Soloalbum als Old
School-Rock`n`Roll à la Bon Jovi, Poison, Van Halen usw.
Seine etwas raue Stimme passt gut zu Songs wie dem
melodiösen "Heavy Rain". Das Ganze hat durchaus seinen
Charme. Die Songs haben den typischen 80er-Ablauf und
pendeln so zwischen Hard Rock und etwas Glam Rock. Da
covert der gute Tommy doch auch mal den Poison-Hit
"Unskinny Bop", kommt gar nicht mal so schlecht. Tommy
ist sicher kein Jorn Lande am Mic, schlägt sich aber
ganz ordentlich durch die 13 Nummern. Ausser den Drums,
die von Mike Garcia eingespielt wurden, macht Tommy
übrigens alles selber. Songs wie zum Beispiel dem
melodiöse "Too Many Nights" hätten ein anderer Shouter
sicherlich gut getan, aber mit dem tollen Gitarrensolo
holt Tommy das wieder raus. Im Ganzen bietet Slexx hier
ein unterhaltsames Album mit viel nostalgischem
80er-Sound und tollen Gesangsmelodien, die im Ohr
hängenbleiben. Hie und da blitzen sogar ganz alte Priest
durch ("Roll Back The Time"). Hört einfach mal rein,
Tommy hat hier wirklich viel Arbeit reingesteckt und
Freunde von 80er-Rock werden "Heavy Rain" sicher mögen.
Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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IMPURE WILHELMINA - Radiaton Season Of
Mist/Irascible Wenn man alle und jegliche Outputs
von Impure Wilhelmina nimmt, dann ist 'Radiation' deren
10. Album. Ehrlich gesagt, ich musste mich erstmal etwas
schlau machen... Und habe dabei interessante Antworten
erhalten. Das Genfer Quartett ist schon seit über 20
Jahren lärmmässig unterwegs und frönt dem Punk,
Avantgarde, Alternative, Dark, etwas Grunge, etwas Doom,
einfach sehr punkig-melancholisch. Was? Yep,
punkig-melancholisch. Eine interessante, musikalische
Mischung, was uns hier Michael Schindl (Vocals,
Guitars), Diogo Almeida (Guitars), Sebastien Dutruel
(Bass) und Mario Togni (Drums) uns da auf dem
Silbertablett präsentieren. 10 Songs, mal etwas punkig,
dann wieder doomig und grungig, speziell die Soli
erinnern mich an die Anfangstage des Grunges, dann sehr
avantgardistisch und zeitgleich progressiv, eben
punk-melancholisch halt. Aber auch rockige Elemente
kommen nicht zu kurz. 'Radiaton' ist sehr schwerfällig
und eben melancholisch, speziell bei "Child", "We Need A
New Sun" oder "Meaningless Memories" gut herauszuhören.
Michael's Gesang ist überwiegend klar, aber sehr
'weinerlich' gehalten, wie es melancholisch den Nagel
voll trifft. Sein Gitarrenspiel zusammen mit Diogo's
Klampfe ist sehr tragend. Sie ergänzen sich perfekt,
harte, doomige Riffs kombiniert cleanen Momenten und
sehr reibenden Soli. Sebastien und Mario sind die
doomig-treibende Gewalt am Tieftöner bzw. Schlagwerk.
Sehr ausgefallenes Coverartwork, welches jedoch die
Musik von Impure Wilhelmina perfekt wiedergibt. Ein
solides Machwerk. Antesten ist auf jeden Fall angesagt,
Die-Hard-Fans greifen hier ohne mit der Wimper zu zucken
zu. Leopold
Punkte:
7.2 von 10
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FRANK NEEDS HELP - Dethroned (EP)
Eigenvertrieb Ein weiteres einheimisches
Eigengewächs präsentiert mit 'Dethroned' ihren dritten
Output. Der Erstling namens 'The Storm Is Still Raging'
wurde 2013, eine Single namens 'Dead Man Alive'
veröffentlicht, nebst ihrem Demotape im Jahre 2012. Das
Sextett aus Lyss, Kanton Bern, ist dem Metalcore
zugetan, auch etwas Deathcore ist dabei. Was auch
wissenswert ist, dass Frank Needs Help eine christliche
Metal/Deathcore-Band ist, d.h. es werden ausschliesslich
christliche Texte geschrieben. Namentlich sind Frank
Needs Help: Jérome Frutiger (Guitars), Christian Leu
(Bass), Raphael Brunner (Drums), Markus Gerber (Vocals),
Raphael Beyeler (Keyboards) und Lukas Hadersberger
(Guitars). Nun, die 6 Tracks der EP sind im härteren
Metalcore anzusiedeln und werden durch Keyboards
interessant gestaltet. Auch scheuen sie sich nicht,
progressive Elemente miteinzubauen. Die Drums treiben
stetig Doublebass-lastig nach vorne, mal
grindcorelastig, mal thrashig-corig. Der Bass ebnet den
beiden Gitarren die Läufe frei, da er stets zusammen mit
den Drums den Groove hält und ebenfalls wütend nach
vorne peitscht. Die beiden Gitarren harmonieren brutal
bös riffig, es werden Melodiebögen gesetzt mit der einen
Klampfe, währenddessen die andere zusammen mit der
Rhythmussektion die Balance hält. Der Gesang ist brutal
growlend, manchmal so wütend, als würde er seine
Eingeweide gegen aussen kehren um im gleichen Atemzug
diese wieder in seinen Körper einzuführen. Dann kommen
die Keys zum Tragen, welche dem ganzen wütend-brutalen
Sound etwas melancholisches verleibt, es wie bei einem
Gericht die Schärfe zu nehmen. Nein, das Songgerüst
stürzt nicht ein, im Gegenteil, die Hinzunahmen des
Keyboards ist ein wahrlich genialer Schachzug. Es sind
genau die gesetzten progressiven und nicht typischen
Elemente, welche man im Metal/Deathcore nicht erwartet
und somit das Ganze sehr eigenständig und wiederum
interessant gestaltet. Also, mir passt's und warte gerne
mal auf weiteres Material von Frank Needs Help. Aber
eigentlich, Frank Knows Where The Way Is, Frank Doesn't
Need Help. Leopold
Punkte:
keine Wertung
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RUSSKAJA - Kosmopoliturbo
Napalm Records/Universal
Neues vom Wiener Opernball oder
was für dessen Zerstörung sorgen würde. Russkaja sind
zurück und liefern für eine Welt, in der die
kosmopolitische Welle sämtliche Grenzen wegspült, mit
ihrer neuen Platte "Kosmopoliturbo" den passenden
Soundtrack. Ihre optimistisch kraftvollen Songs sind wie
Pendel, die einmal bei bestimmten Ländern, Sprachen und
Kulturen ausschlagen. Polka auf Speed und Ska Grooves
treffen auf virtuose Drecksgitarren. Die typische
Bassbariton-Stimme des Frontmanns Georgij Alexandowitsch
Makazaria trägt ebenso zum unverkennbaren Sound der
austro-sowjetischen Truppe bei. Nun veröffentlicht die
Russian Turbo Polka-Band Russkaja ihr nächstes Album mit
zehn druckfrischen Songs drauf. Schon der erste Track
'Hey Road' versprüht gute Stimmung. Bei 'Hello Japan'
geht es dann noch wesentlich schneller zu. Harte
Gitarren treffen auf Trompeten und tiefen Vocals. Der
Refrain ist zum lauten Mitsingen geradezu prädestiniert.
Der Track 'Cheburaschka' ist einer beliebten russischen
Literaturfigur gewidmet und heisst übersetzt
'hochspringen'. Harte Gitarren, flotte Vocals, Trompete
und Violine. Alles, was das folklorische Herz begehrt.
Last but not least entlässt 'Send You An Angel' den
Hörer mit traurig schweren Klängen. Eine einsame Violine
untermauert die traurigen Vocals. Das Schlagzeug bildet
einen flotten, aber passenden Rhythmus. Mit Chorgesängen
und emotionalen Gitarren findet der Track schliesslich
seinen Höhepunkt. Leider sind die restlichen fast
ausschliesslich Mid Tempo-Nummern nicht allzu
interessant und wirken zumindest ab Konserve mit der
Zeit monoton und ermüdend, obwohl die Band viel daran
setzt, auch dort Abwechslung zu bieten. Auf der Bühne
dürften aber auch diese gut ankommen. 'Kosmopoliturbo'
wird trotz kleiner Kritik bestimmt erneut alte und
sicherlich auch neue Fans glücklich machen können.
Oliver H.
Punkte:
7.1 von 10
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HAUDEGEN - Blut, Schweiss & Tränen
Tonpool/Zebralution
Beim Berliner Duo um Hagen Stoll
und Sven Gillert, auch bekannt als Haudegen, ist die
neue Platte echt in Arbeit ausgeartet. Es handelt sich
nämlich beim neuesten Werk nicht 'nur' um ein Album,
sondern um ein dreiteiliges Set, das sowohl thematisch
wie musikalisch unterschiedlich ist. Um dies auch so
verwirklichen zu können, wurde eigens dafür ein neues
Label aus der Taufe gehoben. Mit dem Album 'Blut'
verarbeiten die Berliner Kolosse so einiges an Wut und
Aggression, die sich offenbar in den letzten Jahren
angestaut haben. Dazu kehren sie zum harten Deutschrock
zurück und die Gitarrenriffs erinnern hie und da an die
Crossover-Ära der 1990er Jahre. Mit Titeln wie 'Stoff
aus dem die Träume sind' und 'Halb so frei halb so wild'
wagt man sogar einen kurzen Abstecher zu den eigenen
Wurzeln als Rap-Musiker. Dass man in der
Deutschrockszene mit diesen Auswüchsen nicht überall auf
Wohlwollen stösst, dürfte den beiden Haudegen herzlich
egal sein, denn schliesslich gibt es als Entschädigung
auch eine ganze Reihe richtig derber und griffiger
Rocksongs, quasi als Ausgleich und musikalisches Ventil
für Gesellschaftskritik und unmissverständliches
Statement gegen Rechts. Deutlich ruhiger und im Grunde
auch so, wie es der Hörer zuletzt von Haudegen gewohnt
war, klingen die Songs vom Album 'Schweiss'. Da steht an
erster Stelle mit 'Heute für immer" eine positiv
gestimmte Hymne, die zum Mitsingen einlädt. Es folgen
Balladen und sanfte Rocksongs, die Themen wie
Freundschaft, Ehrlichkeit und Zusammenhalt besingen und
mitunter auch Einblicke in das Privatleben der beiden
Künstler erlauben. Dass bei so viel poetischem und
konzeptionellem Anspruch, der Bogen eines fast jeden
Hörers möglicherweise überspannt werden kann, ist nicht
nur beim zweiten, sondern leider auch beim dritten
Haudegen-Album 'Tränen' feststellbar. Es ist die Platte,
die die Jungs am sensibelsten und zerbrechlichsten
zeigt. Die Vocals sind fast nur durch Piano und
Akustikgitarre begleitet, doch für diesen Einblick in
ihre Seele haben sich Haudegen aufs Nötigste reduziert.
Wenn dann in 'Ohne Worte" auch noch leise Streicher
hinzukommen, dann ist der Gedanke an Herbert Grönemeyer
nur noch ein kleiner Schritt. Die drei Alben können als
Box oder auch einzeln erworben werden, und das ist gut
so. So bleibt die Wahl beim Konsumenten, denn nicht
jeder, der sich von 'Blut' mitreissen lässt, wird auch
automatisch 'Tränen' in sein Herz schliessen.
Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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MYSTIC PROPHECY - Never Ending
(Re-Release) Massacre Records/Musikvertrieb
Die Re-Release-Reihe der deutschen Power/Thrash-Metaller
Mystic Prophecy geht in die dritte Runde. 'Never Ending'
war 2004 das dritte Werk und deutete schon mal an, in
welche Richtung sich die Band noch bewegen würde: Weg
vom reinen Power Metal hin zum Power Metal mit sehr
starker Thrash-Schlagseite. Auf 'Never Ending' wird
diesem Stil eigentlich bereits gefrönt. Nur ist er hier
noch nicht derart konsequent umgesetzt wie auf den
nachfolgenden Werken. Trotzdem machen die elf regulären
elf Lieder auch 13 Jahre nach ihrer Geburt noch Spass.
Das gilt auch für die beiden Bonustracks, welche mit
ihren Riffgewittern einfach nur killen. Mir persönlich
wird Liapakis-Stimme mit zunehmender Spieldauer hier zu
anstrengend. Wer diesem Chararkter-Organ aber standhält,
kann sich über mal mehr, mal weniger abwechslungsreiche
Lieder freuen. Diese strahlen eine für dieses Genre eher
untypische düstere Stimmung aus. Umso spannender ist
dieses Album. Komplettisten haben nun die Gelegenheit,
endlich die Lücke in ihrer CD-Sammlung zu schliessen.
Aber auch neueren Fans ist dieses 2004er-Werk wärmstens
empfohlen. Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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SOULSPELL - The Second Big Bang
Inner Wound Recordings
Eine spannende Entwicklung gibt
es bei Heleno Vale's Metal Opera Soulspell: Waren seine
Alben zu Zeiten der schwächeren Avantasia-Alben
erstaunlich stark, schwächeln sie aktuell, während
Tobias Sammet wieder knapp das Niveau der ersten drei
(mit Abstrichen bis fünf) Alben erreicht. 2008 und 2012
war für mich Heleno Vale aber durchaus der Retter der
Metal-Opern. Anno 2017 ist das Material zwar immer noch
gut, wirkt aber etwas chaotisch, zerzaust und nicht mehr
so richtig griffig. Trotzdem ist das Niveau nach wie vor
beachtlich. Wie Sammet konnte auch Vale eine
unglaubliche Anzahl bekannter und weniger bekannter
Sänger und Musiker um sich scharen, welche die zwölf
neuen Liedern eingetütet haben. Zu den berühmtesten
Musikern auf 'The Second Big Bang' gehören Andre Matos
(Ex-Angra), Timo Kotipelto (Stratovarius), Blaze Bayley
(Ex-Iron Maiden), Fabio Lione (irgendwas mit Rhapsody),
Ralf Scheepers (Primal Fear), Tim Ripper Owens (Ex-Judas
Priest, Ex-Iced Earth), Oliver Hartmann (Avantasia,
Hartmann) und Markus Grosskopf (Helloween-Bassist).
Alleine diese Zusammenstellung sollte Genre-Fans das
Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die Gäste
brillieren durchaus und harmonieren untereinander
hervorragend. Der Sound ist mal mehr, mal weniger
progressiver Power/Melodic Metal. Dieser besitzt Klasse.
Nur kann ich diesmal den berühmten Faden nicht finden.
Irgendwie plätschert alles auf sehr hohem Niveau an mir
vorbei. Die Übergänge wirken teilweise grob und
unharmonisch. Wobei es immer wieder Ausnahmen gibt, in
der die alte Klasse von Heleno Vale's früheren
Kompositionen durchschimmert. Konnte ich den
Projektkoordinator und Musiker bisher nur Loben, gibt es
heuer leider Abstriche in der Gesamtnote. Wer dieses
Album alleine wegen seiner Gastsänger antesten möchte,
ist herzlich eingeladen. Wer das Ganze in 'Hervorragend'
hören möchte, der greife doch zu den alten Werken
'Hollow's Gathering' und 'The Labyrinth Of Truth'.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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GLERAKUR – The Mountains Are
Beautiful Now Prophecy Productions
Wer einen Blick auf die
Bandzusammensetzung wirft, ahnt bereits, dass GlerAkur
auf abseitigen Pfaden wandeln. Der Sounddesigner und
Gitarrist Elvar Geir Sævarsson hat eine weitere
Gitarristin und zwei Gitarristen, einen Bassisten und
zwei Schlagzeuger um sich formiert, welche mit ihm seine
Visionen auf die Bühne bringen. Die Musik für das
Debutalbum "The Mountains Are Beautiful Now" hatte
Sævarsson ursprünglich für das 2015 im isländischen
Nationaltheater aufgeführte Stück "Fjalla-Eyvindur &
Halla" komponiert. Für das Album hat er diese aber nicht
einfach so übernommen. Er hat sich von den
Liveaufführungen des Theaters, bei denen er als
Tontechniker mitgewirkt hat, inspirieren lassen und die
Emotionen, die beim Zuschauen hochgekommen sind, für die
Weiterentwicklung der Kompositionen genutzt. Das aus dem
Jahr 1911 stammende Drama von Jóhann Sigurjónsson
handelt von den existenziellen Fragen im Leben des
berüchtigten isländischen Outlaws Fjalla-Eyvindur. Der
als Freiheitskämpfer verehrte Held hat sich unter
gesellschaftlichem Druck aus der Zivilisation
zurückgezogen und dabei bemerkt, dass der Mensch in
dieser entbehrungsreichen Umgebung zum Tier wird. Doch
nicht nur die Gesellschaft und die Natur können den
Menschen in ein Biest verwandeln - auch die Liebe. Die
besten Absichten und reinsten Gedanken kriegen unter
gewissen Umständen ihre dunklen Flecken ab. So düster
die Grundthematik - es gibt im Leben des Outlaws auch
Lichtblicke. Dies machen die von Sævarsson und seinen
Musikern erzeugten Klanglandschaften deutlich. Der Start
mit 'Augun Opin' fällt mit den sanften Gitarrenklängen
harmonisch aus, bevor das repetitive 'Can't you wait'
den Hörer hypnotisiert und innerlich anfängt zu
zerstören. Nach dunklen Stunden in 'Strings' mit dem
aufreibenden, gitarreneffektelastigen Schluss tauchen in
' Fagurt Er A Fjoellum Nuna' nochmals einige blaue
Flecken am Himmel auf, bevor mit dem immer deutlich
werdenden Stampfen am Ende alles in sich zusammenfällt
und die dröhnende Wand aus vier Gitarren einen
erschlägt. Obwohl die Wirkung auf einem Livekonzert
nicht zu überbieten ist - das in der Bar des
isländischen Nationaltheaters eingespielte Album
hinterlässt seine Spuren. Patricia L.
Punkte:
7.0 von 10
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SCANNER - The Galactos Tapes (DCD)
Massacre Records/Musikvertrieb Genau genommen
sind die Deutschen Speed-Metaller schon seit 1986 am
Start und brachten zwei Jahre später ihr Debüt
«Hypertrace» heraus. So gesehen kann man, je nach Auge
des Betrachters, durchaus vom 30-jährigen Jubiläum im
Jahr 2017 sprechen. Trotzdem sind Scanner, obwohl mit
Anleihen von Helloween, Gamma Ray oder Freedom Call
ausgestattet, nie gross raus gekommen. In erster Linie
war die erwähnte Konkurrenz und weitere Truppen zur
gleichen Zeit übermächtig, und zum anderen brachten es
Scanner um Gitarrist und Bandleader Axel A.J. Julius in
den Folgejahren tatsächlich fertig, dass der
Gesangsposten, nebst anderen Besetzungswechseln, auf
jeder Scheibe (!) änderte. 2002 war dann mit Lisa Croft
auf dem Album «Scantropolis» sogar eine weibliche Stimme
zu hören. Damit ging dann auch eine stilistische Varianz
einher, die die Band jedoch nicht entscheidend weiter
brachte. Danach riss der Faden für satte dreizehn Jahre,
ehe man mit «The Judgement» und dem neuen Frontmann
Efthimios Ioannidis wieder ins Geschehen eingriff. Auf
«The Galactos Tapes» wird für den Altfan durchaus ein
Freude bereitender Streifzug durch einige Klassiker aus
dem Backkatalog geboten, während jüngere wie neue
Zuhörer vor allem vom stimmlichen Durcheinander her eher
verwirrt sein dürften. Obwohl die Aufnahmen überarbeitet
wurden und mit der gelungenen Cover-Version des
Queen-Brockens «Innuendo» ein echtes Schmankerl
vertreten ist, klingt das Ganze für mich wie eine
Compilation von zig Bands. Dabei sind die
powermetallischen Tracks deutlich zugänglicher als das
speedige Zeug. Man hört dabei immer wieder heraus, was
für Potenzial eigentlich dagewesen wäre. Ob die aktuelle
Formation nun nachhaltig noch was reissen kann, wage ich
jedoch zu bezweifeln. Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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INGER LORRE - Live At The Viper
Room Sweet Nothing / Cargo Records Alternos
und Grungern wird jetzt schon der Sabber aus dem
Mundwinkel tropfen. Inger Lorre, ihres Zeichens
Ex-Sängerin der legendären (oder sollte ich eher sagen
berüchtigten?) Alternative Rock-Combo The Nymphs gibt
2016 im kalifornischen Viper Room mit neuer
Begleitmannschaft ein Stelldichein, füllt den Laden
komplett und serviert jetzt den Grunge-Nostalgikern das
Geschehen in Form dieser rohen Liveaufnahme. Die Songs
stammen zu 99% aus dem The Nymphs-Backkatalog, wozu sich
passenderweise noch ein Siouxie And The Banshees-Cover
('Monitor') gesellt. Wie schon erwähnt ist die ganze
Aufnahme angenehm roh und unbearbeitet, wodurch nicht
zuletzt auch die extravagante Schrägheit der
Hauptakteurin jederzeit zum Vorschein kommt. Ob die gute
Inger, welcher der zweifelhafte Ruf vorauseilt, einen
schwierigen, unberechenbaren Charakter zu haben, auf
Solopfaden weiterschreiten oder gar ein The
Nymphs-Comeback in die Wege leiten wird, geht aus den
mitgelieferten Infos nicht wirklich hervor. Geniessen
wir bis dahin dieses feine Stück
Hintergassen-Rock'n'Roll und harren wir der Dinge, die
da noch kommen mögen. Wer jedenfalls immer noch der 1992
begrabenen Band nachtrauert, findet in 'Live at the
Viper Room' zumindest ein bisschen Trost. Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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ITCHY - All We Know Arising
Empire/Warner
Itchy haben das vermeintliche
Pupskind auf die stille Treppe verbannt und sind nun mit
einem neuen Album mit dem Namen 'All We Know' zurück.
Das 7. Studioalbum klingt weniger nach radikalem
Neustart sondern viel eher nach einer Platte, die durch
einen Prozess, eine Weiterentwicklung von bisherigen
Werken und Erfahrungen gezeichnet ist. Textlich wie
musikalisch geht's auf der Platte deutlich tiefer,
facettenreicher und erwachsener zur Sache. Persönliche
Kinnhaken und auch sozialkritische Seitenhiebe gibt es
in Singles wie 'Nothing' oder 'Fall Apart', aber nicht
auf die dreiste, plumpe Art, sondern cooler, irgendwie
tänzelnd. 'All We Know' hat an all den richtigen Stellen
eine gehörige Portion Groove, positive Power und
Singalong-Hits und hat gleichwohl Melancholie und
Nachdenklichkeit, ohne dabei verbittert zu wirken.
Musikalisch sticht besonders 'Black' aus dem sonst recht
fluffig-poppigen Album durch ungewohnt harte Riffs
hervor. 'The Last Of Us' bietet als letzte Nummer der
Platte ein hymnenartiges Ende. Alles in allem überzeugt
die Scheibe wohl alle Hörerinnen und Hörer, die
ebenfalls über die letzten Jahre ihr inneres 'Poopzkid'
hinter sich gelassen oder zumindest ein paar erste graue
Haare aus dem sonst noch farbenfrohen Haupthaar gezupft
haben. Oliver H.
Punkte:
7.0 von 10
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EKTOMORF - Warpath (Live And Life
On The Road) AFM Records/Musikvertrieb Die
ungarische Thrash Metal-Lokomotive Ektomorf meldet sich
anderthalb Jahre nach ihrem letzten Longplayer
'Aggressor' nun in Bild und Ton zurück. Wie viele andere
Bands davor tat es die Truppe um Zoltán 'Zoli' Farkas
ihnen gleich und nutzte die Kulisse des Kultfestivals
'Wacken Open Air' für ein Live-Album. 'Warpath (Live And
Life On The Road)' fasst ihren Auftritt in Wacken von
2016 musikalisch zusammen. Die CD respektive die DVD ist
recht gut gelungen, da sie die intensive, energetische
und überwältigende Live-Show, für die die Jungs bekannt
sind, super rüberbringt. Wer nur die CD besitzt, ist
vielleicht nicht vollumfänglich glücklich, denn von den
gerade mal elf Songs sind ganze vier vom letzten Album.
Was aber die Fans in Entzücken versetzen dürfte, ist der
komplette Ektomorf-Gig und vielleicht noch mehr die über
60 Minuten lange, brutal ehrliche und schwerst
unterhaltsame 'Behind-The-Scenes' Tour-Dokumentation
'Live And Life On The Road'. Selten gab eine derartige
Doku ungeschöntere Einblicke ins Tourleben einer
Metalband. Als reines Live-Audioalbum ist es eines von
vielen und nicht gerade rekordverdächtig, was aber die
DVD wieder ein wenig wettmacht. Für den Audio-Mix konnte
man erneut Tue Madsen (Antfarm Studios) gewinnen.
Oliver H.
Punkte:
keine Wertung
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KING SATAN - King Fucking Satan
Plastic Head Distribution
Das erste Studioalbum des
finnischen Multiinstrumentalisten "King Aleister Satan"
und seiner Industrial Metal Band schlägt deftig auf die
Ohren und macht Stimmung auf eine fette Grufti-Party.
Mit von Elektrobeats durchtränkten Verzerrungen und
teilweise elektronisch scheinenden Stimmchen in manchen
Liedern ist das düstere Erlebnis eine ungewohnte
Attraktion. Leider merkt man nach dem Durchhören, dass
nichts wirklich geblieben ist und das Album auf der
Form, nicht aber auf dem Inhalt basiert. Das harte,
elektronische Hörvergnügen hinterlässt somit keinen
bleibenden Eindruck, wenn auch die 45 Minuten äusserst
Spass machen. Dieses Album fällt in die Kategorie "für
zwischendurch". Monika M.
Punkte:
7.0 von 10
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BLACKOUT - The Horse RidingEasy
Records
Das Trio aus der
Hipster-Hochburg Brooklyn weiss wie man richtig heftig
Lärm erzeugt. Irgendwo zwischen schön sumpfigem Sludge
und leicht doomigem Stoner Rock angesiedelt, knallen die
drei innert knackig-kurzen 38 Minuten acht Riffgranaten
raus, die Punkto Energie kaum Wünsche offen lassen. Zwar
ist die dünne, leiernde Stimme von Gitarrist Christian
Gordy eher nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber das
machen die Jungs mit der urgewaltigen instrumentalen
Performance wieder wett. Der andernorts gebrachte,
direkte Vergleich zu NYHC-Grössen wie Helmet und
Cro-Mags hinkt meines Erachtens zwar, aber wenn es um
die Höhlenbewohner-Attitüde geht, dann sehe ich da
durchaus Parallelen. Zudem agieren die drei New Yorker
zwar sehr aggressiv, aber das nie auf Kosten des
Grooves. Die Gewaltausbrüche sind somit stets da, aber
immer kontrolliert und kanalisiert, das Trio riskiert
keinen Augenblick lang, im sonoren Chaos zu versinken,
auch wenn sie dieser Grenze in 'Rat Spirit' gefährlich
nahe treten. Irgendwie überrascht es mich überhaupt
nicht, dass die Scheibe innert vier Tagen aufgenommen
worden ist, jeder zusätzliche Tag wäre der hier
dargebotenen Intensität wohl nicht zuträglich gewesen.
So ist es der Band gelungen, die ungestüme Energie eines
Gigs in irgendeinem kleinen, verschwitzten New Yorker
Clubs authentisch einzufangen. Die grosse Achillesferse
ist und bleibt halt die grenzwertig schiefe
Gesangsdarbietung, da muss man wirklich sehr grosszügig
darüber hinweghören, und das ist trotz der knappen
Spielzeit leichter gesagt als getan. Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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MARTY FRIEDMAN - Wall Of Sound
Prosthetic Records
Wenn man ein Solo-Album
rausbringt, das fast rein instrumental ist und man noch
Marty Friedman heisst und dazu noch Greg Bissonette an
den Drums hat, kann man eigentlich spielen, was man
will. Ich meine, ob brachial harte Riffs im
ultraschnellen Tempo, gemischt mit zarten Gitarrensoli
und Geigensoli, und das alles in einem Song, das geht
nur, wenn man ein Gitarren-Virtuose wie Friedman ist.
Natürlich ist "Wall Of Sound" kein Produkt für den
'normalen' Musikhörer oder Geniesser. Für den hat's hier
zu viel Gefrickel und viel zu viele Soli. Und wann fängt
denn da endlich einer zu singen an? Ihr versteht, was
ich meine... Und so ist "Wall Of Sound" wirklich nur was
für Gitarren-Freaks oder für die, die es gerne wären.
Und so zieht sich das Up Tempo/Low Tempo-Solo-Ding fast
durch alle 10 Songs. Auch beim härteren "Something To
Fight", das von Jorgen Munkeby (Shining) gesungen wird,
kommt keine grosse Abwechslung auf. Dass Marty Friedman
ein exzellenter Gitarrist ist, bezweifelt wohl niemand,
ich frage mich nur, ob das genügt. Vom Songwriting her
klingt alles etwas verwirrend und zu ähnlich, ich denke,
das ist wie oben erwähnt wirklich nur was für
Hardcore-Fans von Friedman und Gitarren-Freaks.
Crazy Beat
Punkte:
6.9 von 10
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NEUN WELTEN – The Sea I'm Diving In Prophecy
Productions Das deutsche Dark Folk-Kollektiv Neun
Welten meldet sich nach einer 8-jährigen Kreativpause
mit dem dritten Studioalbum zurück - und die Zeit ist
nicht stehengeblieben. Album- und Liedtitel offenbaren
bereits eine erste Richtungsänderung - die deutschen
Texte sind Englischen gewichen. Ungewohnt sind auch der
nun regelmässig eingesetzte sanft-zerbrechliche Gesang
und die Keyboardteppiche, welche den Kompositionen
stellenweise einen symphonischen Anstrich geben. Der
thematische Aufhänger von "The Sea I'm Diving In" ist
das Element Wasser, welches sowohl für Romantik, Ruhe
und Gelassenheit, aber auch für Desaster und Zerstörung
steht. Durch die Synthiesounds und das Hinzunehmen von
elektrisch verstärkten Gitarren inszeniert man die
düstere Seite der Medaille stimmungsvoll. Über weite
Teile des Albums lassen Neun Welten ihre Hörer jedoch in
einem träumerischen Schwebezustand durch die Tiefen der
See gleiten und diese mysteriöse, mystische Umgebung
erkunden. Der charakteristische Klang der Band ist somit
immer noch präsent, nur wurde er in ein vielseitigeres
Gewand gekleidet. Patricia L.
Punkte:
6.8 von 10
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OCEANS ATE ALASKA - Hikari Spinefarm/Universal
Oceans Ate Alaska ist eine Metalcore-Band der etwas
anderen Art. Die Truppe aus Birmingham ist musikalisch
dort hängengeblieben, wo Bring Me The Horizon mit 'Count
Your Blessings' Einzug hielten und der Autotune-Gesang
auch im Metal mehr und mehr an Wichtigkeit gewann. Eine
wahre Fanbase haben sich die Engländer mit ihren
speziellen Screams, Shouts, Breakdowns und aufpoliertem
Klargesang erspielt. Das Debut 'Lost Isles' erschien
2015, und nun sind sie mit 'Hikari' durch die masslose
Verknüpfung von Härte und der Einsatz von autotunem
Gesang noch fieser, garstiger und übertrieben brutaler
zurück. Das Album ist wie eine Karikatur des Metal- und
Deathcore-Genres. Durch diese konträren Facetten ist das
zweite Album der Band nur durch eine ironische Brille
ertragbar, da alles auf jeglicher Linie völlig überzogen
ist. Wenn dann noch atmosphärische Akustikgitarren wie
in 'Deadweight' und Rap-Gesang wie bei 'Entrapment'
hinzukommen, kann man sich gewiss sein, dass auch das
Quintett sich selbst nicht zu ernst nimmt. 'You have to
read between these words', singen sie in 'Hansha'. Das
sagt alles, denn sollte die Platte wirklich ernst
gemeint sein, dann haben die Jungs echten britischen
Humor. Oliver H.
Punkte: 6.7 von 10
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SCHAFOTT - The Black Flame High Roller Records
Die Dresdener Schafott sind ein musikalischer
Grenzfall. Eingefleischten Black Metal-Fans sind sie
wahrscheinlich zu traditionell metallisch, Classic
Metal-Freaks dürften hingegen mit dem deutlich
angeschwärzten und thrashigen Songmaterial eher wenig
anfangen können. Am ehesten werden wohl Freunde von
frühen Slayer, Venom oder Sodom Freude am Debut des
Quartetts haben, wobei die vier Sachsen einiges präziser
ans Tageswerk gehen als die zwei Letztgenannten in ihrer
Frühphase. Der Rumpelfaktor hält sich deutlich in
Grenzen, und auch der Sound ist für eine solche
Veröffentlichung völlig in Ordnung, und das, obwohl es
sich bei 'The Black Flame' eigentlich um
Proberaumaufnahmen handelt, welche in der Folge noch in
2 Studios nachbehandelt worden sind. In Tracks wie
'Ostara', 'Saw The Salt' oder dem anfangs gar heftigen
'Total Cleansing' sticht immer wieder die hervorragende
Gitarrenarbeit der Klampfer Wraith und Molester hervor,
die es im ganzen wüsten Geröder immer wieder verstehen,
überraschend melodische Einsprengsel einzuwerfen. Und
genau diese kleinen Farbtupfer, kombiniert mit dem gar
nicht mal so primitiven Old School-Songwriting, machen
diese Platte so interessant, denn bei jedem Durchlauf
entdeckt man wieder neue Feinheiten. Zudem knüppeln sich
die Jungs, bei denen übrigens der Drummer die
blasphemischen Texte ins Mikro bellt und röchelt, nicht
durchweg geradlinig durch die neun Nummern, sondern
sorgen mit Dynamik und Tempowechsel immer wieder für
angenehme Abwechslung. Es würde mich brennend
interessieren, wie diese Scheibe klingen würde, wenn ein
anständiges Budget die Aufnahmen in einem
professionellen Studio erlaubt hätten, vermutlich würde
'The Black Flame' knallen ohne Ende. Jedenfalls bin ich
gespannt auf die künftigen Veröffentlichungen aus dem
Hause Schafott, diese Band zeigt definitiv
Entwicklungspotential. 6.66 Punkte wären hier
angebracht, die muss ich in Anbetracht unseres
Benotungssystems aufrunden. Und künftig liegt da noch
viel mehr drin, da bin ich mir absolut sicher.
Mirko B.
Punkte: 6.7 von 10
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LOW FLYING HAWKS - Genkaku Magnetic Eye Records
Auf das letztjährige Album 'Kofuku' folgt jetzt
'Genkaku', klingt irgendwie nach den Namen irgendwelcher
japanischer Manga-Charaktere mit Augen so gross wie
Bratpfannen. In Wirklichkeit handelt es sich bei Low
Flying Hawks um ein texanisches Duo, das sich dem
sphärischen Ambient Doom verschrieben hat. Die zwei
Herren, die offensichtlich anonym bleiben wollen (EHA am
Mikrophon, Bass und Gitarre, AAL an Bass, Gitarre und
Backgroundgesang) haben dabei ein definiertes Ziel vor
Augen: 'Was wir erreichen wollen, ist, dass der Hörer in
einen Zustand der Trance und Verwirrung fällt'. Nun, da
sich Trance u.a. auch durch sehr tiefe Entspannung
manifestieren kann, hat's bei mir offensichtlich
geklappt, denn vor lauter Tiefenentspannung wäre meine
Birne beinahe auf die Tastatur geknallt. Ernsthaft
jetzt: Es mag ja ganz edel, interessant und künstlerisch
wertvoll sein, was die beiden da unter der Beihilfe von
Drummer Dale Crover (The Melvins), Bassist Trevor Dunn
(Mr. Bungle) und Sänger King Buzzo (The Melvins) kreiert
haben. Aber die Songs bestehen wirklich grösstenteils
nur aus anstrengenden, zähen Längen, deren
einschläfernden Wirkung sich wahrscheinlich kaum jemand
entziehen kann. Selbst wenn sich wie in 'Space Wizard'
ein stoniger Boogie-Groove einstellt, bleibt das
Endresultat ermüdend. Das Zusammenspiel aus extrem
fuzzigen, nahe am Drone liegenden Riffs (ich sag mal
Sunn O))) light, zur besseren Verträglichkeit) und weit
in den Hintergrund gemischtem Leiergesang verfehlt seine
Wirkung nicht. Hier wird viel extrem niederschlagende
Melancholie verbreitet, die einen selbst an einem
sonnigen Sommertag die Welt nur noch in schäbigen
Grautönen sehen lässt. Wer's braucht: viel Spass damit.
Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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RINGS OF SATURN - Ultu Ulla Nuclear Blast/Warner
Die Aliencore-Hyperventilierer stehen mit ihrem
vierten Album in den Startlöchern und der Opener
"Servant of this Sentience" tönt als ob man einen
flotteren Eluveitie-Song durch den CyberDeath-Wolf
gedreht, mit Plastikzuckerguss überzogen und die Regler
auf "fett" gestellt hätte. Dazu gibts einen Siech voll
der typischen, nach 128bit-Konsolengame tönenden
Arpeggios, Growls, Screams und Breakdowns, Breakdowns,
Breakdowns. Kann einem gefallen, muss es aber nicht.
Dass diese hochgezüchtete Performance live hält was sie
auf den Aufnahmen verspricht wage ich nach wie vor
ärgstens in Frage zu stellen und lege die Saturnringe
intern unter "musikalisches Kunstprojekt" ab. Die Jungs
beherrschen ihre Instrumente, ohne Frage, aber mir
bleibt nichts wirklich hängen. Es gibt immer wieder mal
ein Riff oder Interludium das kurz aufhorchen lässt,
aber über die kompletten 42 Minuten ist mir dieser
ADHS-Trip zu unschlüssig komponiert. Wer ein
Deathcore-Äquivalent zu Dragonforce sucht oder ab dem
zweiten Iwrestledabearonce-Album neues Futter braucht,
wird mit "Ultu Ulla" gut bedient werden. Reinhören auf
eigene Gefahr. Hardy
Punkte: 6.5 von 10
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END OF GREEN – Void Estate (2 CDs) Napalm
Records/Universal Nun ja… Man bekommt in der
Regel nie das, was man gerne hätte. Ist so, weil Teil
des Lebens und Schicksal, Karma oder was auch immer ist
eh ein Arschloch. Egal. Bei den Deutschen von End Of
Green war ich nach dem letzten Output „The Painstream“
guter Hoffnung, dass man sich nach einer eher
schwächeren Phase (meine Meinung nach alles nach „Dead
End Dreaming“, bis heute unerreicht) wieder gefangen und
auf seine Stärken, nämlich melancholische Sounds mit
einer deutlich harten Schlagseite zu versehen, besinnen
würde. Jedoch, der einzige etwas schnellere Track (wenn
man dem so sagen darf), ist „Crossroads“ – und hier wird
hauptsächlich nur eine akustische statt der elektrischen
Gitarre bevorzugt. Alle, und das sage ich mit voller
Überzeugung, alle anderen Tracks sind im Low Tempo
gehalten, sehr ruhig, klar düster und hoffnungslos, aber
seeehr schleppend. Michelle Darkness hat praktisch alle
Spektren seiner Stimme zur Geltung gebracht, aber so
richtig angepisst oder mindestens rockig-kratzig, so
kommt er schlichtwegs praktisch nie mehr rüber. Kurz
zusammengefasst: „Void Estate“ ist quasi das
Balladen-Album der Düsterrocker, wer auf energetische,
flotte Kracher hofft, der könnte an diesem Album keinen
Gefallen finden. Wer aber die ruhigere Zeit mit
Melancholie füllen will und gerne mal mit Fields Of The
Nephilim, The Sisters Of Mercy oder The Cure sich
berieseln lässt, der sollte sich „Void Estate“ mal
reinziehen. Für mich persönlich zu langsam, zu ruhig, zu
nichtssagend. Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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EXIT EDEN - Rhapsodies in Black Napalm
Records/Univeral Popmusik die rockt? Aber sicher!
Die vierköpfige Frauengruppe, bestehend aus grossen
Stimmen anderer Bands oder Musikprojekte, covert neuere
und ältere Hits in grossem Stil – da schwingt das Bein
von selber. Fans der 80er Jahre bekommen solide Hits in
neuer Verpackung und auch eine jüngere Generation wird
einige Lieder wiedererkennen. Superhits von Depeche
Mode, Madonna oder den Backstreet Boys in einer
Symphonic Metal Version. Auf Dauer wirkt das Album aber
leider ein Wenig langweilig. Während die einzelnen
Lieder bis auf einige bombastisch klingen, ist das
Gesamterlebnis musikalisch doch eher durchschnittlich.
Pluspunkte gibt es für die tollen Stimmen und die schöne
Abwechslung. Monika M.
Punkte: 6.5 von 10
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FORNHEM – Ett Fjärran Kall Trollmusic Das
Titelbild zeigt einen Waldsee, das kürzeste der vier
Lieder ist ein wenig länger als sieben Minuten. Wer
naturverbundenes Post Black Metal erwartet, wird aber
nur bedingt fündig. Während der Opener schnell und
rifflastig beginnt, zeigt sich beim zweiten Song die
Eigenart der Band. Denn die Schweden zählen neben altem
Black Metal auch Folk Rock zu ihren Einflüssen. Am Start
zeigt sich, dass durch akustische Gitarren, deren
Melodie die restlichen Minuten des Songs omnipräsent
ist. Daneben sind die Rhythmen sowie die ganze
Songstruktur sehr eingängig. Leider ist der Melodie zu
wenig gut um über die gesamte Spielzeit zu überzeugen,
da wären einige Wiederholungen weniger auch machbar
gewesen. Im Vergleich zu Wodensthrone oder Winterfylleth
legen die Schweden mehr Fokus auf Harmonie, wodurch die
Gitarren weniger mit Riffs beschäftigt sind als mit
aufgelösten Akkorden im Tremolopicking. Durch das
gleichmässig träge Tempo ohne grosse Wechsel fehlt es
meiner Meinung nach auch an Dynamik und die Lieder
verkommen durch ihre Dauer zu Geduldsproben. In der
Schwemme an Alben werden die Schweden Mühe haben, im
oberen Bereich mitzuspielen. Fans von Wodensthrone,
Winterfylleth, Saor müssten das hier aber fast mal
austesten. Tristan
Punkte: 6.4 von 10
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THE END A.D. -Scorched Earth Massacre
Records/Musikvertrieb Die im 2014 gegründet Band
The End A.D. bringen mit "Scorched Earth" ein erstes
Lebenzeichen in Form ihres Debutalbum heraus. Geboten
wird solider Metal der härteren Gangart mit einer
latenten Thrash-Schlagseite, so wie er in den 90iger
Jahren gang und gäbe war. Früher war das mal sehr neu
und innovativ, aber heute ist das nur noch eine Kopie
von früher. Und so gibt es 2017 sicher zwingendere Bands
als The End A.D., die handwerklich sicher nicht schlecht
agieren und bei Leuten der Kategorie "Früher war alles
besser" sicher offene Türen einrennen werden. Alle Songs
bewegen sich um die drei Minuten herum, kurz und
knackig, aber sind schwer voneinander zu unterscheiden,
denn es fehlen auch die wirklichen Höhepunkte, und so
zieht dieses Album recht gleichförmig an mir vorbei. Als
spezieller Ausreisser präsentiert sich die Ballade "The
Intercessor", die ohne Gesang angenehm daher kommt. Mein
Highlight des Albums ist der Song "The Form
Destroyer/Killing Floor", der mit einem wirklich geilen
Gitarrensolo aufwarten kann! Der Gesang, der ab und zu
nach Ministry tönt, macht den Gesamtsound auch nicht
speziell unverkennbar. Für Liebhaber der vermeintlich
guten, alten Zeiten könnten The End A.D. ein Geheimtipp
darstellen. Roolf
Punkte: 6.4 von 10
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LIONSOUL - Welcome Storm Limb Music Beim
Limb Music erschienen auch die ersten Rhapsody-Scheiben,
und wenn man bedenkt, dass LionSoul auch aus dem
Stiefel-Staat kommen, ist die Marschrichtung von
LionSoul eigentlich klar. Gut, die Jungs aus Bergamo
lassen die Theatralik und die Keyboards entweder ganz
weg oder im Hintergrund. Das kommt dem Sound zugute, der
sich als guter Power/Speed Metal entpuppt. Auch dank des
kernigen Gesangs von Ivan Castelli. Leider pumpen auch
LionSoul zu viele Details in die Songs («Next Genesis»)
und überfluten den Track damit. Was auch zu wenig stark
ans Tageslicht kommt, sind die Melodien, die sich
nachhaltig in den Gehörgängen festkrallen. Allerdings
sind es Lieder wie «Lion's Throne», die aufhorchen
lassen. Würden die Jungs mehr solcher Nummern schreiben,
würden man sie schnell in der Schnittmenge von den
neueren Gamma Ray und Masterplan sehen und im gleichem
Atemzug nennen. Wohin der Weg mit LionSoul gehen wird,
wird wie immer die Zukunft weisen. Hört in das Album
rein und bildet euch eure eigene Meinung. Es gibt viel
Licht, aber (noch) mehr Schatten... Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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ALPHA TIGER - Alpha Tiger
Steamhammer/Musikvertrieb Man kann ohne weiteres
sagen, dass Alpha Tiger eine turbulente Zeit hinter sich
haben. Ich spar mir hier die ganze Geschichte nochmal
durchzukauen, denn mittlerweile dürfte beinahe jedem
Metal-Fan der plötzliche Ausstieg von Sänger Stephan
Dietrich direkt nach Beendigung der letzten Platte
'iDentity' bekannt sein. Aber dass eine Band, die gerade
einen musikalischen Kurswechsel vollzogen und sich
deutlich weiterentwickelt hatte, die Flinte nicht ins
Korn wirft und sich stattdessen entschliesst, mit einem
neuen, jungen Sänger weiterzumachen, verlangt vollsten
Respekt. Da Benjamin Jaino nun schon über 50 Shows mit
seinem neuen Arbeitgeber absolvieren konnte, war es für
Gitarrist und Songwriter Peter Langforth natürlich viel
einfacher, sich auf den neuen Sänger einzustellen und
die Songs passend zu seiner Stimme zu schreiben. Aber
kommen wir zur neuen Scheibe die schlicht 'Alpha Tiger'
getauft wurde. Auf ihren ersten beiden Alben spielten
Alpha Tiger noch lupenreinen, schnörkellosen Heavy
Metal, bevor sich die Band auf ihrem dritten Langspieler
'iDentity' ein grosses Stück davon wegbewegten und
düsterer und vor allem erwachsener klangen. Diese
Richtung führt die Truppe aus dem sächsischen Freiberg
auf 'Alpha Tiger' nicht nur fort, sie wagt sich in immer
neue Gewässer und scheint sich so richtig auszutoben.
Diesmal kommt sogar in sämtlichen Songs die Deep
Purple-typische Orgel zum Einsatz, die bei einigen
Nummern, wie beispielsweise dem Opener 'Comatose' oder
dem tollen 'Aurora', sehr gut passen und da echt nochmal
was rauskitzeln, aber leider auch oft mehr stören.
Generell habe ich so meine Probleme mit der neuen
Platte. Ich fand, 'iDentity' war ein Schritt in die
richtige Richtung und der Band stand die neuere
musikalische Ausrichtung sehr gut, aber auf 'Alpha
Tiger' geht mir das dann teilweise schon zu weit. Die
Songs wirken sehr oft überladen und ich finde, einen
Tick weniger wäre genau das Richtige Mass gewesen.
Während Songs wie die bereits angesprochenen 'Comatose'
oder 'Aurora', aber auch 'Welcome To Devil's Town' super
sind und die ganze Klasse der Band zeigen, bekommt mich
bei anderen Nummern, wie 'To Wear A Crown', 'My Dear Old
Friend' oder 'If The Sun Refused To Shine' eher
Langeweile und mir kommt direkt das Wort Lückenfüller in
den Sinn. Ich bin tatsächlich hin und her gerissen, denn
einige Titel sind, wie bereits gesagt, sehr gut,
musikalisch zeigen die Herren, was sie draufhaben und
Benjamin Jaino liefert eine verdammt starke Vorstellung
ab. Auf der anderen Seite versprüht die Scheibe eine
ganz seltsame, viel zu düstere Grundstimmung und hat
leider auch viel zu viele Füller drauf. Mir persönlich
gefiel 'iDentity' deutlich besser und ich bin sehr
gespannt, wo der Weg von Alpha Tiger mit ihrem neuen
Album hinführt. Man muss sich definitiv intensiv mit
ihnen beschäftigen, denn hier wird schwere Kost
serviert. Sascha Sch.
Punkte: 6.0 von 10
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EMPIRE - The Raven Ride Pride & Joy Music
Beim Betrachten des Covers und Bandnamens hatte ich
gleich das Gefühl, das schon mal gesehen zu haben. In
der Tat handelt es sich hierbei um einen Re-Release von
2006. Genauer gesagt sprechen wir hier von der "Band",
die Gitarrist Ralf Munkes (Crematory, Ex-Razorback) mit
stetig wechselndem Lineup zwischen 2001 und 2007 am
Start hatte. In der Zeit sind insgesamt vier Alben
veröffentlicht worden, die aber trotz solch klingenden
Namen wie Tony Martin (Ex-Black Sabbath), Neil Murray
(Ex-Whitesnake, Ex-Black Sabbath, Snakecharmer u.v.a.m.)
und André Hilgers (Ex-Rage, Ex-Axxis), um jetzt bei «The
Raven Ride» zu bleiben, letztlich keine grossen Stricke
zerrissen haben. Der Grund ist schnell gefunden: nur
durchschnittliche Songs! Das wird mit der Neu-Auflage
sicher nicht besser, und die mir zur Verfügung
gestellten mp3-Files mit bloss 192 kbit/s klingen trotz
"Überarbeitung" des Materials sogar schlechter als das
Original, das noch unter Metal Heaven veröffentlicht
wurde. Das vorliegende Album ist nun das dritte, das
jetzt im August neu aufgelegt wird. Im November folgt
mit «Chasing Shadows» (2007) die vierte und letzte
Scheibe. Des Weiteren vermag Tony Martins Stimme die
genialen Vibes der Black Sabbath Alben wenig bis gar
nicht zu entfalten. Woran das liegt?! Zum einen
entwickelt der Sound (trotz gut hörbarem Bass von Neil)
zu wenig Druck, vor allem das Schlagzeug klingt viel zu
platt, und zum anderen kränkelt es unter dem Strich eben
am zwar sicher soliden, aber nicht ausreichend
innovativen Songwriting. Selbst die Halbballade «What
Would I Do» ist halt nur gut statt herausragend. «The
Raven Ride» kann für die Zielgruppe dennoch interessant
sein, zieht aber gegenüber der zahlreichen und besseren
Konkurrenz der Vergangenheit wie Gegenwart klar den
Kürzeren, berühmte Namen hin oder her. Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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FOR THE WIN - Heavy Thoughts Victory Records
Wie ist es grösstenteils mit diesen Pop/Punk-Bands?
Entweder man liebt oder man hasst sie. So wird es wohl
auch bei dem hier vorliegenden Album von For The Win
aussehen. Die Platte ist gespickt mit zehn poppig
melodiösen Metalcore-Punk Nummern, die stellenweise mit
härteren Screams veredelt werden. Teilweise verfehlt
aber genau diese Einlage klar das Ziel, denn es klingt
gekünstelt und wenig echt. Nummern wie 'Nowhere To Run'
sind dafür stilecht und gradlinig. Muss deshalb nicht
gefallen aber es kann. Es liefert jedenfalls den
perfekten Soundtrack zu irgendeinem weiteren
Colledge-Film im Stile von American Pie. Der Sound von
'Heavy Thoughts' ist gut produziert und bietet auch
musikalisch hie und da einen Leckerbissen. Für meinen
Geschmack leider zu wenig, um gerade den ganzen Knochen
zu kaufen. 'How Can I' ist ein typischer Track der Band,
der an andere Genre-Punker wie Blink 182 erinnert und
ziemlich gut den gesamten Inhalt der Platte verkörpert.
Ohne diese Sparte abwerten zu wollen - der Funke will
einfach nicht überspringen. Oliver H.
Punkte: 6.0 von 10
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VINSTA – Wiads Trollmusic Beim ersten
Hördurchlauf habe ich mich noch gefragt, warum jemand
zwei Songs mit je knapp eineinhalb Minuten an den
Albumanfang packt. Erst beim Lesen des Beipackzettels
fiel auf, dass die Liednummerierung nicht stimmt, ich
hoffe mal dass dies bei der echten CD berichtigt ist.
Denn gedacht wäre der Beginn mit dem Titeltrack, in
bestem Salzburger Dialekt vorgetragen. Der Trend, die
volkstümliche Herkunft gemeinsam mit Black Metal zu
verpacken, ist ja nichts Neues, bereits Lunar Aurora
haben in bestem Bayrisch gesungen. Auch sind akustische
Passagen nicht mehr besonders überraschend. Was
allerdings überrascht ist die glasklare Produktion, mit
welcher das Debut daherkommt. Mit diesem Sound sind
sogar die Vocals seidenfein zu hören, Puristen könnten
damit Mühe haben. Das Projekt stammt aus der Feder eines
einzelnen Künstlers, welcher sich für die Umsetzung zwar
Hilfe von verschiedenen, nicht speziell erwähnten
Musikern geholt hat, aber leider merkt man vor allem bei
den Rhythmusgitarren zu oft mangelnde Abwechslung. Die
Begleitungen wiederholen sich zu oft und sind zu
langweilig um wirklich lange zu motivieren. Man höre
‘Gedonknschwa’, das monotone Muster wiederholt sich über
ganze zehn Minuten immer wieder. Und bei so klarem Sound
wirkt das leider nicht hypnotisch, sondern langweilig.
Dies zieht sich durch die anderen Lieder durch, wirklich
packende Riffs finden sich leider nicht. Und auch die
Gesangsmelodien sind zu wenig eingängig um sie erneut zu
hören. Dafür hat der Bass sehr viel Platz bekommen. Ein
Album, das interessante Ansätze bietet, auf Dauer aber
zu wenig zu bieten hat. Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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CATEGORY VI - War Is Hell Killer Metal Records
Für Fans von Judas Priest, Dio, Malice und Hawaii
wird «War Is Hell» angepriesen. Nun ja... Grosse Worte,
die wie so oft nicht gehalten werden können, denn an den
Qualitätslevel der genannten Truppen, kommen Category VI
nicht heran. Sängerin Amanda Marie Gosse schreit sich
kraftvoll durch die acht Tracks, die sicher eine Menge
Metal verbreiten. Gitarrist Geoff Wayne rifft und
soliert wie ein Wahnsinniger und drückt den Lieder
seinen Stempel auf. Die Songs haben wirklich was, aber
wie so oft fehlt ihnen das entscheidende Merkmal, der
Wiedererkennungsgrad. «Strike Of The Axe» und das
folgende «The Traveller/The Dark Warrior» zeigen auch,
dass die Truppe bemüht ist, die Lieder immer
abwechslungsreich zu gestalten und trotzdem mit einem
roten Faden das Geschehen zu diktieren. Aber wenn wir
ehrlich sind, bleibt nach dem Hören sehr wenig hängen.
Grundsätzlich hat es der Vierer verdient, die
Aufmerksamkeit der Hörer für sich zu gewinnen.
Allerdings tummeln sich zu viele Truppen da draussen
rum, als dass man sich in der Flut an neuen Scheiben
gerade «War Is Hell» krallt. Aber wer weiss, vielleicht
mit einer druckvolleren Produktion könnte durchaus was
werden mit Category VI. Tinu
Punkte: 6.0 von 10
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ELA - Second Reality Massacre
Records/Musikvertrieb Die neue, vielversprechende
Melodic Power Metal Scheibe kommt scheinbar solide
daher, enttäuscht jedoch als Gesamtkunstwerk. Mit
deutlich hörbarem Einfluss alter Grössen des Heavy Metal
schlagen sich ELA und ihre Bandkollegen gut die 45
Minuten, der Sound wirkt stellenweise jedoch immer
wieder recht einfallslos und langatmig. Dies scheint mir
recht unverständlich, zumal alle Ansätze gut gewählt
wurden und sowohl die Stimme, wie auch die Instrumente
hauen ordentlich rein. Positiv herausstechen tun nur
vereinzelte Lieder. Dennoch ist die Gesamtatmosphäre des
Albums gut und weckt gute Laune. Monika M.
Punkte: 6.0 von 10
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EXOSKELETT - Collected Bones (EP) (Re-Release)
Hammerheart Records Mit "Collected Bones"
bringen Exoskelett ihre beiden bereits veröffentlichten
EPs unter's Volk. Musikalisch geht es in Richtung Very
Old School-Death Metal, und genauso hört sich auch die
Produktion an, die direkt aus dem Proberaum stammen
könnte! Hier wird geröchelt und gerumpelt, was das Zeugs
hält. Nicht gerade sehr innovativ, aber solide
dargeboten. Von der Geschwindigkeit her bewegen sich
Exoskelett im gemächlichen Bereich, also sind keine
Geschwindigkeitsübertretungen zu befürchten. Und es gibt
sogar auch Ausflüge in Doom-Gefilde, wie auf dem Song
"Ossuary". Als Vergleich kommen mir Repuked in den Sinn,
die aber noch eine Ecke räudiger und dreckiger zu Werke
gehen! Auf den Vocals hat es sehr, sehr viel Hall, wie
man es auch von zahlreichen Punkbands her kennt.
Exoskelett sind jetzt sicher nicht die Entdeckung dieses
Jahres, aber auch nicht wirklich schlecht. Deshalb muss
jeder für sich selber entscheiden, ob er die Band
antesten will, denn bei der Flut von sensationellen
Alben jeden Monat gibt es sicher genügend brauchbare und
zwingendere Alternativen! Roolf
Punkte:
keine Wertung
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JANET GARDNER - Same Pavement Music Janet
Gardner wackelt auf Solopfaden. Wackelt aus dem Grund,
dass sie den gleichen (irritierenden) Weg geht, wie auch
schon die Scorpions, Def Leppard, W.A.S.P. oder George
Lynch. Man versucht durch moderne Sounds eine härtere
Gangart zu erzielen und verliert sich so in
musikalischen Gewässern, die den jeweiligen Künstlern
nicht gut zu Gesicht standen. Zusammen mit ihrem
Ehegatten Justin James darf man durchaus von einem
Soloalbum sprechen, bei dem die Songs nicht zur
eigentlichen Hauptband, Vixen, passen. Mit Dance
unterlegten Grooves startet «Rat Hole», bei dem schnell
klar wird, dass man sich ohne musikalische Grenzen allen
möglichen Rezepten bedient und dabei ein
Fast-Food-Gericht serviert, das Metal- oder Hard
Rock-Gourmets kaum gefallen wird. «If You Want Me»,
«Candle» und «Best Friend» erinnern noch am «ehesten» an
die erfolgreichen Zeiten der Girl-Truppe Vixen. Alles
andere erklingt eher, als würde man versuchen, der
Experimentierfreudigkeit des Gatten einen Gefallen zu
tun und den Songs die nach wie vor tolle Stimme
freundschaftlicherweise zur Verfügung zu stellen.
Vixen-Fans aufgepasst, dieses Soloalbum ist weit davon
weg, mit Melodien und Ohrwurmrefrains sich den Weg in
das Herz zu fräsen. Mutige dürfen ruhig antesten.
Tinu
Punkte:
5.0 von 10
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ALAZKA - Phoenix Arising Empire/Warner Mein
erster Gedanke, als ich dieses Debut von Alazka hörte:
'Ich bin zu alt für den Scheiss'. Vielleicht liegt es
wirklich an meinem fortgeschrittenen Alter, dass ich mit
dieser Mischung aus Modern Stadion Rock und Metalcore
nicht viel anzufangen weiss, jedoch dieses penetrante
Gefühl, dass mir dauernd Süssstoff in den Arsch geblasen
wird kann ich einfach nicht abschütteln. 'Phoenix' ist
für mich schlicht 'Plüsch-Core', der in Schlafzimmern
von wohlgehüteten Teenagern welche so ein klein wenig
'rebellieren' wollen bestens funktioniert, jedoch mit
dem wahren Leben kaum was zu tun hat. Eingepackt in
einer Seifenblase hüpft man von einer rosa Wolke zur
Nächsten und kotzt höchstens mal einen Regenbogen. Nein
es geht mir wirklich nicht darum, Alazka irgendwie
nieder zu machen, die Band hat durchaus ein Händchen für
eingängige Melodien, selbst der Clean-Gesang mag
überzeugen und es gibt auch ab und zu spielerisch
interessante Ansätze wie beispielsweise das (zu kurze
Solo) bei 'Legacy', doch wo sind die Ecken und Kanten,
wo der Dreck, wo die Faust in die Magengrube? Ich habe
keine Ahnung, wem ich diese Art von Musik schmackhaft
machen soll, vielleicht jungen stets gut gelaunten
Menschen, für die es nichts schöneres als Sonnenschein
gibt und von Mama und Papa auf den 18. Geburtstag ein
Mercedes Cabriolet geschenkt bekommen haben. Also hört
rein und entscheiden selber, ob ihr lieber Himbeersirup
trinkt oder dann doch eher ein Glas Single Malt kippt.
R.K.
Punkte:
4.5 von 10
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DEAD CROSS - Dead Cross Ipacac Wenn sich
Mike Patton (u.a. Faith No More) und Dave Lombardo
(Ex-Slayer, Ex-Grip Inc.) mit ihren Sidekicks Mike Crain
(Retox) und Bassist Justin Pearson (The Locust, Head
Wound City, Retox) musikalisch zusammentun, dann jubelt
gleich die ganze Welt ob dieser neuen
Hardcore/Punk/Metal-Supergroup. Ich juble nicht, denn in
meinen Ohren werden hier wieder mal im Namen der
künstlerischen Selbstfindung die Grenzen des
Erträglichen ausgelotet. Auf dem selbstbetitelten Debut
des Quartetts, das unverständlicherweise nur aufgrund
der involvierten Musiker gefeiert werden wird, wird
musikalische Extravaganz zum Selbstzweck erhoben. Alles
ist erlaubt, nichts geht zu weit, Hauptsache, es ist
möglichst schräg, unkonventionell und dissonant. Nicht
ganz so schlimm wie der sinnlose Lärm von Philip H.
Anselmo And The Illegals, aber gefährlich nahe dran.
Mögen sich von mir aus irgendwelche superintellektuellen
Klugscheisser mit diesem Krach beschäftigen, mir ist
dafür meine Zeit zu schade. Mirko B.
Punkte:
4.3 von 10
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DAYSEEKER - Dreaming Is Sinking /// Waking Is Rising
Spinefarm/Universal Was ich diesen Monat über
Alazka geschrieben habe, könnte ich gleich auch hier bei
Dayseeker verwenden. Selbst wenn Dayseeker hörbar
aggressiver zu Werke gehen, sprich mehr Metalcore mit
etwas Djent unter die Jungend mischt und der Opener
'Vultures' noch hörbar ist, so wird der Output der Jungs
über die Zeit schlicht langweilig. Die Songs sind so
gleichförmig, dass man kaum merkt, dass man schon beim
nächsten Titel ist. Dazu kommen diese 08/15-Melodien,
die vor sich hin dümpeln und schlicht nicht zu
beeindrucken wissen. Punkto Melodien hat also Alazka
klar die Nase vorn und Dayseeker agieren über weite
Strecken zu austauschbar, überraschen zu keinem Moment
und schrummeln Riffs runter, die man gefühlt schon 1000
Mal aus dieser Genre-Ecke gehört hat. Wenigstens liefern
sie mit 'Six Feet Under' noch so was wie einen 'Hit' ab,
aber dies reicht nicht aus, um den Karren aus dem Dreck
zu ziehen. Da höre ich mir lieber Feed Her To The Sharks
an, da geht es wenigstens brachialer zur Sache, aber
vielleicht bin ich einfach: 'Zu alt für den Scheiss'.
Wenn euch also 'Vulture' und 'Six Feed Under'
überzeugen, dann gebt der Band ne Chance, aber erwartet
bitte nichts Außergewöhnliches. R.K.
Punkte:
4.0 von 10
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CHASTAIN - We Bleed Metal 17
(Re-Release) Pure Steel Records Wie
einfallsreich. Das Schlagzeug und die Gesangsspuren sind
identisch mit dem «We Bleed Metal»-Werk aus dem Jahre
2015. Bedeutet, man hat ein neues Album veröffentlicht,
das sich nur durch den Sound, man sei dem Live-Sound
sehr nahe, unterscheidet und einer veränderten
Songreihenfolge. Sehr, sehr innovativ in der heutigen
Zeit. Gehen dem einst hoch gelobten Wundergitarristen
David Chastain langsam die Ideen aus? Auch wenn sich
Leather Leone gewohnt souverän durch die Songs kreischt,
aber was die Truppe hier abliefert, ist in meinen Augen
nichts anders als der Versuch, nochmals etwas Kohle mit
einem schon bekannten Produkt zu machen. Klar, wenn man
aktuell die Wiederveröffentlichung des
Noise-Backkatalogs sieht, ist dies auch nicht viel
anderes (zumindest werden da teils Alben den Fans wieder
zugänglich gemacht, die nicht mehr zu kaufen sind), aber
das gleiche Album innerhalb von zwei Jahren mit einem
live-tauglicheren Sound zu veröffentlichen ist eine
riesen Frechheit! Tinu
Punkte:
keine Wertung
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ACCEPT - The Rise Of Chaos Nuclear Blast/Warner
Nach in der Tat guten, wenn mit der Zeit auch zu
routinierten Auftritten wurde diese Phase zum letzten
Studio-Output «Blind Rage» mit dem starken Live-Album
«Restless And Live» würdig abgeschlossen. Deshalb reifte
nach drei Jahren wieder mal langsam die Erkenntnis, dass
neues Studiomaterial an den Start muss. Auf der Agenda
stand somit die vierte Scheibe der Ära mit Frontmann
Mark Tornillo. Die selber gesetzte Messlatte war
selbstsprechend hoch, und deshalb sass das
Metal-Universum auf heissen Kohlen. Gut einen Monat vor
dem Release gelangte die Fachpresse an die Promo-Files.
Unsereins, sprich Tinu und ich, nahmen sich «The Rise Of
Chaos» deshalb mit der richtigen Lautstärke auf der
Fahrt zum BYH!!!-Festival zur Brust. Mein erster
Durchlauf zu Hause fiel eher ernüchternd aus, und darum
nahm es mich schon sehr wunder, was Kollege Fust dazu
sagen wird. Nachdem der Opener «Die By The Sword» noch
halbwegs durchging, wurden die Sorgenfalten immer
grösser und dies mit jeden Song mehr. Ich sah mich
zunehmend darin bestätigt, dass das aktuelle
Songmaterial ziemlich öde und ideenlos daher kommt. Die
grossen Momente, die vor allem «Blood Of The Nations»
(2010) auszeichneten, bei Stalingrad (2012) weniger
waren und mit «Blind Rage» zurück kehrten, sind bei «The
Rise Of Chaos» nirgends zu finden. Das Ganze plätschert,
eingebettet in der natürlich wieder meisterhaften
Produktion von Andy Sneap und der alleinigen
Gitarrenarbeit von Wolf Hoffmann (Uwe Lulis ist hier nur
zweite Garnitur), überraschend ereignislos vor sich hin.
Die echt aufkeimende Langeweile gipfelt gar darin, dass
man sich das Teil kaum fertig anhören will, da nichts
hängen bleibt. Den Lobeshymnen der heimischen Presse zum
Trotz (wundert das jemand?!) ist das Kapitel Accept für
mich, zumindest aktuell, abgeschlossen. Sollte «The Rise
Of Chaos», wider Erwarten, erneut den Deutschen
Chart-Thron erklimmen, muss eine Flasche Jägermeister in
Griffnähe stehen! Punkte?! Einer fürs Cover und einer
für die Produktion! Für die Songs?! Null!!
Rockslave
Punkte:
2.0 von 10
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KILL PROCEDURE - Brink Of Destruction (Re-Release)
FC Metal Das Album 'Brink Of Destruction' darf
nun endlich das Licht der Welt erblicken. Entstanden ist
die Platte tatsächlich schon 1995, und zwar aufgenommen
als Nachfolger des 1993 erschienenen Winter's
Bane-Albums 'Heart Of A Killer'. Dem damaligen Label war
der musikalische und gesangliche Unterschied zum
Vorgänger allerdings zu gross, und daher wurde 'Brink Of
Destruction' auf Eis gelegt. Sänger und Gitarrist Lou
St. Paul war nun der Meinung, die Scheibe 22 Jahre
später veröffentlichen zu müssen, oder besser gesagt, es
lag ihm am Herzen, seine Arbeit an den Mann zu bringen.
Auch wenn es sehr hart klingt, aber er hätte es lieber
lassen sollen. Der stark an Megadeth zu 'Countdown To
Extinction'-Zeiten angelehnte Metal wirkt sehr
eingestaubt und zerfahren. Auch wenn sich Kill Procedure
musikalisch an Dave Mustaines Truppe orientieren, die
Klasse deren Songs erreichen sie zu keiner Sekunde. Die
erste Nummer 'Hate Spilled Over' macht ja noch
einigermassen Hoffnung, aber der Rest der Platte fällt
danach stark ab. Der Gesang fängt irgendwann an zu
nerven, und immer dann, wenn in den Songs mal ein
kurzer, guter Mit-Bang-Part auftaucht, wird dieser
wieder durch einen unnötigen und oft übertriebenen
musikalischen Wechsel ruiniert. Viel Positives kann ich
'Brink Of Destruction' wirklich nicht abgewinnen, und
daher gehört die Platte für mich zur Kategorie: Braucht
man nicht. Aber dies ist natürlich nur meine bescheidene
Meinung. Wer dennoch Interesse daran hat, sollte auf
jeden Fall vorher mal reinhören. Sascha Sch.
Punkte:
keine Wertung
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