Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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TESTAMENT - Dark Roots Of Earth
Nuclear Blast/Warner
Auf eine neue CD von Testament kann man sich im
Grunde immer freuen, denn von dieser Band kann man stets
nur Qualität und saubere Arbeit erwarten. Seit ihrem
Debut "The Legacy" im Jahre 1987 blieb die Truppe um
Sänger Chuck Billy ihrem Stil stets treu. Sicher gab es
mal mehr und mal weniger Melodien, abweichende
Songstrukturen und dergleichen, doch der Kern blieb der
selbe: San Francisco Bay Area-Thrash Metal in seiner
reinsten Form! Auch "Dark Roots Of Earth" ist einfach
nur phänomenal geworden, doch mit Andy Sneap als
Produzent kann man auch nichts anderes erwarten, denn
der Mann ist ein Meister seines Fachs. Der Sound ist so
rein wie das Besteck eines Chirurgen, und so operieren
Testament auf allerhöchstem Niveau. Mit "Rise Up" ist
ihnen ein Opener gelungen, der einem mit beiden Klauen
in die Gehörgänge greift und sich dort festkrallt. Zum
starken "Native Blood" gibt es übrigens ein schmuckes
Video mit echten amerikanischen Ureinwohnern zu sehen.
Alles in allem ist "Dark Roots Of Earth" ein solides
Werk mit eingängigen Melodien, wunderbar aggressivem
Riffing, einem generell schillernden Klangkostüm sowie
regelmässig auftretenden Parts, die für nicht mehr
aufhörenden Nachschub an Gänsehaut sorgen - Wahnsinn!!!
Maiya R.B.
Punkte:
9.6 von 10
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TANKARD – A Girl Called Cerveza
Nuclear Blast/Warner
Die Jungs um Gerre standen immer im Schatten des grossen
germanischen Dreier-Thrash-Gestirns. Kreator,
Destruction und Sodom belegten die Podestplätze, und
zumindest den Rang von Sodom hätte Tankard gebührt. Das
heutige Quintett bot früher immer einen grossen
Fun-Faktor. Einerseits mit den Covern, das ist noch
heute so, und andererseits mit den leicht punkigen
Sounds. Die sind heute metallischen Klängen gewichen,
und man kann bei "A Girl Called Cerveza" schon fast von
einer typischen Metal-Scheibe sprechen. Alleine der
Titeltrack ist ein Ohrenschmaus, den man sich gerne
öfters hintereinander anhört! Gleich wie "Witch Hunter"
mit seiner Thrash-Schlagseite, der fetzige Opener "Rapid
Fire (A Tyrant’s Elegy)", "Master Of Farces"
(pfeilschnell), das mit Doro eingesungene "The Metal
Lady Boy", "Not One Day Dead (But One Day Mad)" (eignet
sich zum Bangen), "Son Of A Fridge" (mit einem
akustischen Gitarrenintro und Erinnerungen an
Destruction), "Metal Magnolia" (abwechslungsreich) und "Running
On Fumes" (Live-Kracher). Das 15. Album der Deutschen
besticht von der ersten Note bis zur letzten. Keine
Füller und eine klare Linie, welche bei den Jungs nicht
immer ersichtlich war, bestätigen den sich in den
letzten Jahren klar bemerkbar machende Aufstieg. Mit
einem Werk wie "A Girl Called Cerveza" stossen die
Herren Sodom von Thron und greifen sogar die
Monopolstellung von Destruction an. Also, antesten, oder
besser noch gleich: KAUFEN!
Tinu
Punkte:
9.5 von 10
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ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL – Don't Hear It...
Fear It!
Rise Above Records
"Aller Anfang ist schwer", so sagt das Sprichwort.
Nun, bei "Don't Hear It... Fear It!", dem von der
Drogenrock-Community nach der letztes Jahr erschienenen
7"-Single "Return To Zero" lang ersehnten Debut der
Briten Admiral Sir Cloudesley Shovell, ist das noch
untertrieben. Was zum Teufel hat sich das Power-Trio nur
dabei gedacht, "Mark Of The Beast" als Opener zu
verwenden? Unhörbar ist diese über sechs Minuten
dauernde, instrumentale Lärm-Orgie. Selten war ich so
froh über die Erfindung der Skip-Taste, die mich fix zu
"Devil's Island" und somit in den Retro Rock-Himmel
vorrücken lässt. In bester Sabbath-Manier schleppen sich
hier die Riffs in die Ohren, bis das Tempo zum Solo
wiederum à la Sabbath angezogen wird. Dieses bleibt auch
während "iDeath" hoch, das mit seinen abgedrehten und
fuzzverzerrten Läufen schlicht Arsch tritt. Überhaupt,
so wird auch beim schweinegeil groovenden "Red Admiral
Black Sunrise" deutlich, dass die Admirale etwas
besitzen, das man heute nur noch selten findet: Eier!
Fette, haarige Eier, die bis zum Boden reichen und beim
tonnenschweren "Scratchin' And Sniffin'" über eben jenen
rollen und einem mit den treibenden "The Last Run" und
"Killer Kane" gnadenlos in die Fresse gedrückt werden.
Ja, auch Sir Admiral Cloudesley Shovell gehören mit
ihrem Proto Metal zu dem gerade so angesagten
70's-Revival, verzichten dabei aber ebenso auf
Falsett-Stimme wie selbstverliebtes Gefrickel und
schaffen es trotz aller deutlichen Einflüsse, einen ganz
eigenen Sound zu kreieren. Selten habe ich eine Band so
virtuos und treffsicher rumpeln gehört. "Don't Hear
It... Fear It!" jedenfalls darf jetzt schon als eines
der Debuts des Jahres gehandelt werden, den Sonderpreis
für den übelsten Opener aller Zeiten inklusive.
Kissi
Punkte:
9.1 von 10
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ZATOKREV - The Bat, The Wheel And A Long Road To
Nowhere
Candlelight Records/Irascible
Die Basler Truppe um Sänger/Gitarrist Frederyk
Rotter hat seit dem bereits gelungenen "Bury The Ashes"
(2005) nochmals hörbar einen Gang eingelegt und ein paar
weitere Schrauben angezogen, denn die neue Platte mit
dem dreiteiligen Entombed-Gedächtnis-Titel fräst sich
zwar meistens gewohnt tieftourig und ausufernd, aber
dafür mit massivem Drehmoment in Hirn und Eingeweide.
Aus den Boxen quillt deshalb hochviskoser, doomiger
Post-Hardcore mit weitflächigen Avantgarde- und
Sludge-Anteilen, gekrönt von so fiesem Gekrächze, dass
einige Black Metal-Sänger ihren Posten sofortig räumen
und flennend zurück zu Mama rennen würden. Fast alle
neun Songs haben wieder einmal amtlich Überlänge und
fliessen trotz des nicht gerade auf den Punkt gespielten
Songwritings mit vielen Details, dynamischen Nuancen und
Anleihen an genrefremde Einflüsse beständig und
unaufhaltsam durch dein Bewusstsein. Ebenfalls äusserst
positiv hervorzuheben ist die amtliche Produktion, die
trotz sauberer Aufnahmequalität über derart viel Druck
und gefühltem Schmutz verfügt, dass es mir schier die
Schuhe auszieht. Viel besser kann man das nicht mehr
machen, chapeau! "The Bat, The Wheel And A Long Road To
Nowhere" kann man ohne schlechtes Gewissen auf die
gleiche Stufe heben wie die artverwandten "To Ride,
Shoot Straight And Speak The Truth" (Entombed) oder "For
Death, Glory And The End Of The World" (Kruger). Wer auf
mächtig dicke Eier und passionierten Slo Mo-Analsex
steht, wird hier definitiv fündig werden, reinhören
empfohlen!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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THE DARKNESS - Hot Cakes
Play It Again Sam/Musikvertrieb
Vor über acht Jahren spielten The Darkness ihr
erstes Konzert im total ausverkauften Rohstofflager in
Zürich. Mehr als 900 Fans wollten sich dieses Ereignis
damals nicht entgehen lassen. 2004 war sicher nicht die
Zeit des Glam-Rock Revivals, aber die Briten waren in
aller Munde und überall präsent, auch im Fernsehen.
Frontkasper Justin Hawkins war nicht zu bremsen,
verliess jeweils den angestammten Platz im TV-Studio und
mischte sich, gekleidet mit schrillen Klamotten, oftmals
mitten unter die Leute. Die Musik, die wegem dem
Falsett-Gesang und überhaupt, vor allem wegen den
Backing-Vocals oft an Queen erinnert(e), kam trotz der
stets überdrehten Live-Performance sehr gut an. Einer
der letzten Sätze meiner Live-Rezi von damals lautete
allerdings: "Unter dem Strich bleibt die Frage offen, ob
The Darkness es schaffen werden, auf diesem Niveau
weiter machen zu können und erfolgreich zu bleiben. Ist
der Hype erst einmal weg, dann folgt die richtige
Bewährungsprobe." Tja, wie man weiss, hielt die Sache
nicht so lange wie gedacht und die Band war nach dem
drogenbedingten Ausstieg des Leadsängers im Herbst 2006
Geschichte. Umso mehr erfreut es einen nun, dass sich
die Ur-Formation von damals, inklusive dem
zwischenzeitlich ersetzten Bassisten Frankie Poullain,
wieder zusammen gefunden hat.
Mit dem kommenden, neuen und dritten Album «Hot Cakes»
im Gepäck, waren The Darkness ab Mai bereits wieder in
Australien und den U.S.A. unterwegs, danach folgten
nebst weiteren Konzerten einige Festival-Auftritte in
Europa, darunter das "Sweden Rock", "Isle of Wight
Festival" und das "Sonisphere" in Frankreich. Die
Resonanzen waren überraschend gut und das trifft auch
auf die neuen Songs zu, die eigentlich nahtlos an das
Millionen-Seller Debüt «Permission To Land» von 2003
anschliessen. Dabei wird natürlich auch wieder kräftig
nach alter AC/DC-Manier gerockt, dass sich die Balken
biegen. Producer-Ass Bob Ezrin (Alice Cooper, Kiss, Pink
Floyd, Peter Gabriel) verpasste der Scheibe einen
amtlichen, klaren Sound, wovon vor allem die Gitarren
viel abbekommen haben. Wie man aber nun dazu gekommen
ist, die kommenden 26 (!) Konzerte von Lady Gaga (!!)
als Support zu begleiten, ist mir schleierhaft. Doch wer
weiss, vielleicht geht die Rechnung unter dem Strich
doch auf, denn «Hot Cakes» besitzt auch die
unbestrittenen Stärken des sackstarken und
situationsbedingt verkannten Hawkins-Solowerks «Red
Light Fever» mit der Band Hot Leg (2009). Wem die Stimme
von Justin nicht passt, wird abermals die Nase rümpfen
und keinen Zugang finden. Allen anderen lege ich diese
geniale Party-Scheibe mit einem meiner Faves, nämlich «Everbody
Have A Good Time», jedoch schwer ans Herz.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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KRAMPUS – Survival Of The Fittest
Noise Art Records
Wer gedacht hat, dass das Genre Folk Metal
hoffnungslos überfüllt und schon leicht angestaubt wäre,
der kennt Krampus noch nicht. Die Italiener schaffen es,
Folk Metal mit Melodic/Death und Pagan-Elementen zu
verschmelzen und nennen es Modern/Folk Metal. Das Ganze
erinnert zwar stark an Bands wie Eluveitie und Furor
Gallico, doch sind Krampus bei weitem kein fader
Abklatsch, sondern überzeugen durch starkes Songwriting,
breite Instrumentierung (Dudelsack, Irish Bouzouki,
verschiedene Flöten, Keyboard und Violine neben den
üblichen Gitarren und Schlagzeug) und einen starken
Frontmann. Neben Scream Vocals besticht Filippo Gianotti
mit einer klaren Stimme für die melodiösen Parts, die
den einzelnen Songs noch mehr Struktur geben. Krampus
ist übrigens der dämonische Begleiter des St. Nikolaus
(vergleichbar mit unserem "Schmutzli"), doch für die
Band steckt weit mehr dahinter: "Krampus, der
Winterdämon, hat die Unterdrückung der modernen Götter
überlebt. Geboren im schändlichen Licht des Verfalls der
Menschheit, in der kalten Brise im Schatten der Alpen,
unterstützen wir ihn beim Herausfinden aus den
fehlbaren, ebenen Wüsten der Menschen. Wie durch Beton
brechende Wurzeln rütteln wir am durch die Schwachheit
der heutigen Gesellschaft abgestumpften Verstand. Wir
kämpfen furchtlos für unsere Vorstellung, unseren
Glauben und wollen zumindest etwas von dem zurückgeben,
was Mutter Natur gestohlen wurde. Die Glut, die in jedem
einzelnen von euch glüht und durch Lügen der Nationen
gelöscht, gewürgt, getreten wurde, entflammen wir auf´s
Neue: Ehre, Stolz, Tradition und Freiheit." Krampus
haben 2011 den Rock The Nation Award gewonnen, eine
beeindruckende Leistung für eine Band, die erst im
Vorjahr 2010 gegründet wurde. "Survival Of The Fittest"
ist das erste Full Length-Album der Band und der Beginn
einer vielversprechenden Karriere. Schon mit dem Intro
ist man mitten drin, und das nachfolgende "The Beast
Within" ist nicht weniger beeindruckend. "Survival Of
The Fittest" ist ein grossartiges Debutalbum und macht
garantiert Freude. Unbedingte Kaufempfehlung!
Patricia
Punkte:
9.0 von 10
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MERCURY FALLING – Into The Void
Phonotraxx Publishing/Musikvertrieb
Die Band aus Fulda, Deutschland, ist bereits seit
1997 aktiv und bringt mit "Into the void" nun die 3.
Albumveröffentlichung auf den Markt. Irgendwie macht es
mich ein wenig stolz, zu sehen, dass es diverse Musiker
aus meinem Heimatland immer wieder schaffen, mit
anspruchsvoller Mucke auch international Aufmerksamkeit
zu erregen und vor allem zu überzeugen. Die Hessen von
Mercury Falling bieten verdammt eingängige Hooklines mit
enorm viel Power. Bereits bei den ersten wenigen
Durchläufen zünden die Songs und versprechen, beim
nächsten Anhören noch besser zu werden. Jens Ludwig, der
bei Edguy an der Gitarre glänzt, war für die
Aufnahmeleitung von Gitarre, Bass und Drums zuständig.
Piet Sielck (Iron Savior, Ex-Savage Circus) war erneut
für das Mixing und die Aufnahmen der Vocals
verantwortlich. Beide – Jens und Piet - findet man auf
der Scheibe als Gastmusiker wieder. Wundert mich nicht
wirklich, dass Oliver Palotai hier ebenfalls seine
Finger im Spiel hat und als Gastmusiker fungiert. Mecury
Falling erinnern stellenweise an deren Bands Kamelot und
Sons Of Seasons – was als absolutes Kompliment gedacht
ist. Eine filmreife Hymne mit Klavier, Paukenschlag und
Streichinstrumenten leitet die folgenden Lieder ein, die
hauptsächlich eines bieten: melodiösen Power Metal. Mit
dem Titel "When Worlds Collide" deckt man den
Balladen-Anteil ab, um dann mit knackigen Riffs
("Revolution") und angemessener Härte um sich zu
schlagen. Daniel Galmarini (Keyboards) verdient ein
dickes Lob für das starke Songwriting, das er sich ab
und an mit seinem Bruder Tobias Galmarini (Gitarre)
teilt. Die leicht angeraute Stimme von Michael Papst
passt hervorragend zum Sound. Was soll man noch mehr
sagen? Saubere Arbeit wurde da geleistet! Mein absoluter
Favorit: "In Dark Waters"
Liane P.
Punkte:
9.0 von 10
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DOWNSPIRIT - Bulletproof
Metalville/Musikvertrieb
Auf dem Info-Flyer steht beim Genre "Hard Rock", was
so für Downspirit den Kern der Sache nicht wirklich
trifft. Vielmehr ist hier die Rede von metalverseuchtem
Blues, den man auf diese Art wohl kaum von einer anderen
Band zu hören kriegt. Der Schweizer Gitarrist Cede
Dupont (Ex-Symphorce, Ex-Freedom Call) hatte schon
länger eine Vision, bei der ihm die Verschmelzung
zwischen Blues und Heavy Metal vorschwebte. 2010 war es
dann soweit und nach dem Zusammenstellen der Band wurde
das tolle Debüt «Point Of Origin» (2010) veröffentlicht.
Seither haben die Jungs fleissig getourt und sich
buchstäblich den Arsch abgespielt, egal in welcher
Location oder Halle. Dabei erziel(t)en Downspirit die
beste Wirkung, wenn sie an einem kleineren Ort auftreten
können. «Bulletproof» nennt sich also der zweite Wurf
und schickt sich an, den fraglos guten Einstieg bald
einmal zu toppen und hinter sich zu lassen. Der flotte
Rocker und Opener «Greed» setzt da schon mal die erste
Duftmarke und «Life After Her» bestätigt sogleich mit
Ohrwurmcharakter, wie gut die Stimme von Steffen Lauth
fraglos ist. Wie schon beim Erstling werden cleane
Gesang-Parts gekonnt mit growlartigen Shouts ergänzt.
Nebst dem durch das Runterstimmen der Klampfe bewusst so
gehaltenen, leichten Düsterfaktor, hat Herr Dupont
erneut massig töfte Riffs und Soli am Start. Durch die
ebenso überzeugenden Backing-Vocals wird ein Teil der
Härte kompensiert und lässt «Are You Proud» zum Beispiel
wie 3 Doors Down klingen. Vielleicht zu cheesy für
gewisse Ohren, aber so hört man eben Steffens prägnante
Leadvocals deutlich heraus.
Die stilistische Bandbreite von Downspirit offenbart
«Hellyeah», wo zunächst mal ein Banjo im Western-Style
vor sich hin klimpert, ehe es dann hinten raus wieder
kräftig zu bollern beginnt. Kritiker monieren hier, es
gehe hier wie in einem Gemischtwarenladen zu und her.
Das stimmt an sich, empfinde ich jedoch insgesamt eher
als Bereicherung der CD. Das gilt auch für die gelungene
Umsetzung des Roxette-Smashers «The Look». Das ist eben
das Markenzeichen von Downspirit im Sinne von "Nichts
ist unmöglich". «Bulletproof» ist so gesehen der
logische Nachfolger von «Point Of Origin», wirkt aber
verspielter im Detail. Die grosse Stärke neben dem
scheuklappenfreien Songwriting und der eigenen
Top-Produktion ist, und da wiederhole ich mich gerne,
einmal mehr der grossartige Frontmann Steffen Lauth,
ohne den Downspirit einpacken könnten. Mit jedem
Durchlauf werden immer mehr Feinheiten aktzentuiert, wie
zum Beipsiel bei «Overload». Besser als der erste
Silberling ist «Bulletproof» zwar nicht geworden,
befindet sich aber absolut auf Augenhöhe. Wem «Point Of
Origin» gefallen hat, kann sich «Bulletproof» ohne zu
zögern auch gleich ins Regal stellen.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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KONTINUUM – Earth Blood Magic
Candlelight Records/Irascible
Kontinuum kommen aus der nördlichsten Stadt der
Welt, wo heisse Quellen aus der Erde dampfen. Sicher mag
dieser Umstand Auswirkungen auf die aussergewöhnliche
Musik der Isländer haben. Ähnlich wie bei ihren
"Inselkollegen" von Sigur Ros wird die Musik auf dem
Debut-Album "Earth Blood Magic" von sphärischen,
melancholischen Melodien geprägt, die stellenweise durch
herzzerreissende, von Emotionen getränkten Vocals
untermalt werden. Island steht für Extravaganz, dies hat
auch schon Björk bestätigen können. Der ungewöhnliche
Mix aus aggressiven Klängen und feinen Melodien macht
dieses Album so speziell. Dunkler avantgardistischer
Metal beschreibt vielleicht die Richtung des Album am
besten, bei dem die Texte auf Englisch und auf
Isländisch gesungen werden. Beim Song "Red" überrascht
sanfter weiblicher Gesang, und das Duett mit Birgir am
Ende des Liedes klingt einfach wunderschön. Die
Nebengeräusche wie endlose Spaziergänge im Tiefschnee ("Lýs
Milda Ljós") oder Regenschauer ("Ì Gljufradal") in
Verbindung mit dem isländischen Gesang wirken beruhigend
und meditativ. Streichinstrumente unterstützen und
bilden einen wunderbaren Abschluss dieses Albums. Für
mich schaffen es Kontinuum, mit Musik eine Geschichte zu
erzählen, ohne dass man den Inhalt der Texte verstehen
muss. Es beginnt hoch explosiv und aggressiv und endet
zum Schluss hin sanft und ruhig wie in einem Tiefschlaf.
Dieses Album will entdeckt werden und weckt in mir
grosses Interesse. Sicher werden Liebhaber von Ulver und
Sigur Ros ebenfalls Freude daran haben. Kontinuum selbst
beschreiben ihren Stil als "Structured Occult Ambient
Noise" - Hoppla!
Liane P.
Punkte:
9.0 von 10
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STRIKER - Armed To The Teeth
Napalm Records/Musikvertrieb
Vor zwei Jahren legten die jungen Kanadier mit ihrer
ersten Langrille «Eyes In The Night» ein veritables
Genre-Highlight hin. Guter, angejahrter Heavy Metal der
alten Schule mit Dampf und einem versierten Sänger, der
alle Lagen und davon vor allem die oberen sichtlich
beherrscht. Dazu kam ein hammergeiles Cover-Artwork, das
vor allem die Vinyl-Freaks in helle Freude versetzte.
Weitere Bands wie The Treatment oder Enforcer halten die
alte Fahne nachwievor gehisst, wobei Letztere im
vergangenen Jahr durch den plötzlichen Abgang von
Gitarrist Adam Zaars etwas eingebremst wurden und an
Schlagkraft verloren haben. Nicht zu vergessen wären an
dieser Stelle auch die Landsmänner von Skull Fist, die
in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls von sich reden
machten. Das oft gemeinsame Problem dieser Rabauken ist
allerdings, dass diese altgedienten Combos wie
Annihilator (um bei der Heimat zu bleiben) und zum
Beispiel Accept nie und nimmer das Wasser reichen
können. Während das technische und das optische Element
meist den Anforderungen zwar genügen, fehlt es aber oft
an der Qualität der Songs. Obwohl mit Herzblut und der
Frische der Jugend vorgetragen, bleibt kaum was wirklich
hängen.
Striker ragen da jedoch spürbar aus der Masse heraus, da
sie schon auf dem Debüt nicht nur volle Kanne
losgepowert haben, sondern aufzeigten, wie man mit
abwechslungsreichen Parts das Interesse des Zuhörers
weckt. Diese Linie wurde nun auf der zweiten Langrille «Armed
To The Teeth» weiter verfolgt, um nicht zu sagen gar
ausgebaut. Während der Opener die typische Speed-Linie
auffährt, beginnt «Let It Burn» zuerst mit einem satten
Hardrock-Riff, um danach wieder auf das Gaspedal zu
treten. Das gleiche Muster zeigt auch «Lethal Force»
auf, wobei hier die coole Bridge zum schnellen Teil erst
am Schluss folgt. Überhaupt wurde der Groove-Anteil mit
insgesamt mehr Midtempo-Parts gesteigert und an den
Arrangements gefeilt. «Land Of The Ghost» rückt gar in
den Power Metal Bereich und besticht durch stimmige
Melody-Lines des Gesangs und der Lead-Gitarre. Dadurch
klingt es halt öfters mal mehr nach Iron Maiden, was
aber nicht nachteilig wirkt. Selbst «Wolf Gang» als klar
schnellster Song ist weit mehr als nur dröges Gedresche
und verströmt gar Vibes der alten Metal Church. «Can't
Stop The Rush» verneigt sich beim Refrain schliesslich
noch vor HammerFall und veranlasst den geneigten Hörer
dazu, gleich nochmals die Playtaste zu drücken. Einzig
das Cover-Artwork kann dem Erstling das Wasser nicht
reichen, doch das verhindert die Kaufempfehlung für
Metal-Puristen keinesfalls.
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
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LINKIN PARK - Living Things
Warner Bros. Records
Konservativ! Die meisten Metaller kennen dieses Wort
oder haben es schon mal gehört. Es erstaunt mich immer
wieder, wie unsere Metallergemeinde engstirnig auf alles
mit wenig Gitarre und Elektro-Sounds reagiert. Die
Truppe von Linkin Park gehört zu den gechassten in
unserer Gemeinde. Das Debut "Hybrid Theory" war komisch,
hatte aber noch Gitarrenriffs, aber dieser komische
Sprechgesang, na ja... Die Amerikaner hatten aber, wie
es so kommen sollte, einen riesigen Erfolg und man
veröffentlichte immer wieder sehr verschiedene Alben,
die eigentlich mit dem 'heavy' Debut nichts mehr zu tun
hatten. Das war der zweite Aufschrei... Doch wie jedes
Kind heute weiss, sind die Kalifornier mit jedem Album
Nummer Eins in den Charts! Der Erfolg der Truppe ist
eben, dass sie anders sind als die meisten ihrer
Musikerkollegen, und das bringt halt auch Neid mit sich.
Doch kommen wir zur Platte: Nach dem elektrolastigen "A
Thousand Suns" haben die Jungs wieder vermehrt die
Gitarren aus den Koffern genommen, und der erste Teil
ist sehr fett und super melodiös gestaltet. Der zweite
Teil ist mehr ruhiger und die Elektroparts sind stärker
vorhanden. Für mich gibt es keine zweite Band, die solch
ein Gespür für Melodie und klasse Songarragements hat.
Auch Rick Rubin ist auf der Couch erwacht und hat (oder
seine Leute) einen tollen Sound hingekriegt. Also
nochmal: Linkin Park sind nicht Metal, aber aus dem
Musikbusiness nicht mehr wegzudenken. Klasse Platte!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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VALE TUDO - Hardcore Heavyweights
Leech Music
Vale Tudo, die Zürcher Hardcore-Schwergewichte, muss
man hoffentlich niemandem mehr vorstellen. Vor kurzem
erst eine der Top Bands am Earshakerday in Basel hauen
die Jungs nun ihr bereits viertes Album in die
Verkaufsregale. Wer Vale Tudo kennt (Die if not!),
weiss, was man von Vale Tudo bekommt. Eine kräftige,
klassische Hardcorefaust, und das mitten in die Fresse
rein. Vale Tudo spielen gekonnt mit den traditionellen
HC-Beats und eingängigen Hooks wie etwa Hatebreed, nur
sind die Zürcher ein wenig mehr old school, und genau
das macht sie zu den Schweizer "Hardcore Heavyweights".
In praktisch jedem Song findet sich ein Mitsingpart, der
gleich
wieder von einem Mitprügelpart weggedroschen wird.
Positiv herauszustreichen ist, dass man trotz steigender
Bekanntheit auf eine schlichte, gute Produktion setzt
und nicht auf irgendwelchen Bombast, denn dieser kommt
aus dem Handgelenk und den Stimmbändern, und dort sind
Vale Tudo schon bombastisch.
Steve Butcher
Punkte:
8.9 von 10
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DORO – Raise Your Fist In The Air
(EP)
Nuclear Blast/Warner
Doro hat eine neue Heimat gefunden und veröffentlicht
zum ersten Mal ein Album bei Nuclear Blast. Diese Damen
und Herren haben schon vielen Künstlern neues Leben
eingehaucht, indem sie den Musikern einfach ans Herz
legten, das zu komponieren, was sie am Besten können.
Erinnert euch nur an das letzte Overkill-Werk "Ironbound"!
Bei Doro scheinen die NB-Verantwortlichen der blonden
Schönheit die gleiche Vorgabe gemacht zu haben. "Raise
Your Fist In The Air" erklingt wie der lang verborgen
gehaltene Bruder von "All We Are". Ein Lied, das sich
sofort in die Gehörgänge einfräst und dank des
mitsingbaren Refrains schon von der ersten Sekunde zu
einem Klassiker wird. "Victory" bekommt durch den
gesungenen Refrain eine leichte Led Zeppelin-Schlagseite
und besticht durch die tolle Gitarrenarbeit von Bas Maas
und Luca Princiotta. Mit "Engel" erklingt eine unter die
Haut gehende Ballade, die mit deutschem Text schon fast
zum guten Ton der Metal-Lady gehört. Abschliessend
erklingt die französische Version von "Raise Your Fist"
und erinnert dabei an die guten alten Zeiten, als die
Franzosen mit Metal auf dem Vormarsch waren (Warrior,
Trust, Sortilege, etc.). "Raise Your Fist" ist eine EP
geworden, die auf vieles hoffen lässt und schon jetzt
die Vorfreude auf das kommende Album ins Unermessliche
steigen lässt.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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GRAVE DIGGER – Home At Last (EP)
Napalm Records/Musikvertrieb
Weg von den Schotten, hin zur Mythologie der Griechen.
Das zweite Album mit dem Domain-Gitarristen Axel Ritt
steht vor der Türe, und "Home At Last" ist der Vorbote
dazu. Der Titeltrack ist ein typischer Grave
Digger-Stampfer, der auf einem packenden Riff aufgebaut
ist. Erinnerungen an die Lulis- und Schmidt-Zeiten
kommen auf. Sprich, hier eine Prise "Heavy Metal
Breakdown", da ein Schuss "Rheingold", und alles gewürzt
mit einer Tube voll Ritt. Dies ergibt eine eigentlich
normale GD-Nummer, die aber total frisch und neu klingt,
um dann wieder in die Zeiten von "The Grave Digger" und
"Knights Of The Cross" einzutauchen. Mit einem
majestätischen Refrain wird sich "Home At Last"
zukünftig in die Setliste der Grabschaufler schleichen.
Die beiden Non-Album-Tracks "Rage Of The Savage Beast"
(stampfender Rhythmus) und die Wacken-Hymne "Metal Will
Never Die" (gradliniger Metal-Song) verfeinern dieses
EP. Von zweitklassigem Material kann hier definitiv
nicht gesprochen werden. Ergänzt werden diese Stücke
durch drei Live-Aufnahmen von der Jubiläums-Show in
Wacken. Wer sich schon einmal "Ballads Of A Hangman", "Excalibur"
und "Heavy Metal Breakdown" vom Quintett um die Ohren
hauen liess, weiss, was ihn hier erwartet. Chris
Boltendahl und seine Mannschaft haben einen würdigen
Appetithappen aufgenommen. Einer, der die Vorfreude auf
das kommende Studiowerk "Clash Of The Gods" stark
anhebt!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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TO/DIE/FOR – Samsara
Massacre Records/Musikvertrieb
Ich kann es mir auch nicht wirklich erklären, aber
man hört "Samsara" irgendwie an, dass die Scheibe schon
seit längerer Zeit auf dem Markt hätte sein sollen. Mag
sein, dass es daran liegt, dass die reguläre
Veröffentlichung tatsächlich im Jahre 2011 stattgefunden
hat und jetzt endlich auch ausserhalb Finnlands
erhältlich ist. Oder dass der erste Track "Kissing The
Flames" bereits seit 2008 existiert, aber erst jetzt den
Weg auf einen Silberling gefunden hat – anyway, der
Sound der Truppe hat sich deutlich in eine rockigere
Richtung seit dem Erstling "All Eternity" entwickelt,
auch wenn die langsameren, akustischeren Passagen nach
wie vor zahlreich vorhanden sind. Man merkt To/Die/For
nach wie vor an, dass es die Band auf Mucke mit
integriertem Herzschmerz abgesehen hat, allerdings nicht
in einem schnulzigen Kontext, dafür sind Bands wie HIM
und Konsorten zuständig. Nur schon alleine Jarne
Perätalo’s Stimme macht hier den Unterschied – der gute
Herr singt sich auf seine eigentümlich raue Art und
Weise durch die Songs, erzählt, schreit und grummelt,
dass es eine wahre (düstere) Freude ist. Der Song "Oblivion:Vision"
ist eine angenehme Abwechslung, denn hier spielen die
Gitarren eine sehr untergeordnete Rolle, der gesamte
Aufbau ist sehr atmosphärisch gehalten und man bekommt
das Bild eines einsamen Säufers in einer Bar vor dem
geistigen Auge zu sehen, der sich über sein Schicksal
beklagt – das punktet innerhalb der Abwechslungs-Skala.
Man mag nun zu "Samsara" geteilter Meinung sein, und den
Staub der Zeit wird dieses Werk nicht wirklich los, aber
das ändert nichts an Gothic Rock/Metal-Songs, die ohne
jegliche Trällererlsen auskommen – back to the roots,
and welcome back!
Toby S.
Punkte:
8.9 von 10
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ELUVEITIE - The Early Years
Nuclear Blast/Warner
Im Winter 2002/2003 startete Chrigel Glanzmann mit
Eluveitie ein Studioprojekt um eine besondere Vision ins
Leben zu rufen... naja, den Rest kennt man ja. Eluveiite
sind heute wohl die aktuell erfolgreichste Schweizer
Metal-Band. Veröffentlichungen wie "Everything Remains
As It Never Was" oder "Helvetios" enterten die Topten
der offiziellen Schweizer Album-Charts. Zuerst noch als
Support, später dann als Headliner, betourten sie den
halben Planeten Erde. Mehr Erfolg geht fast nicht mehr.
Doch wer Chrigel Glanzmann kennt, merkt bald dass ihm
sein "Studioprojekt" immer noch grossen Spass macht. Zum
10-jährigen Bandjubiläum, gibts von Eluveitie einen
Rückblick. Nein, keine Best-Of! Die damals nach 6
Monaten vergriffene "Vên" wurde im 2012er Line-Up
komplett neu aufgenommen. Die "Spirit" wurde neu
gemastert. So wurden die beiden ersten Releases auf eine
Scherbe zusammengepresst, so dass der geneigte Fan auch
in den Genuss früher Arbeiten kommt. Wir gratulieren zur
guten Idee und gratulieren Eluveitie zu 10 Jahren "Helvetic
Folk-Metal"!
Roxx
Punkte:
keine Wertung
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TRIUMPH - Live At Sweden Rock
Festival
Frontiers Records/Musikvertrieb
Yeah, die älteren Herren der kanadischen Kult-Band
Triumph gaben hier auf dem Sweden Rock 2008 nach 20
Jahren Pause, im Original Line Up Sänger/ Gitarrist Rick
Emmet, Basser Mike Levine und Drummer Sänger Gil Moore,
ein grossartiges Comeback. 10 Klasse Songs aus der
musikalischen Geschichte der Kanadier. Und sie haben's
noch voll drauf, die Songs rocken und dem Publikum
gefällt’s, mir übrigens auch. Zeitlose Klassiker wie "Lay
It On The Line", "Allied Forces" oder DER Song "Fight
The Good Fight" rocken auch nach über 30 Jahren immer
noch. Live haben sich Rick Emmet und Co noch mit einem
Tour Gitarristen verstärkt, so dass die einzelnen Songs
mehr Druck haben. Auch Tracks wie "Never Surrender" und
"I Live For The Weekend" wirken lebendig und machen
einfach Spass beim Anhören. Ich glaube, an diesem
Musikalischen Rundling kommt kein Triumph-Fan vorbei.
Tolle Songs, gute Aufnahmen, starke Produktion, so muss
ein Live-Album klingen, Kompliment an Triumph. Übrigens
liegt der CD noch eine Live-DVD des Auftrittes am Sweden
Rock bei, also noch ein Grund mehr, sich dieses Album zu
kaufen.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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BARONESS – Yellow & Green
Relapse Records/Non Stop Music
Baroness, die experimentierfreudigen Metaller aus
Savannah, Georgia, USA, sind konsequente Menschen. Dies
merkt man schon bei der Titelgebung. "First" und
"Second" nannten sie ihre beiden EPs, die zwei
bisherigen Langeisen tragen die Namen "Red Album" (2007)
und "Blue Record" (2009). Mit "Yellow & Green" schliesst
sich nun dieser Farbkreis folgerichtig, und auch was es
darauf zu hören gibt, ist nichts anderes als die
logische Konsequenz ihres bisherigen Schaffens. Vom
lärmenden Sludge der Anfangstage hat sich der Sound des
Quartetts zu einem einzigartigen, an Detail und Epik
kaum zu vergleichenden Alternative Metal gewandelt. Ja,
manche Songs auf "Yellow & Green" mögen beim ersten
Hören durch ihre eingängigen, hörbar amerikanischen
Melodien und eher zurückhaltenden Gitarren poppig
wirken. Doch sollte man sich davon nicht abschrecken
lassen! Gerade durch dieses Zurücknehmen von Härte
nämlich öffnen sich auf "Yellow & Green" Klangwelten,
die man so schnell nicht mehr verlassen kann geschweige
denn will. Alle, wirklich alle der 18 (!) Stücke dieses
Doppeldeckers, von der instrumentalen Ouvertüre "Yellow
Theme" mit dem angehängten, treibenden "Take My Bones
Away" über Hymnen wie "March To The Sea" oder "Eula" bis
zum vertrackten und doch packenden "The Line Between"
sind kleine Ohren-Dramen, die einen in ihren Bann
ziehen. Besonderes Kompliment muss dabei an Fronter John
Baizley gehen, der den Raum, welche seine variable
Stimme erhält, mit Inbrünstigkeit und Ehrlichkeit
ausfüllt. Gerade durchschnittlichen Stoner- und
Sludge-Fans mag "Yellow & Green" unterm Strich zu weich,
zu kommerziell klingen, ein Übel, mit welchem sich
letztes Jahr schon Mastodon herumschlagen mussten, als
sie "The Hunter" veröffentlichten. Konsequenterweise
sollte sich jetzt aber bei Baroness auch der gleiche
Erfolg einstellen wie bei Mastodon.
Kissi
Punkte: 8.6 von 10
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NACHTMYSTIUM – Silencing Machine
Century Media/EMI
Mehr Biss, mehr Kälte, mehr Finsternis. Die
Amerikaner haben nach den Pink Floyd beeinflussten
letzten Alben wieder einen Schritt mehr in Richtung "Instinct:
Decay" gewagt. Schon der Opener "Dawn Over The Ruins Of
Jerusalem" schlägt voll auf die zwölf, reissende
Gitarren, steriles und treibendes Schlagzeug, dezente
Synthies und die ergreifende Stimme Black Judd’s ergeben
eine düstere Melange aus Finsternis, Wut und Chaos.
Langsamer wird es auch beim Titeltrack nicht, Blastbeats
dominieren die ersten beiden Minuten, bevor die "Silencing
Machine" ihre Motoren anwirft und stampfend einige kurze
Riffs offenbart. Dazu ein gekonnter Wechsel in den
letzten Drittel des Songs, der ein wenig Tempo raus
nimmt und perfekt auf "And I Control You" vorbereitet.
Wabernde, verzerrte Bassklänge und dissonante Gitarren
erschaffen einen psychedelischen Horror-Trip, der durch
ständige Wiederholungen nicht zu enden scheint. Die
Amerikaner schaffen es auf jedem der zehn Tracks, die
rebellische Unzufriedenheit ältester Black
Metal-Veröffentlichungen mit der Postmodernen
Resingnation und Depression zu paaren. Das Resultat ist
ein in Graustufen gehaltenes Bild einer zerrütteten
Gesellschaft, die in einer verbrannten und ausgelaugten
Welt zu überleben versucht. Wer auf Blacklodge steht,
kriegt hier eine organischere Version eines ähnlichen
Blickwinkels, für Fans avantgardistischem Metals schon
fast ein Pflichtkauf.
Tristan
Punkte:
8.5 von 10
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FALLING DOWN - The Origin Of Dreams
NyonCore Records
Metalcore aus der Schweiz, genauer genommen aus
Genf. Klingt gewohnungsbedürftig, oder? Nein im Ernst,
die Fünfs Jungs aus der Romandie haben in meinen Augen
(und Ohren) eine richtig tolle Scheibe hingekriegt. Der
Gesang ist eigentlich Metalcore wie gewohnt, mal heftig,
mal ein wenig clean. Das überraschende Element ist für
mich die Instrumental-Fraktion: Was die Gitarristen Yann
und Johann hier spielen, ist eigentlich viel zu schade
für diese Musik. Die Jungs sind sehr technisch, mit
vielen Harmonics gespickt ist ihr Sound der grosse
Gewinner der Platte. Auch Bass und Drums hinken nicht
hinterher, sodass man hier behaupten kann, dass Falling
Down eine ordentliche Platte veröfentlicht haben und
richtig aus der Masse von den zigtausend Metalcorebands
herausragen. Geile Platte!
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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MASTER - The New Elite
Pulverised Records
Mister Speckmann is back. Und wie, wer hätte das
gedacht, dass unser Freund und "beinahe" Gründer des
Death Metal mit so einer starken Scheibe kommen würde?
Der Ami Paul Speckmann, der im tschechischen Exil lebt,
hat schon seit eh und jeh geile Death Metal-Platten
veröffentlicht, aber leider nie wirklich die Anerkennung
erhalten, weil halt im Live-Sektor bei Master nicht sehr
viel geht. Doch tempi passati, der Paule hat mit "The
New Elite" messerscharfe Riffs parat, mit seinem
kultigen, geröchelten Gesang, der wirklich einmalig ist.
Das Cover ist klasse (war nicht immer so), die
Produktion authentisch und die Songs brutal schnell mit
coolen Breaks. Mein Highlight im Death Metal-Bereich in
diesem Jahr.
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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DISINTEGRATE - Parasites Of A Shifting Future
Massacre Records/Musikvertrieb
Die jungen Holländer Disintegrate bringen mit "Parasites
Of A Shifting Future" ihr langersehntes Debut heraus,
nachdem man bereits grosse Bühnen mit u.a Carcass oder
Heaven & Hell geteilt hat. Der groovige Mix aus Melodic/Death
und wohlbedachten Core-Elementen machen Disintegrate zu
einem ernstzunehmenden Newcomer. Ohne Pause wird nach
dem stimmungsvollen Intro draufgeprügelt, was das Zeug
hält. Geniale Progressive-Einschübe, gepaart mit den
intelligenten Texten, ergeben hier ein Album, das sich
gewaschen hat. Die Arrangements und Soli sind bis ins
letzte Detail ausgefeilt, was durch die grossartige
Produktion unterstrichen wird. Disintegrate verstehen
es, Atmosphäre zu erschaffen und diese auch aufrecht zu
erhalten.
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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DORO - Under My Skin (A Fine Selection Of Doro
Classics - 2 CDs)
AFM
Records/Musikvertrieb
Ob mit Warlock oder als Solo-Künstlerin, Doro ist
eine sehr angesehene und leidenschaftliche Sängerin mit
viel Herz und riesigem Talent. Als Abschluss ihrer Zeit
bei AFM Records bringt die Firma eine Compilation auf
den Markt, welche 32 Tracks enthält. Das wäre an sich
noch nichts Besonderes, doch die Sache wird dadurch
spannend, dass einige der Songs mit dem Classic Night
Orchestra neu aufgenommen wurden. Dazu gibt es noch drei
Videoclips zu "Herzblut", "Let Love Rain On Me" sowie "Warrior
Soul". Alles in allem ein guter Querschnitt durch
verschiedene musikalische Epochen der sympathischen
Düsseldorferin mit dem niedlichen deutschen Akzent.
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung
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PRIMATE - Draw Back A Stump
Relapse Records/Non Stop Music
Aus ehemaligen Mitgliedern von u.a Mastodon, Brutal
Truth und The Despised hat sich hier eine neue (Hardcore-)
Supergroup formiert. Bei all den alteingesessenen
Legenden rund um Bill Kelliher und Kevin Sharp kann und
muss man ein Old School-HC-Album erwarten. Und die alten
Herren entäuschen nicht. "Draw Back A Stump" ist
vollgepackt mit wütenden HC-Knallern, die richtig gut
ins Ohr gehen, angefangen beim Titeltrack "Draw Back A
Stump" bis zum bitteren Ende von "Reform". Genregetreu
liegt die Durchnschnittsspielzeit bei knapp 2 Minuten,
jedoch wissen die Primaten, wie
man auch in einem Affentempo Stimmung produzieren kann.
Dem Legendenstatus treu bleibend, kommt auch die
Soundproduktion sehr old school daher, was aber in
diesem Kontext perfekt daherkommt.
Steve Butcher
Punkte:
8.2 von 10
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CALLEJON - Blitzkreuz
Sony
Music
Callejon sind bekannt für ihren wuchtigen, mit
deutschen Texten versehenen Metalcore. Angestachelt
durch den Charterfolg des Vorgängers, versuchen die fünf
Düsseldorfer nun, mit "Blitzkreuz" eine Schippe
nachzulegen. "Blitzkreuz" ist sogleich auch deren, aus
diversen Sichtungen sicherlich bekanntes, Logo, somit
darf man ein sich selbst treu bleibendes Album erwarten.
Callejon bestechen auch hier wieder mit eingängigen
Refrains und lassen ihr Gespür für eingehende Melodien
stets wieder aufblühen. Auf dem Album findet man fast
radiotaugliche Songs wie z.B "Meine Liebe", aber auch
wieder thrashige Nackenbrecher wie etwa "Atlantis".
Daraus resultiert ein breiteres Publikum, ohne die
Hardcorefans zu vergraulen.
Steve Butcher
Punkte:
8.2 von 10
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CLOUDSCAPE - New Era
Roastinghouse Records
Vier Jahre nach ihrem dritten Rundling "Global
Drama" geben die Schweden mit ihrem neuen Werk "New Era"
wieder Vollgas. Mit einem modernen Touch startet man mit
"Silver Ending" gleich richtig los. Und obwohl der Titel
"New Era" heisst, bliebt man sich musikalisch
grösstenteils treu und zelebriert auch 2012 einen Mix
aus Power/Melodic/Prog Metal. Mike Andersson singt
wieder grossartig und legt viel Wert auf Melodie. Auch
Chöre gibt's wieder genügend und tonnenweise starke
Gitarrenriffs, pumpende Bässe und Fredrik Joakimsson
glänzt mit einer hervorragender Drumarbeit. Mein Favorit
ist ganz klar das knapp neunminütige "Voyager 9". Der
Longtrack beginnt sehr atmosphärisch und ruhig mit
klasse Keyboards und einem tollen Riff, sehr eingängig.
Auch klasse kommt "Before Your Eyes", erinnert mich
etwas an Masterplan und Jorn Lande. Und immer wieder
diese Symbiose aus harten Gitarren und
ruhigeren-Keyboard Einlagen, untermalt durch schöne
Gesangsmelodien. Im Ganzen wird auch hier, wie bei den
anderen drei Alben von Cloudscape auf einem hohen Niveau
gezockt, und die Mischung aus Melodic Metal mit gezielt
eingesetzten Prog-Parts, genau dort wo es sie braucht,
passen perfekt ins Gesamtbild. Den Rest erledigen die
starken Gitarren und Anderssons Gesang. Tolles Album der
Schweden.
Crazy Beat
Punkte:
8.2 von 10
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SLIPKNOT - Antennas To Hell (Best Of)
Roadrunner Records/Warner
Here comes the pain! 2 Jahre nach dem Ableben von
Bassist Paul Grey und der ewigen streiterei, wie es
weitergehen soll mit dem Metalflaggschiff, konnten sich
Joey Jordison, Corey Taylor & co. immerhin darauf
einigen, ein Best Of-Album rauszugeben. Ob damit
künftige Anwaltskosten bezahlt werden, sei
dahingestellt. Das "Best Of" hat ein gutes Gemisch aus
allen vier Studioalben, und bei 19 Songs wurde auch
wirklich kein "Hit" vergessen. Doch hier liegt auch das
Problem: Ausser ein paar flauen Live-Tracks und ein neu
gemixtes "My Plague" bekommt der Fan hier rein gar
nichts Neues zu hören. Die Frage nach dem Sinn einer
Bandcompilation steht bei jeder Band im Raum, auch und
vor allem bei Slipknot.
Steve Butcher
Punkte: keine Wertung
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LESS THAN 4 – By Blood By Heart
Black Lodge Records/Non Stop Music
Preisfrage: Wie viele Mitglieder
hat eine Band, die sich Less Than 4 nennt? Richtig,
drei. Hoffentlich kommt die Truppe niemals auf die Idee,
einen vierten Mann (zweiten Gitarristen) einzustellen.
Auf was für bescheuerte Namen gewisse Bands nur
kommen... Aber das hat natürlich keinen Einfluss auf die
Qualität der Musik der Schweden. Obwohl die drei Jungs
so Anfang Zwanzig sein müssen und entsprechend noch
keine umfangreiche Erfahrung haben können, liefern sie
auf ihrem Debutwerk einen grossartigen Job ab. Ebenfalls
mangelt es der Truppe nicht an Selbstvertrauen. "Die
Band, auf die alle gewartet haben, seit Backyard Babies
und Hardcore Superstar zu alt geworden sind" sollen sie
sein. Obwohl Less Than 4 eine Punk-Attitüde attestiert
wird, was ein wichtiger Querverweis zu den genannten
Bands wäre, ist dieser nicht besonders ausgeprägt. Viel
mehr hat man eine deutliche Glam-Schlagseite. Somit
lassen sich die Jungs eher in einen Topf mit Crashdiet
oder Gemini Five werfen. "By Blood By Heart" ist aber
alles andere als ein billiger Abklatsch. Less Than 4
glänzen durch ein kreatives Songwriting, woraus zehn
Tracks mit Tiefgang und Charisma resultieren. Auch an
den Instrumenten machen die Musiker eine gute Figur. Vor
allem Sänger/Gitarrist Max Landegren besitzt eine Stimme
mit grossem Wiedererkennungswert. Ab und zu wirkt das
Ganze zwar noch ein bisschen unausgegoren und holprig,
kann aber jederzeit mit der (skandinavischen) Konkurrenz
problemlos mithalten. Starkes Debut.
Chris C.
Punkte:
8.1 von 10
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LOVERBOY – Rock'n'Roll Revival
Frontiers Records/Musikvertrieb
Loverboy ist einer der bekanntesten und
erfolgreichsten Musikexporte Kanadas. Zumindest waren
sie das in den 80ern. Immerhin brachte die Truppe über
10 Millionen Scheiben an den Fan, heimste diverse
Auszeichnungen ein, darunter zahlreiche Gold- und
Platinalben und machte sich mit einer handvoll Songs
unsterblich. Es wird kaum jemanden geben, der "Turn Me
Loose" nicht kennt, aber auch Tracks wie "Working For
The Weekend", "Lovin' Every Minute Of It", "This Could
Be The Night", "Hot Girls In Love", "Heaven In Your
Eyes", "When It's Over" oder "Queen Of The Broken Hearts"
gehören zum Classic Rock-Erbe. Die Truppe ist seit der
Gründung 1980 konstant, mal mehr, mal weniger, aktiv.
Seit Anbeginn spielen die Jungs in der Originalbesetzung
mit Mike Reno (Vocals), Paul Dean (Guitars), Doug
Johnson (Keyboards) und Matt Frenette (Drums). Einzig
der 2000 verstorbene Bassist Scott Smith wurde durch Ken
"Spider" Sinnaeve ersetzt. Fünf Jahre seit der letzten
Studiolangrille sind schon wieder vergangen, bis
Loverboy nun wieder mit neuem Material auf der Matte
stehen. Leider hat die Truppe aber nur drei Tracks
aufgenommen, dafür aber zusätzlich einige ihrer grössten
Hits neu eingespielt. Vor allem mit dem Titeltrack "Rock'n'Roll
Revival" ist der Band ein echtes
Good-Time-Rock'n'Roll-Highlight gelungen, das mit einer
Melodie glänzt, die sich sofort im Langzeitgedächtnis
festsetzt. "No Tomorrow" und "Heartbreaker" haben
ebenfalls Klasse und machen sich ausgezeichnet neben den
alten Hits. Für alte Fans und neue, die es werden
wollen, ist das Album ein lohnender Kauf.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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UNHERZ – Die Wahrheit liegt
dazwischen
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Deutsch-Metaller geben richtig Gas. Überzeugten
sie im letzten Jahr mit ihrem Zweitling "Herzschlag",
stehen sie nun bereits mit "Die Wahrheit liegt
dazwischen" am Start. Der Titel selbst beschreibt denn
auch die Qualität dieses Drittwerks. Ist dieses Album
nun eine Göttergabe oder im Gegenteil ein unbedeutendes
Etwas? Die Wahrheit liegt wohl dazwischen. Ich selber
schwanke seit rund zwei Wochen zwischen Freudentränen
und Langeweile. Dabei ist das Songwriting gar nicht so
anders als auf den Vorgängern: Eingängige Melodien
treffen auf Heaviness und auf die raue Stimme von Felix
Orschell. Abwechslung wird wie immer bei Unherz
grossgeschrieben. "Mein Weg, Mein Wille, Mein Leben"
grölt in bester Böhse Onkelz-Manier, "Seite an Seite"
wirkt nach nachdenklichen Toten Hosen, "Paranoia" ist
böse aber gleichzeitig rock’n’rollig und bei "King Kongs
Schwester" wird mit viel Humor gearbeitet. Es beschreibt
eine abartige Sex-Geschichte mit einem ironischen
Augenzwinkern. Die Hymne "Nur wenn du Träume hast" ist
dagegen sehr ernst und Lebensbejahend. Die Geister
werden sich wohl nicht am Songwriting, sondern eher an
den Texten scheiden. Denn lyrisch wirken Unherz
teilweise etwas gar gossig, plump oder klobig, wie beim
Abschliessenden "Alles Was ich will" gut zu hören ist.
Aber vielleicht sind es gerade diese rohen Texte, welche
Unherz zu etwas Besonderem machen. Die Wahrheit liegt
wohl dazwischen. Selten wurde ein Titel dermassen gut
umgesetzt. Respekt!
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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DEW-SCENTED - Icarus
Metal Blade/Sony Music
Seit mittlerweile 20 Jahren liefern die deutschen (Death-)
Thrasher mit der Affinität für wilde Besetzungswechsel
und Albumtitel, die mit einem "I" beginnen, harte Kost
für die bangenden Massen. Das mir vorliegende, aktuelle
Album "Icarus" zeigt die - bis auf Sänger Leif Jensen -
wieder einmal komplett mit holländischen Muckern neu
formierte Band erneut kompromisslos und drückend. Ich
kenne momentan keine andere Truppe, die derart homogen
fast-forward old school Thrash, melodischen
Göteborg-Death und Moderne verschmilzt wie Dew-Scented.
Alle zehn Songs plus Intro wirken wie aus einem Guss,
bilden aber in sich selbst eigene, kleine Mikrokosmen
und glänzen mit verspieltem Groove, variablem Geshoute
und durchdachter Instrumentierung (tolle Basslines!).
Das letzte Mal live habe ich Dew-Scented 2005 mit dem
imposanten Reno Kiilerich an den Drums im Z7 erlebt, der
Auftritt war mächtig, der kurze Schwatz mit Leif danach
passte dazu und der Bandgeist von sympathischer
Brutalität und kumpelhafter Professionalität scheint
sich seither ohrenscheinlich nicht verändert zu haben.
Dew-Scented killen auch auf ihrem neunten Album und
haben zudem mit "Thrown To The Lions" und dem mit
Gastgesang von Dan Swanö veredelten "Reawakening" zwei
veritable Hits in der Hinterhand. Reinhören ist
angesagt.
Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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BLACK MAJESTY – Stargazer
Limb Music
Black Majesty sind mittlerweile aus der Power
Metal-Szene nicht mehr wegzudenken. Mit ihrem 5. Album "Stargazer"
beweisen sie einmal mehr, dass richtig epischer Metal
nicht nur in Europa produziert wird. Die Australier
liefern nämlich typischsten Power Metal ganz im Stil von
Genre-Grössen wie Helloween oder auch Rhapsody. Black
Majesty überzeugen durch heavy Riffs und verzichten
dabei auf übermässiges, dominantes Keyboard-Gedudel, was
sie von der grossen Masse der Power Metal-Bands abhebt.
Positiv auffallend ist auch Sänger John Cavaliere, der
im Gegensatz zu den meisten Power Metal-Sängern in
seiner Stimmlage bleibt und nicht versucht, die Sterne
vom Himmel zu jodeln. Dabei überzeugt er mit kräftiger
und markanter Stimme, ohne je zu fest in den Vordergrund
zu treten. Das einzige, was mich bei diesem Album
wirklich stört, ist die fehlende Abwechslung. Im ersten
Moment dachte ich wirklich, ich hätte aus Versehen den
ersten Song in Endlosschleife laufen – bis ich kapiert
habe, dass ich bereits bei Track 3 angelangt war.
Spricht nicht wirklich für die Vielseitigkeit der Band,
doch eindimensional kann man die Musik der Kombo aus
Down Under nun wirklich nicht nennen. Denn zwischendurch
gibt es einige Juwelen, die das Album wieder etwas
aufpeppen. Speziell gut ist dabei der Titelsong "Stargazer",
der Opener "Falling" oder auch die beiden Halbballaden "Shine"
und "Symphony of Death". Top.
Patricia
Punkte:
8.0 von 10
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REINO ERMITAÑO – Veneracion Del
Fuego
I Hate
Records
So rein theoretisch könnte man die Review zum Vorgänger
"Rituales Interiores" ohne Veränderung übernehmen, denn
was auf "Veneracion del fuego" geboten wird, ist nach
wie vor uralten, schleppenden Doom Metal, welcher
genauso gut aus den späten 70ern hätte stammen können.
Reino Ermitaño haben ihren Sound käumlich verändert,
eine angestaubt wirkende Produktion mit schreienden
Gitarren-Riffs, körnig verzerrtem Rhythmus und einer
Sängerin, die gerne auch die härteren, gschrienen Töne
anstimmt, beherrschen das Gesamtbild. Doom, old school
as fuck, mit der peruanischen Landessprache Spanisch als
Basis für die Texte, so erhalten sich Reino Ermitaño
ihren Exoten-Status, welcher ihnen hoffentlich helfen
wird, bei einer breiteren Schar an Kennern der Musik
bekannt zu werden.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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CRYSTAL VIPER –
"The Curse Of The Crystal Viper" & "Metal Nation" (Re-Releases)
AFM
Records/Musikvertrieb
Die polnische härtere Variante von Doro
veröffentlichen ihre beiden Debut-Alben nochmals über
AFM-Records. Mit dabei haben sie einige Bonustracks (bei
"The Curse Of The Crystal Viper" sind es fünf, bei
"Metal Nation" sechs). Über die Alben selbst verliere
ich keine Worte, weise aber auf die Reviews in den
Ausgaben April 2007 und April 2009 hin. Nur so viel: An
den hohen Punktzahlen von (8.4 von 8.8) würde ich auch
heute nicht rütteln. Denn zu gut sind die Scheiben, auch
wenn sie weiterhin im Untergrund schlummern. Mit den
Bonustracks erhält der umworbene Heavy Metal-Fan nun
einen weiteren Anreiz zum Kauf. Die neuen Lieder
bestehen aus Neueinspielungen und Coversongs. Die neuen
Versionen der eigenen Stücke unterscheiden sich nur
wenig vom Original. Spannend wird es bei der polnischen
Variante von "The Last Axeman", dem Warlock-Cover "Mr.
Gold", dem Running Wild-Cover "Libertia" um dem Agent
Steel-Cover "Agents Of Steel". Ob diese vier Lieder
allerdings reichen, damit sich Fans der Band die beiden
Alben nochmals Kaufen, ist fraglich. Für Neueinsteiger
sind die Neuveröffentlichungen aber durchaus
lohnenswert.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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PLACE CALLED RAGE - Place Called Rage (Re-Release)
Escape Music/Non Stop Music
Bereits 1995 ist dieses Album schon erschienen und
wurde nun von Escape Music neu aufgelegt. Die Herren aus
den fernen USA bieten hier starken Hard Rock der oberen
Klasse. Das liegt wohl auch daran, dass die Herren nicht
so ganz unbekannt sind. An der Gitarre finden wir den
Savatage TSO-, Alice Cooper-Gitarristen Al Pitrelli.
Ebenfalls von TSO und Rondinelli: Shouter Tommy Farese.
Saraya-Drummer Chuck Bonfonte und am Bass Danny Miranda,
Blue Öyster Cult, Queen mit Paul Rodgers. Der Sound
klingt frisch, knackig und natürlich amerikanisch.
Zeitloser Hard Rock mit klasse Gesangsmelodien, die
Farese mit seiner etwas rauen Stimme toll umsetzt. Hie
und da kann man sogar einen etwas bluesigen Touch
ausmachen, was dem Album gut steht. Auch die akustischen
Gitarren und Klaviereinlagen erweitern die
Vielseitigkeit des Rundlings. Warum das Teil erst jetzt
bei uns veröffentlicht wird, bleibt wohl ein Rätsel, so
eine klasse Scheibe hätte doch schon 1995 Spuren
hinterlassen, aber egal, jetzt kann man sich ja die
Scheibe der Amis reinziehen, und das würde ich allen
Melodic Rock-Liebhabern empfehlen. "Place Called Rage"
ist einfach ein Starkes Hard Rock-Album, Punkt, aus.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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ECLIPSE – Bleed And Scream
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die schwedischen Formation Eclipse gehört zu
der Sorte Bands, die offensichtlich wenig Wert auf eine
informative Homepage legt. Leider hat sich bis jetzt
auch niemand die Mühe gemacht, die Truppe auf der
deutschen oder englischen Wikipedia-Seite zu verewigen.
Somit lässt sich nicht genau eruieren, seit wann Eclipse
im Geschäft sind und der wievielte Output "Bleed And
Scream" ist. Neben Eclipse hat sich Sänger, Gitarrist,
Bassist, Produzent und Songwriter Erik Martenssom
jedenfalls in der Melodic-Szene einen exzellenten Ruf
erarbeitet. Er schrieb bzw. produzierte schon Material
für W.E.T., Toby Hitchcock, Giant oder Jimi Jamison. Mit
seinen Sidekicks Magnus Henriksson an der Gitarre,
Robban Bäck am Schlagzeug und Johan Berlin an den
Keyboards wurde nun "Bleed And Scream" eingespielt. Der
Truppe ist dabei ein feiner Kompromiss zwischen
traditionellem 80iger-Songwriting und einer zeitgemässen
Produktion gelungen. Das Album wurde mit ordentlich
Druck versehen und glänzt durch eine Produktion, die
genug Spielraum für Ecken und Kanten liess. Die Scheibe
ist aber auch ein Paradebeispiel für ein gesundes
Verhältnis zwischen Keyboard und Gitarre. Wie es sein
muss, zumindest nach der subjektiven Meinung des
Schreibenden, dominieren die Gitarren durch fette Riffs.
Das Keyboard agiert konstant im Hintergrund, verleiht
den Tracks aber einen angenehmen, epischen Touch. Erik
brilliert durch eine Powerröhre, die sich hinter Jeff
Scott Soto oder John Gioli keineswegs zu verstecken
braucht. Auch die Songs sind allererste Sahne. Man
findet schnell den Zugang durch klar strukturierte
Melodien und nachvollziehbare Refrains. Tolles Werk, bei
dem nicht nur Axel Rudi Pell-Fans hellhörig werden
sollten.
Chris C.
Punkte: 7.9 von 10
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DAS ARCHEA - The Knife Fight Spectacle
Eigenvertrieb
Nach dem 2009 veröffentlichtem "Diffusion"-Demo,
welches im Pigskin-eigenen Thunderfart Studio
aufgenommen wurde, bringen die Schweizer Das Archea nun
mit "The Knife Fight Spectacle" ihr erstes reguläres
Album auf den Markt. Obwohl Markt hier ein noch
positiverer Begriff ist. Das Album kann man sich gratis
auf der bandeigenen Homepage downloaden, wird
gleichzeitig für Supporter aber auch auf CD angeboten.
Zu hören kriegt man hier einen Hybrid aus Rob Zombie,
Bathory und Wolfmother. Ein gelungenes Debut.
Steve Butcher
Punkte:
7.7 von 10
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HESS – Living In Yesterday
Frontiers Records/Musikvertrieb
Harry Hess ist zweifellos ein bekannter und
beliebter Musiker der Melodic-Szene. Der Kanadier hat
mit Harem Scarem zwischen 1991 und 2008 zehn Alben
veröffentlicht, die allesamt kleine Highlights des
Genres sind. Schade, dass der Mann vor ein paar Jahren
beschloss, der Band den Rücken zu kehren. Er gründete
seine eigene Produktionsfirma "Vespa Music Group" und
arbeitet seither als Produzent und Songwriter. Trotzdem
entschied er sich nun nach "Just Another Day" (2003),
ein weiteres Soloalbum zu fabrizieren. Unterstützt wurde
er dabei von seinen ehemaligen Bandkumpels Peter
Lesperance (Guitar, Bass) und Creighton Doane (Drums).
Eine handvoll weitere Musiker steuerten ebenfalls
verschiedene Parts bei, darunter auch Tommy Denander.
Musikalisch bewegt sich Harry im gleichen Metier wie
Harem Scarem. Zwischen Hard Rock, AOR und Power Pop
bietet der Mann eine breite Variation des Melodic-Genres.
Veredelt hat er "Living In Yesterday" mit einer
exzellenten, glasklaren Produktion. Vor allem seine
Vocals sind herausragend. Seine Stimme strotzt vor Power
und Volumen, wird zusätzlich durch einen dezent
kratzigen Touch abgerundet und gewinnt dadurch an
Individualität. Das Werk verfügt zwar auch über den
einen oder anderen härteren Track, ist aber unter dem
Strich sehr balladenlastig. Eingängige Melodien werden
gross geschrieben, wodurch selten Langeweile aufkommt.
Harry beweist, dass er ein absoluter Melodic-Profi ist.
Genre-Fans können bedenkenlos zugreifen.
Chris C.
Punkte:
7.6 von 10
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CIRCE II CIRCLE – Full Circle (Best Of)
AFM
Records/Musikvertrieb
Zachary Stevens ohne Savatage-Songwriter - kann das
gut gehen? Diese bange Frage stellten sich die meisten
Sava-Fans für das zweite Alben seiner Solo-Band Circle
II Circle. Bekam der grossartige Sänger bei ersten
Soloalbum "Watching In Silence" noch Unterstützung
seiner Ex-Kollegen Jon Oliva und Chris Caffery, war er
aber Nummer zwei auf sich alleine gestellt. Weitere drei
Alben später zieht Zack nun eine Zwischenbilanz. Diese
fällt, wie auch die vier regulären Studioalben zuvor,
durchwachsen aus. Dabei bietet der Sänger mit dem
Doppeldecker, 32 Songs inklusive Raritäten, einiges. Ein
Problem offenbart sich dabei: Glänzten die
Savatage-Klassiker durch eine tolle Eingängigkeit, sind
seine Solo-Ideen meist deutlich sperriger und vom
Songwriting weniger griffig. Ein Hit-Feuerwerk, was eine
Best Of eigentlich sein sollte, ist "Full Circle"
deshalb nicht, sondern mehr eine Entdeckungsreise durch
Zack’s Solo-Karriere. Bei maximal 60 Songs im
Gesamtrepertoire ist das Doppelalbum mit 32 Songs etwas
zu üppig ausgefallen. Eine Einfach-CD hätte da sicher
mehr Sinn gemacht – oder doch gleich lieber ein
ordentliches Live-Album? Spannend ist die Best Of
allemal und im Preis sogar äusserst günstig. Trotzdem
empfehle ich Einsteigern lieber das grandiose 10
Punkte-Debut "Watching In Silence". Circle II Circle
offenbaren sich hier als tolle Heavy Metal-Band, welche
aber unter dem Schatten von Savatage leidet. Dass dem so
ist, verdeutlichte auch der diesjährige Auftritt in
Wacken. Dort spielten Circle II Circle keinen einzigen
(!) eigenen Song, dafür aber das Savatage-Meisterwerk "Wake
Of Magellan" in voller Länge. Ich danke der Band dafür
und hoffe auf weitere fünf tolle Circle II Circle-Alben,
auch wenn das grosse "S" hartnäckig im Hintergrund
lauert.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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BLACKMORE`S NIGHT - A Knight In York
Ariola/Sony
Music
Mit Blackmores Night ist es so eine Sache. Entweder
man liebt, was der Gitarrenhexer mit seiner zauberhaften
Candice macht, oder man hasst es. Ich glaube, dazwischen
gibt’s nichts. Die einen können nicht begreifen, dass
Blackmore keine Rockmusik mehr machen will, und die
anderen finden seinen neuen musikalischen Weg toll. Ich
habe die Truppe zweimal live gesehen und muss sagen, ich
habe selten live so eine Magie an einem Konzert gespürt.
Also ich mag den neuen Blackmore-Weg und finde es
einfach gut, was der ehemalige Purple- und
Rainbow-Gitarrist heute macht. So, das musste mal gesagt
sein. In der gleichen Besetzung wie auf dem 2010
erschienenen "Autumn Sky" wurde auch das im September
2011 in York aufgenommenen Live Abum "A Knight In York"
eingespielt. Elf Songs durch alle Schaffensperiode des
Meisters finden wir hier wieder, aber es wurde bis auf
das klasse, fast auf 10 Minuten ausgedehnte "Fires At
Midnight" auf die bekannteren Songs verzichtet.
Gestartet wird mit "Locked Within The Crystal Ball", ein
toller Einstieg, der achtminütige Song lebt von einer
grossen Dynamik und zeigt das grosse Musikalische
Potenzial der Band. Es folgen 13 Songs, die zum Teil
sehr ruhig und gefühlvoll gespielt werden, aber auch
schnellere Lieder, bei denen das Publikum sofort
mitklatscht, kommen nicht zu kurz, Ritchie packt hier
und da sogar die elektrische Klampfe aus ("Journeyman"),
er hat es noch nicht verlernt. Auch Candice ist gereift,
einerseits merkt man das an der kräftigeren, sicheren
Stimme und auch die Ansagen zwischen den einzelnen Songs
sind viel besser geworden und auch sehr witzig. man
merkt, dass sich die hübsche Blondine live viel sicherer
fühlt. Und die immer wieder verschiedenen eingesetzten
mittelalterlichen Instrumente machen das Ganze zu einem
starken Hörerlebnis. Wer Blackmore`s Night mag, wird
auch an diesem Rundling Freude haben. Die anderen
sollten einfach still sein und was anderes hören.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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CRYPT OF KERBEROS - World Of Myths (Re-Release)
Pulverised Records
Um den Sinn der Wiederveröffentlichung dieses Albums
verstehen zu können, müssen die jüngeren
Metalfactory.ch-Leser sich bewusst sein, dass anno 1993
schlichtweg noch andere Zeiten herrschten. Internet
kannte man als Normalsterblicher nur vom Hörensagen, das
musikalisch sagenumwobene Schweden war gefühlsmässig
gleich weit weg wie Timbuktu und für die Suche nach
neuen, vielversprechenden Bands nahm man sich noch viel
Zeit für persönliche (Streit-) Gespräche, Tapetrading,
Briefe schreiben und die Schützenhilfe einschlägiger
Metalversande. An neuen Bands ausserhalb bereits
bekannten Genregrenzen haftete deshalb immer die elitäre
Aura des Unbekannten (über dessen Wahrheitsgehalt und
die dazu gehörenden Gerüchte man dann ausgiebigst
diskutieren konnte). Alte Schwedentodfans werden darum
auch gleich aufhorchen, waren die proggigen, technisch
anspruchsvollen Crypt Of Kerberos quasi die europäische
Antwort auf die amerikanischen Nocturnus. Die
deathmetallische, avantgardistische Grundausrichtung mit
überdurchschnittlich vielen Riffs und der Hinzunahme von
Keyboards stimmte auf alle Fälle überein. Die Schweden
benutzten die elektronischen Klänge allerdings nicht so
dominant wie Nocturnus, und auch der Gesang ist eine
ganze Ecke besser und variabler. Tönt unter dem Strich
halt immer noch ziemlich nach Anfangs 90er, aber wer auf
durchdachte Saitenkapriolen und anspruchsvoll verzahnte
Songstrukturen steht oder allgemein über ein Faible für
Bands der ersten Welle des technischen Death Metal
verfügt, sollte in dieses seit 19 Jahren kriminell
vernachlässigte Kleinod reinhören.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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IMPENDING DOOM - Baptized In Filth
Golden Core
Records/ZYX
Das vierte Werk der Kalifornier
von Impending Doom beinhalted die aggressive Angst von
Slipknot, die moderne Brutalität von Lamb Of God, das
Stop-Start-Riffing von Fear Factory und das
experimentale Wirken der Deftones. Ihr seht Leute, ein
Mischmasch der Gefühle, vor allem die arktische Kälte
des Gesamtsounds lässt dem Hörer das Blut in den Adern
gefrieren. Dunkel-kalt walzen die Amis alles nieder, was
sich in ihren Weg auf die Spitze der Elite in den Weg
stellt. Wenn man jetzt auch mal auf diese verfluchten
Breakdowns verzichten würde, hätte man sogar eine gar
nicht mal so schlechte Scheibe am Start. Doch so...
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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KISSIN` BLACK – Ever Enough? (EP)
7us
Media/K-Tel
Das Quartett aus Luzern veröffentlicht mit "Ever
Enough?" einen Gaumenkitzler. Die vier Songs sind ein
Vorgeschmack auf das Studioalbum, welches nächstes Jahr
erscheinen soll. Bereits 2010 wurde eine EP mit fünf
akustischen Stücken veröffentlicht, damals noch im
Eigenvertrieb. Im Mai 2012 konnten die Schweizer die
deutsche Plattenfirma 7us überzeugen und damit einen
dementsprechenden Deal an Land ziehen. Die
Zusammenarbeit klingt für Kissin` Black
vielversprechend. Das Material auf der aktuellen
Mini-Scheibe wird erneut im akustischen Gewand
dargeboten, jedoch etwas härter als zuvor. Kissin` Black
beweisen, dass man auch akustisch gut abrocken kann, was
besonders auf "Ever Enough?" deutlich wird. Idealer
Sound zur Untermalung eines feuchtfröhlichen Abends im
Lieblingspub.
Liane P.
Punkte: keine Wertung
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FATAL FORCE - Unholy Rites
Metal Heaven/Non Stop Music
Die Melodic Metal-Truppe wurde 2006 von Torben
Enevoldsen, der einigen vielleicht bekannt von seiner
Arbeit mit Fate oder mit seiner Prog Band Section A ist,
ins Leben gerufen. Dies ist bereits das Zweite Werk von
Fatal Force, und wie so viele andere Bands hat auch
Torben grossen Musiker-Verschleiss. So wurde das neue
Album nicht vom alten Sänger Mats Leven eingesungen,
sondern vom Ex-Loudness-Shouter Mike Vescera. Seine
melodiöse Stimme passt gut zur Musik. Fatal Force
präsentieren uns hier guten Melodic Metal, der von
starken Gitarrenriffs und tollen Gesangsmelodien lebt.
Nix Neues, aber durchaus hörenswert. Fast alle Songs
findet man im Mid Tempo-Bereich. Anspiel-Tipps sind
schwierig, da alle 10 Songs in etwa auf dem gleichen
musikalischen Niveau angesiedelt sind und es keine
Ausfälle zu verzeichnen gibt. Mal etwas flotter, mal
schwerfällig treibend. Auf eine Ballade hat Torben hier
verzichtet, wäre auch gar nicht nötig gewesen. Freunde
des melodiösen Metalls dürfen hier ruhig mal ein Ohr
riskieren, ich finde "Unholy Rites" nicht weltbewegend,
aber ein tolles Album ist es trotzdem.
Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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A FOREST OF STARS - A Shadowplay For Yesterdays
Lupus Lounge/Prophecy Productions
Der Vorgänger "Oppurtunistic Thieves Of Spring" hat
bereits gezeigt, zu welchen Kreationen die Gesellschaft
aus England fähig ist. Die Meinungen in der
einschlägigen Presse zum aktuellen Werk sind allerdings
sehr durchzogen, wodurch sich zumindest eines bereits im
Vorfeld erschliessen lässt: Das Album hat wieder einen
ganz eigenen Charakter. Violine und Flöte garantieren
genauso dafür wie die unterschiedlichen Stimmen der
einzelnen Bandmitglieder. So wird bei "Prey Tell Of The
Church Fate" typisches Black Metal-Gitarrenspiel von
Flötenklängen begleitet, driftet im Mittelteil durch
Violine, dezentem Chor und Piano in fast schon in
Richtung (ganz, ganz) alte Cradle Of Filth ab, bevor
dieses Bild aber auch gleich wieder durch einen
gekonnten Wechsel in stampfende Rhythmen entschwindet.
Als roter Faden ziehen sich die Vocals durch das Album,
welche zwar von den unterschiedlichen Mitgliedern
übernommen werden, aber bei ihrem Einsatz durch die
Musik in Szene gesetzt werden. Der Schwerpunkt liegt
also bei der Erzählung, was das Album zu einem
wunderbaren Stück Kopfkino (oder eher Theater) werden
lässt. Eingestreute Disharmonien bringen die nötige
Portion Chaos in die Songs, welche sich stets durch
einen manischen Wechsel von ruhigeren, gefassteren
Stellen zu treibenden, schnellen, wütenden Passagen
auszeichnen (zum Beispiel "Corvus Corona, Part 2"). Und
dennoch bleiben die Songs kompakt und fassbar, einzig
bei den schnelleren Riffs zerfällt die Atmosphäre
bisweilen, ähnlich wie schon beim Vorgänger. Alles in
allem ein sehr tolles Album voller Abwechslung, und
gerade auch durch die kleinen Schwächen ein Werk mit
ganz viel Charakter. Ein starkes Stück!
Tristan
Punkte:
7.4 von 10
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FOUR IN A CAGE - My Last Path
Terrasound Records
Der 2005 gegründete Vierer
aus Österreich spielt einen Mix aus Thrash und Metalcore.
Angeleht an neuen Genregrössen wie etwa Bullet For My
Valentine oder etwa Killswitch Engaged bekommt man hier
das volle Programm. Doch trotz dem gesteckten Weg
schaffen es Four In A Cage fast nie, langweilig zu
werden. Auf "My Last Path" wird straight nach vorne
gerockt, ohne aber auch die langsameren Gemüter ausser
acht zu lassen. Die Melodien sind teils schon sehr
ausgereift, und ganz hervorragend ist die Produktion,
bei der zwar auf Trigger und ähnliches verzichtet wurde,
es jedoch trotzdem gelungen ist, einen fetten,
basshaltigen Sound zu kreieren. Das Album in sich ist
sehr abwechslungsreich, wenn man die Songs aber einzeln
hört und zum Teil dann auch schon kennt, fehlt zumal ein
wenig der Einfallsreichtum.
Steve Butche
Punkte:
7.3 von 10
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FOZZY - Sin And Bones
Century Media/EMI
Wrestling-Fans ist der Name Chris Jericho durchaus
ein Begriff. Vor über einem Jahrzehnt brachte er mit
Fozzy eher ein Spassprojekt an den Start und coverte mit
seinen vier Bandkollegen überwiegend Songs berühmterer
Bands. Mittlerweile ist es dem Muskelmann allerdings
viel ernster mit seiner Musik, denn "Sin And Bones" ist
ein solides Werk mit starkem Charakter geworden. Wenn
jemand auf einem Gebiet bereits erfolgreich ist und es
auch auf einem anderen Gebiet versucht, wird derjenige
oftmals unterschätzt. Im Falle von Chris Jericho wäre
dies jedoch ein fataler Fehler, denn der Mann versteht
sein musikalisches Handwerk durchaus. Von ungehobelt bis
geschliffen finden sich alle Formen rockiger Metal-Songs
der verschiedensten Spielarten, die sich besonders durch
markante Refrains zu behaupten wissen. Reinhören lohnt
sich auf jeden Fall!
Maiya R.B.
Punkte:
7.1 von 10
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WISDOM – Judas
Noise Art Records
Rhapsody (Of Fire)-, Blind Guardian- und
HammerFall-Freaks aufgepasst! Mit ihrem bereits dritten
Output "Judas” stellen die Ungarn Wisdom eine echte
Konkurrenz für eure Lieblingskapellen dar. Mit viel Pomp
und Pathos werkelt sich der Fünfer durch diese Hollywood
Metal-Scheibe, ohne dabei den Song aus den Augen zu
verlieren, will heissen, die technisch versierten
Musiker übertreiben es nicht mit dem Präsentieren der
eigenen Fingerfertigkeiten, sondern beladen jeden
einzelnen Song mit sehr viel Melodien und Hooklines, die
unweigerlich im Ohr hängen bleiben. Ganz besonders
spezialisiert haben sich die Jungs offensichtlich auf
mehrstimmige Chöre, denn diese hohe Kunst zelebrieren
sie geradezu exzessiv, aber gekonnt. Als klitzekleiner
Makel könnte man vielleicht anmerken, dass sie alle doch
recht ähnlich klingen, aber bei dieser ganzen
mittelalterlich angehauchten Fantasy-Thematik sind die
typischen Minnesänger-Harmonien nun mal gegeben, da
bleibt nicht mehr viel Freiraum für eigene Ideen. Als
besonders angenehm empfinde ich hingegen die Tatsache,
dass der Sound von Wisdom ganz ohne Keyboards auskommt
und so den beiden Gitarristen jenen Entfaltungsraum
überlässt, der ihnen auch zusteht. Wo andere Bands den
Gesamtsound mit Keyboardteppichen schier zukleistern,
brillieren die Saitenhexer von Wisdom, Gábor Kovács und
Zsolt Galambos, je nach Bedarf entweder mit
zweistimmigen Harmonien oder mit knallharten Riffs und
hieven die Gitarre dorthin zurück, wo sie hingehört: in
den Vordergrund. Keine Keyboards, keine Geigen, keine
Lauten und Schalmeien, nur Bass, Drums, zwei Gitarren
und viele talentierte Stimmen, so muss es sein! Zudem
verfügt Sänger Gábor Nagy über ein durchaus angenehmes
Organ, das sich recht weit entfernt von jenem
Kastratengesang befindet, der bekanntlich nicht nur
Freunde auf dieser Welt hat. Für den Part des Judas im
Titelsong konnten die Mannen übrigens Mats Levén (u.a.
Therion) als Gastsänger engagieren, der dem
titelgebenden Bösewicht einen ganz besonderen Charakter
verleiht. Wer sich also schon als praktizierender
Hollywood Metal-Fan geoutet hat (irgendjemand muss ja
die ganzen Ergüsse des L. Turilli gekauft haben), kann
bedenkenlos zugreifen, wer es hingegen eher dreckig mag,
ist hier definitiv fehl am Platz.
Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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KORPIKLAANI – Manala
Nuclear Blast/Warner
Korpiklaani bespassen die Metalheads dieser Welt nun
schon seit rund 9 Jahren mit ihrem in Folk getauchten
Humpa-Sound. Dass die trinkfreudige Metaller-Gemeinde
von eingängigen Songs wie "Beer, Beer", "Tequila", "Vodka"
oder auch "Juodaan Vina" nicht genug bekommen kann, ist
eigentlich logisch, daher überrascht es auch nicht, dass
die Finnen nun bereits ihr 8. Studioalbum am Start
haben. Doch wer nun die längst überfällige Ode an den
Whiskey erwartet hat, der wird bitter enttäuscht, denn
für das neue Album haben sich Korpiklaani ein neues
Konzept zugelegt, wie Frontmann Jonne Järvelä erklärt:
""Manala" ist das Reich der Toten – die Unterwelt in der
finnischen Mythologie. Dieser Ort ist aus dem finnischen
National-Epos Kalevala bekannt, auf dem viele unserer
neuen Songs basieren. Im 16. Gedicht der Kalevala,
genannt Väinämöinen, reist ein schamanistischer Held in
die Manala, um Wissen über die Toten zu erwerben. Auf
seiner Reise trifft er auf die Fährfrau – ein Mädchen,
Tuonen tytti oder Tuonen pjika (Magd des Todes) genannt,
das ihn über den Fluss Tuoni bringt. Jedoch stößt er auf
der Insel Tuoni nicht auf die Zauber, die er dort zu
finden gehofft hatte, und kann nur knapp entkommen.
Fortan verflucht der Schamane jeden Lebenden, der
versucht, die Unterwelt zu betreten." Korpiklaani sind
also etwas härter und düsterer geworden und zeigen sich
von einer anderen Seite, wobei natürlich auch das neue
Album viel Platz zum Mitjohlen und Rumhüpfen bietet, wie
zum Beispiel beim Opener "Kunnia" oder dem nachfolgenden
"Tuonelan Tuvilla". Wer sich beim Mitträllern immer
wieder mal gefragt hat, was er denn da eigentlich genau
von sich gibt, der hat nun Aussichten: Korpiklaani
beugen sich dem Druck der internationalen Musikindustrie
und reichen das gesamte Album als Bonus-CD in englischer
Sprache nach. Quantität ist leider nicht immer gleich
Qualität, und so knüpft "Manala" auch nicht an den
schlagenden Erfolg der früheren Alben an und kann "Spirits
Of The Forest" nicht das Wasser reichen.
Patricia
Punkte:
7.0 von 10
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POISON IDEA – The Fatal Erection
Years '83 - '86
Southern Lord
Bereits zum zweiten Mal dieses
Jahr nimmt sich das amerikanische Label TKO Records dem
Vermächtnis von Poison Idea an. Die legendäre Hardcore/Punk-Band
aus Oregon hat auch traditionsgemäss viele Freunde unter
den Metal-Fans, nicht zuletzt durch die Covers von
Pantera und Machine Head. TKO Records hat sich auf rare
US Punk-Musik spezialisiert und stellt jeweils sehr
schöne Compilations zusammen. Dieses mal wurde die "Pick
Your King"-EP, Aufnahmen von "Live At The Met 1983"
(davon zwei bisher unveröffentlichte Tracks), die EP "Record
Collectors Are Pretentious Assholes" und einige weitere
Compilation-Tracks auf eine Scheibe gepackt. Zusätzlich
aufgewertet wurde das Album durch ausführliche Liner
Notes und vielen Fotos. Das Teil ist selbstverständlich
auch auf Vinyl erhältlich. Obwohl die Soundqualität
nicht gerade das Gelbe vom Ei ist, ist zumindest die
LP-Version ein tolles Sammlerstück.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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HIGH ON FIRE – The Art Of Self Defense (Re-Release)
Southern Lord
Die Kunst der Vermarktung besteht darin, den
richtigen Zeitpunkt für ein Produkt zu wählen. Die Leute
von Southern Lord, Amerikas Label Nr. 1 für gepflegt
verdrogten Krach (u.a. Sunn0))), Saint Vitus, Weedeater,
Goatsnake, Probot) beherrschen diese Kunst. Das
Re-Release "The Art Of Self Defense", dem Debut-Album
des Sludge-Trios High On Fire, jedenfalls könnte zu
keinem besseren Zeitpunkt auf den Markt kommen. Nicht
nur sind die Amis um Gitarrist und Keifer Matt Pike
derzeit mit ihrem im Mai erschienenen Neuling "De Vermis
Mysteriis" in aller Munde, auch die erst kürzlich
erfolgte Reaktivierung der Vorgänger-Kapelle Sleep wird
das Interesse an "The Art Of Self Defense" ankurbeln.
Doch nicht nur das Timing, sondern auch die Aufmachung
stimmt: Als Doppel-LP in Buchform oder Digipack mit
48-Seiten-Booklet kommt dieses Teil daher, welches für
alle Sludge-Fans schlicht ein Muss ist. Und zwar nicht
nur wegen der sechs aufpolierten Nummern des 2000
veröffentlichten Originals, sondern auch wegen der
beiden dazumals als 7" veröffentlichten und jetzt
ebenfalls enthaltenen Nummern "Steel Shoe" und "The
Usurper", die beide nicht wenig nach schlecht gelaunten
Motörhead klingen. Dazu drei Demo-Versionen, welche, man
glaubt es bei High Of Fire kaum, noch rumpeliger und
dröhnender daherkommen als die offiziellen. Massen
werden sich trotz der Aktualität zwar nicht für diese
Ausgrabung erwärmen, doch sind Southern Lord auch dafür
bekannt; für die Kunst, Fans glücklich zu machen.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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FASTKILL - Bestial Thrashing
Bulldozer
Pulverised Records
Japaner und Thrash vereint, kommt das gut? Ja, wenn
Sänger Toshi sich einen andern Job suchen würde. Die
Retro Thrash-Scheibe der Jungs aus dem Land der
aufgehenden Sonne ist wirklich beeindruckend. Wieso?
Weil angfangen beim Cover, der Produktion dem
Songwriting - alles erinnert an die glorreiche Zeit der
80er. Ausser wie schon am Anfang erwähnt ist der extrem
hohe Kreischgesang von Toshi ein grosses Ärgernis für
die Band. Hat der Mann keine Eier? Wie dem auch sei, das
Wort 'kult' kann ich nicht verwenden, ausser man macht
im Gesang Fortschritte. Für Retro Thrash-Fans, die hohen
Gesang lieben.
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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PAM’S STATE – Nemesis
New Music Distribution
Zuerst hatte ich die Befürchtung, dass ich Pam’s State
nach dem Durchhören in die Indie-Ecke pfeffern würde,
weil der Einstieg zu "Black Letter Days" sehr stark in
die von mir nicht sonderlich geschätzte Richtung
abzielte: Seicht und inhaltslos vor sich hin
plätschernden Indie-Rock. Doch die Einsiedler konnten
mich dann eines Besseren belehren, denn weder war der
Sound eintönig (dafür aber eingängig), und der Sänger
konnte auch mit raueren Tönen überzeugen, auch wenn er
generell eher in den höheren, cleanen Lagen sang.
Hierbei hätte ich mir persönlich gewünscht, er würde
mehr aus sich herauskommen, stärker den Akzent auf eine
raue Rockröhre setzen und den Alternative/Hard Rock als
Akzentuierung benutzen. Dass auch Grunge-Einflüsse zum
Zug kommen (wie beispielsweise in "The Turning Point"),
spricht sehr für die Truppe, welche mit "Nemesis" ihr
zweites Album veröffentlicht hat. Generell lässt sich
sagen, dass Pam’s State bodenständige, erdige Rockmusik
spielen, die nicht zu hart daherkommt und daher weniger
in eine Rockbar gehört, dafür aber für ruhigere Stunden
sehr gut geeignet ist, wie auch immer diese aussehen
mögen. Auch dass eine richtige CD zur Rezension vorlag
und nicht nur kalte, leblose MP3-Files, spricht für die
Promoarbeit. Gute Sache!
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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TROLLFEST – Brumlebassen
Noise Art Records
Seit 2005 erzählen die Norwegischen Blödel-Metaller
auf ihren Alben Geschichten aus dem Troll-Universum. Das
neue 5. Album handelt von Brumlebassen, dem
Bienenzüchter des Troll-Dorfs, der alle mit Honig und
Met versorgt. In den Texten geht es um Freundschaft,
Liebe, Festivitäten, Prügeleien, Abenteuer und Insekten.
Doch nicht nur textlich erinnert alles etwas an
Insekten, auch musikalisch summt und wimmelt es auf
dieser Scheibe wie in einem Bienenstock. Während das
letzte Album "En Kvest For Den Hellige Gral" (2010) dem
Konzept entsprechend eher orientalische Einflüsse hatte,
geht es auf "Brumlebassen" mehr in Richtung Balkan. Das
Album ist eine charmante Mischung aus schrägem Unsinn,
halsbrecherischen Melodien und einer atemberaubenden
Ausdauer zum Feiern. Würden übergeschnappte Trolle aus
dem Balkan mit wehenden Bärten und Bierhumpen in der
Hand einem Schwarm Bienen nachjagen – das wäre der
Soundtrack dazu. Passenderweise nennt sich das Genre
denn auch "True Norwegian Balkan Metal". Fans von
Korpiklaani und J.B.O. werden definitiv ihren Spass dran
haben!
Patricia
Punkte:
6.9 von 10
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MALADIE – Plague Within
Apostasy Records
Gewisse Platten wirken wie der
Rand einer geworfenen Münze. Und das nicht, weil man sie
tatsächlich wirft, sondern weil zu jedem Augenblick des
Hörens nicht so recht klar ist, ob man das unmittelbar
Gehörte mag oder nicht. Wer sich fragt, wie das möglich
ist, hat wohl noch nichts von dem Projekt Maladie
gehört. Das besteht aus allerlei Musikern, die sich
hauptsächlich in andern Bands austoben und sich nun um
Björn Köppler (von Tombthroat, wem das was sagt)
gesammelt haben. Beginnen tut das Ergebnis mit einem
sanften Klavierintro, bevor das grosse Geknüppel startet
und die Jungs ihren Trieben freien Lauf lassen. Dabei
zeigt sich schnell, dass die aggressiven Parts grosse
Ähnlichkeit zu Anaal Nathrakh aufweisen. Beide Bands
glänzen mit dissonanten Riffs, treibenden Schlagzeug
(hier ermöglicht durch die Mitarbeit des Drummers von
Ahab) und manischem Gesang. Interessant bei Maladie ist
insbesondere der Einsatz von drei verschiedenen Stimmen,
was aus den Liedern zumindest ansatzweise eine Reise in
die Psyche eines armen, in sich gefangenen Individuums
zu erzählen vermag. Auf der anderen Seite aber wirken
die (auf Französisch, Deutsch und Englisch
geschriebenen) Lyrics gezwungen avantgardistisch. Viel
Nomen ist nicht gleichbedeutend mit viel Inhalt. Schade
auch, dass das wirklich schöne, liebevoll gestaltete
Digipack mit „Lebensweisheiten“ verschandelt werden, die
entweder aus dem Buddhismus oder einer freikirchlichen
Glaubensgemeinschaft stammen könnte. Trotzdem Gibt es
durchaus sehr interessante Ansätze, der Song 1979
beispielsweise ist sehr anregend. Das ganze Album wirkt
durchdacht, der Sound passt und dennoch möchte ich nicht
wieder auf die Replay-Taste drücken. Auch nach
mehrmaligem Hören kann sich keine Steigerung
verzeichnen, aber auch keine Abnahme. Da könne doch noch
mehr möglich sein.
Tristan
Punkte:
6.9 von 10
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MORBID SAINT - Spectrum Of Death (Re-Release)
Relapse Records/Non Stop Music
Dieses Album ist ausnahmsweise mal nicht eine
Rückbesinnung auf alte Werte oder, je nach Blickwinkel,
auf schlechte Gewohnheiten, sondern schon fast ein
Oldtimer, da bereits 1988 erschienen. Anders als ihre
damals schon sehr grossen Landsleute Metallica, Megadeth
und Testament ging die Band weit weniger filigran und
dafür umso brutaler zu Werke und orientierte sich
hierbei an ähnlich veranlagten Acts wie Exodus,
Destruction, Sodom und Kreator. Die Songs sind somit
kurz, brutal und auf die Fresse. Viel Doublebass, viele
Breaks, welche nicht selten an die frühen Death
erinnern, messerscharfe Riffs und kranke Vocals lassen
alte Erinnerungen an Zeiten aufkommen, in denen
Patronengurte, schwarzes Leder, umgedrehte Kreuze und
ein Übermass an Nietenarmbändern noch zum guten Ton
gehörten, und sie sind ebenso ein Zeitdokument jener
leidenschaftlichen Szene, welche aufgrund des kurz
danach eintretenden Grunge-Hypes jahrelang fast
vollkommen in der Versenkung verschwand. Guter, alter
Brutal/Thrash, der absolut keine Gefangenen macht, die
Produktion ist nach heutigen Masstäben indiskutabel,
aber Songs wie "Damien", "Crying For Death" oder "Spectrum
Of Death" sprechen eine unmissverständliche Sprache,
Thrash-Puristen werden begeistert sein. Nix Neues, aber
ein interessantes Zeitdokument, das Respekt verdient.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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HYPNOSIA - Horror Infernal (Compilation)
I Hate
Records
Der Schwedendreier Hypnosia veröffentlicht seine
frühen Werke und Demos "Crushed Existence" (1996), "The
Storms" (1997) und das Mini-Album "Violent Intensity"
von 1999 heuer auf ein und derselben Scheibe "Horror
Infernal". Notabene wurde der Sound "remastered" und es
gibt eine vielzahl von Photos dazu. Ach ja, die Wikinger
spielen einen Mix aus alten Kreator und Sepultura und
haben einen wirklich fetten und geilen Gitarrensound,
das muss man einfach noch erwähnen. Ja Leute, Thrash
sells, doch wie lange noch, es wird langsam viel, aber
wenn die Qualität stimmt, drücken wir ein Auge (oder
auch mehrere) zu.
Daniel J.
Punkte: 6.6 von 10
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HELLYEAH – Band Of Brothers
Seven Eleven Music/EMI
Von allen Pantera-Nachfolgebands haben mich Hellyeah
irgendwie von Anfang an am wenigsten interessiert. Mit
dem etwas aufgesetzt wirkenden Rezept "Mudvayne-Nu Metal
paart sich mit kompromissloser Pantera-Härte und Yippie
Aye Yay-Südstaaten-Patriotismus" konnte ich mich nie
wirklich richtig anfreunden, und daran wird auch "Band
Of Brothers" nichts ändern. Mit "War In Me" und "Band Of
Brothers" hält die Band zwar das Versprechen, mehr Drive
und Härte in ihren Sound zu bringen, sind doch beide
Stücke deutliche Verneigungen vor Vinnie Pauls
Pioniertaten mit Pantera, doch danach sorgt die relativ
schnell einsetzende Routine schon fast wieder für
Langeweile. Klar, der alles pulverisierende,
kristallklare Sound setzt Vinnie Pauls markantes
Drumming perfekt in Szene, und das messerscharfe Riffing
von Greg Tribbett und Tom Maxwell fräst sich dadurch
noch erbarmungsloser durch die Gehörgänge, dazu flucht,
schreit und krakeelt Frontmann Chad Gray gewohnt derb
durch die Botanik, aber eine revolutionäre Veränderung
gegenüber den beiden Vorgängeralben ist nicht wirklich
auszumachen, ich würde eher von einem geschickten
Feintuning sprechen. Abgesehen von den beiden
Eröffnungssongs fallen vielleicht noch die Saufhymne
"Drink Drank Drunk" sowie das groovige "WM Free" und der
finale Gnadenschuss "What It Takes To Be Me" auf, der
Rest ist gewohnt solider Hellyeah-Stahl, wie man ihn
bereits kennt. Insgesamt ist somit "Band Of Brothers"
ein weiteres, gutes Hellyeah-Album, nicht mehr und nicht
weniger. Die Fans werden es lieben, mein Ding ist es nur
bedingt.
Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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IN THIS MOMENT – Blood
Century Media/EMI
Oh ja, ich erinnere mich noch gut an diese Truppe
und an mein Verriss der Scheibe "A Star-Crossed
Wasteland". Dementsprechend vorbelastet ging ich an den
Sound heran, und zu meiner Überraschung hat sich doch
einiges verändert, manches blieb gleich – aber das
Gesamtfeeling der Scheibe war deutlich besser als noch
beim Vorgänger. Was deutlich auffällt: Die Experimente
sind zahlreicher geworden, es wird einige Male mit
Delays gearbeitet, die Stimmen und der Sound erklingen
abgehackt und zeitlich losgelöst vom Gesamtkonzept, nur
um sie alsbald wieder auf den Boden des Songkonstruktes
krachen zu lassen. Klingt jetzt nicht schlecht, kann
aber mit der Zeit nervend wirken, da der Sound umso
künstlicher im Ganzen rüberkommt. Auch das Geschrei der
Frontdame Maria Brink kann mit der Zeit ermüden, wird
aber glücklicherweise immer wieder durch gesungene
Passagen ergänzt – da könnte noch was draus werden, das
Konzept finde ich persönlich ziemlich gut. Auch merkt
man deutliche Parallelen zu Otep heraus, nur mit dem
Unterschied, dass Otep Shamaya deutlich brutaler und
direkter zu Werke geht, dies auch in einem
realistischeren, dystopischeren Kontext als In This
Moment. "Blood" weist auch relativ viele Passagen auf,
die sehr atmosphärisch gehalten sind, beispielsweise im
Track "11:11", was der Abwechslung zu Gute kommt – auch
wenn Maria Brink sehr weinerlich rüberkommt, was zwar
einen deutlichen Kontrast darstellt, aber auch nervend
sein kann – Fazit: Man mag von In This Moment halten,
was man will, stimmlich gesehen hat die Truppe einiges
drauf, und jetzt hat man sich offensichtlich auch
anderweitig auf die Suche nach neuen Pfaden gemacht,
welche jetzt weiterverfolgt werden können. Zudem wirkt
die ganze Scheibe nicht mehr durchgängig glatt und
profillos wie beispielsweise der Vorgänger, was
ebenfalls ein Pluspunkt ist. Hat definitiv eine Chance
verdient!
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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THE (ORIGINAL) IRON MAIDEN – Maiden Voyage
Rise Above Records
Wer glaubt, einzig Led Zeppelin, Deep Purple und
Black Sabbath hätten alleine Ende der 60er, Anfang der
70er Hard Rock und Heavy Metal erfunden, der irrt.
Unzählige Bands fanden in dieser Ära Geschmack an harten
Gitarren, schnellen Beats und okkulten Texten, von denen
nur ein Bruchteil, z.B. eben genannte, länger überlebte.
Dank dem 70's-Revival spült es viele dieser längst
untergegangenen Pioniere derzeit wieder an die
Oberfläche. So auch Iron Maiden. Ja, richtig gelesen,
Iron Maiden oder The (Original) Iron Maiden, wie sich
das Quartett heute aus offensichtlichen Gründen nennen
muss. Gerade mal auf eine einzige Single bringt es der
Backkatalog der Briten, veröffentlicht 1970. Material
jedoch hatte der Vierer einiges mehr in petto, und es
ist den Lee Dorrians (Cathedral) Label Rise Above zu
verdanken, dass dieses nun wieder greifbar ist.
Zugegeben: Eine Offenbarung ist der für das Jahr 1969
ordentlich verzerrte Proto Metal der ersten Eisernen
Jungfrauen nicht, mit seinem Stil irgendwo zwischen
frühen Purple, Black Widow oder Jethro Tull und
ordentlich gezimmerten Songs wie das dramatische "Falling"
(die Single) oder das locker flockig den Teufel
preisende "God Of Darkness" wird "Maiden Voyage"
zumindest für 70's-Freaks interessant sein. Alle anderen
jedoch, so wage ich zu behaupten, werden sich keinen
Deut darum scheren und immer noch glauben, dass drei,
vier Bands im Alleingang den Metal erfunden haben.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10
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DUST BOLT - Violent Demolition
Napalm Records/Musikvertrieb
Ganz ordentlich machen die bayerischen
Thrash-Youngsters von Dust Bolt ihren Job. Die Anlehnung
an den klassischen Bay Areay Thrash ist unüberhörbar,
wohl auch absichtlich gewollt, so enthält beispielsweise
der Track "Into Madness" ganz deutliche Referenzriffs
aus dem Hause King-Hannemann, dennoch mixen die Jungs
genügend moderne Elemente und eigene Ideen darunter, die
für Frische und ausreichend eigene Identität sorgen.
Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass das Quartett
mehr auf schlüssiges Songwriting als auf übertriebene
Härte oder Technik-Schaulaufen gesetzt hat. Die neun
Nummern knallen zwar ganz schön heftig aus den Boxen,
wirken aber nie anstrengend oder überladen. In den
richtigen Momenten wird immer wieder ein langsameres
Break eingebaut, dass das ansonsten dominierende "Uffta-Uffta"-Drumming
auflockert und live für ordentliche Moshpits sorgen
wird, die Soli verfügen über ein sehr angenehmes Mass an
Melodie, und die röchelnden Vocals von Sänger/Gitarrist
Lenny Breuss befinden sich genau auf jenem Härtelevel,
das den Songs dient, ohne sie in Grund und Boden zu
schreien. Besonders der finale Arschtritt "Deviance"
weiss bezüglich der Vocals zu gefallen, erstens weil es
da Lenny schafft, ganz dezente James Hetfield-Vibes
einzuflechten, was ihm sehr gut zu Gesichte steht, und
zweitens, weil bei dieser Nummer kein geringerer als
Sepultura-Fronthüne Derrick Green mitträllert. Dies und
die Tatsache, dass Dust Bolt schon mit etlichen
internationalen Thrash- und Metal-Grössen die Bühne
geteilt haben, zeugt davon, dass die Jungs auf dem
richtigen Weg sind. Für die Thrasher unter euch spreche
ich eine ehrliche Empfehlung aus.
Mirko B.
Punkte: 6.5 von 10
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KING OF ASGARD – To North
Metal Blade/Sony Music
Die allgemeine Retro-Welle macht auch vor Pagan und
Folk Metal keinen Halt. Eindeutige Einflüsse von
Einherjer, das heisst ganz viel Gitarren, typischerweise
mit hörbarem Heavy Metal-Hintergrund, drängen nach dem
Intro sofort in den Vordergrund. Dazu die Screams,
einige melodische Riffs im Stile älterer Amon Amarth und
keine Synthies, Flöten, Dudelsäcke. Genauso vergeblich
sucht man nach Trinkliedern, überlangen Soli oder
bescheuerten Odin/Thor/Baldur-Schreien. So machen die
Schweden auf ihrem zweiten Album all das richtig, was
ein grosser Teil der Konkurrenz schlecht macht. Auf der
anderen Seite ist die einzige Abwechslung zwischen
stampfenden Marschliedern ("Gap Of Ginnungs", "Up To The
Mountains") oder schnelleren Schlachtgesängen ("Bound To
Reunite") einzig bei "The Nine Worlds Burn" zu finden,
als die klare Frauenstimme einsetzt. Die Herren huldigen
eindeutig den frühen Bands dieses Genres, was Fans
dieser Grössen genauso gefallen wird wie Anhänger erster
deutschen Pagan Metal-Bands. Das Album hätte also auch
schon vor über zehn Jahren auf den Markt kommen können.
Somit wirkt es eher wie eine Hommage an die damalige
Zeit als wie ein eigenständiges Werk, denn es fehlen die
kauzigen Melodien wie beispielsweise bei Kampfar oder
aber abwechslungsreichere Rhythmen wie bei den bereits
erwähnten Einherjer. Das Album hört sich nett an, zieht
vorbei und wird dann leider auch schnell in
Vergessenheit geraten. Da geht noch einiges.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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DREADLINK - Zero One
Massacre Records/Musikvertrieb
Modern/Thrash Metal aus Kiel. Die fünf Jungs sind
seit 2009 ein Team und wollen mit ihrem Album "Zero One"
auf den Olymp. Die 10 Songs beinhalten eigentlich auch
alle Facetten von diesem Genre, will heissen: aggressiv
dunkler Gesang, schnelle Gitarrenparts und coole Breaks,
fester Rhythmusteppich von Bass und Drums. Technisch
einwandfrei gespielt und produziert, kann man auch noch
dazulegen. Nur ist der Wiedererkennungswert der
vereinzelten Songs nicht so hoch. Sonst ist "Zero One"
eine solide Platte, die aber noch reifen muss, um
international Akzente zu setzen. Durchzogene Sache mit
Höhen und Tiefen!
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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INMATE – Free At Last
Graviton Music
Melodic/Death Metal aus Slowenien? Warum auch nicht,
erinnert irgendwie an In Flames oder Degradead –
Götheborger Schule eben. Melodische Läufe, wechselnder
Gesang zwischen clean und Growls und auch gelegentliche,
elektronische Einsprengsel prägen das Gesamtbild sehr
stark. Eingeläutet wird das Debut durch den Track "Inmate",
welcher am Ende des Albums einen entgegengesetzten
Bruder namens "Outmate" besitzt, nur mit dem
Unterschied, dass der finale Track mit spoken words
aufwarten kann. Mit "Inexorable Path" konnte sogar ein
Track vom Demo aus dem Jahre 2009 auf das Debut gerettet
werden. Inmate bewegen sich innerhalb ihrer Parameter
nicht wirklich, was man nun so interpretieren könnte,
dass man auf Nummer sicher gehen will. Leider bedeutet
dies auch, dass man sich selber limitiert und keine
grossen Veränderungen zugelassen werden, was dem Album
auf Dauer den Status ‚ermüdend‘ aufdrückt. Aber da
dieses Album ja auch das Debut der Truppe darstellt, ist
mit einer Weiterentwicklung sicherlich zu rechnen.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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GASKIN - Edge Of Madness
High
Roller Records/Musikvertrieb
Die Band rund um Namensgeber, Sänger und Gitarrist
Paul Gaskin gehört sozusagen zu den vielen Verlierern
der NWOBHM. Vier Veröffentlichungen in über dreissig
Jahren und fünf Jahre Produktionszeit für das uns
vorliegende neueste Werk "Edge Of Madness" kann man
interpretieren, wie man will, aber von überbordender
Kreativität und grossem Erfolg zeugen sie nun mal nicht
gerade. Ich zweifle daran, dass die vierte Scheibe der
Briten viel daran ändern wird. Nach einem kurzen Intro
klingen die Opener "Damnation" und "Heart Like Thunder"
noch recht knackig und vielversprechend, guter Old
School-Heavy Rock im typisch analoger Soundqualität,
wenn auch gewisse Textzeilen wie "With a heart like
thunder I was born to rock, with a heart like thunder
never gonna stop” unweigerlich ein Schmunzeln
verursachen, aber so lange der Song funktioniert, ist
das ja egal. Danach zeigt aber die Band mit "Man’s
World" ihr zweites Gesicht und wagt sich auf sehr
radiotaugliches AOR/Pop-Glatteis. Dass dazu der
legendäre Hawkwind-Saxophonist Nik Turner ein Solo an
seinem Blasinstrument beigesteuert hat, macht den Song
auch nicht viel interessanter. Vielleicht hätte Gaskin
versuchen sollen, die Nummer Cristopher Cross zu
verkaufen, denn genau dort wäre sie in den richtigen
Händen gelandet, was ich jetzt durchaus als Kompliment
meine. Die darauf folgende schwermütige Halbballade "Wake
Up Dead" eignet sich dann bestenfalls noch als
Hintergrundmusik für irgend so ein kitschiges TV-Drama,
verzichtbar von Anfang bis Ende. Glücklicherweise wird
danach das Distortion-Pedal wieder gedrückt und die Band
gibt wieder etwas mehr Gas, wobei Paul Gaskin vor allem
in "Lost & Lonely" und dem Rainbow-Tribute-Song "The
Contract" seine Qualitäten als Leadgitarrist beweist.
Nach dem kurzen akustischen Zwischenspiel "Te Amavi"
kann sich dann endlich der sechseinhalbminütige
Titeltrack in voller Pracht entfalten. Wieder ein Song,
der gewisse Parallelen zu ähnlich aufgebauten Epen der
Marke Blackmore oder Iommi aufweist, und gerade deswegen
interessant und fesselnd klingt. Alles in allem nicht
schlecht trotz einzelner Ausrutscher, aber wie ich schon
eingangs erwähnte, wird dieses Album Mühe haben, sich
gegen die übermächtige Konkurrenz zu behaupten. Da
werden wohl vor allem beinharte Gaskin-Fans und
NWOBHM-Historiker zugreifen.
Mirko B.
Punkte: 6.2 von 10
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SKY OF RAGE - Sky Of Rage
Metalville/Musikvertrieb
Die Band, die den Member-Namen nach eine
schwedisch/finnische Freundschaft bildet, existiert im
jetzigen Lineup erst seit Frühling 2011. Mit dabei ist
unter anderem der ehemalige Astral Doors Bassist Mika
Itäranta und mit Gitarrist Martin Haglund, der sich für
den Mix verantwortlich zeigte, ist ein weiteres
Ex-Mitglied der Schweden zu verzeichnen. Geboten wird
laut Flyer Hardrock, der aber nichts mit dem Sound der
zuvor zweifach genannten Truppe gemein hat. Das Ganze
hat jedoch eher einen metallischen Anstrich und Sänger
Staffan Carlsson hört sich dabei relativ frappant nach
Meat Loaf oder zwischendurch auch Dougie White mit etwas
Mac McDermott (R.I.P.) an. Das verwirrt zumindest mich
beim Anhören der mehr oder weniger belanglosen Songs.
Erst «Liar» mit Threshold-Anleihen fällt wirklich auf
und bei der Halb-Ballade «Slave» musste ich zwangsläufig
genau hin hören. Hier gefallen mir Sky Of Rage
eigentlich fast am besten, während der Rest mehr oder
weniger vor sich hinplätschert. Wie man diese Musik nun
von der Stilschublade her als "Hard Rock" bezeichnen
kann, ist mir nicht klar, denn oftmals bewegt sich das
Ganze vermehrt in progmetallischen Gefilden, ohne allzu
hart daher zu kommen. Unter dem Strich ist dieses Debüt
nicht so der Bringer, auch vom zu dünnen Gesamt-Sound
her nicht. Irgendwie weder Fisch noch Vogel, obwohl das
eine oder andere Stück was ansich hat. Hier sticht bis
auf «Slave» nichts wirklich hervor und lässt daher die
technischen Fähigkeiten, die unbestritten vorhanden
sind, ins zweite Glied treten. Wer mag, kann aber
durchaus mal ein Ohr voll riskieren, doch in dieser
Stil-Ecke ist die Luft dünner geworden.
Rockslave
Punkte:
6.0 von 10
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KRÅKE – Conquering Death
Indie Recordings/Irascible
Oft liest man "besser/schlechter als andere ihres
Genres", ohne dass diese "Anderen" genauer beschrieben
werden. Schliesslich gibt es genauso wenig wirklich
schlechte Bands oder Alben, wie es herausragende mit
totalem Kaufzwang gibt. Folglich wäre der Durchschnitt
das Mass, an dem man Eigenständigkeit und Qualität
messen kann. Nun, genau in dieses Mittelmass reiht sich
die symphonische Black Metal-Kapelle aus Norwegen ein.
Das Debut hat fünf Jahre gebraucht, um auf die
Silberscheibe gepresst zu werden, das zumindest hört man
der Soundqualität an. Bombastische Keyboards, astrein
klingende Vocals, gestochen scharfe Rhythmenwechsel.
Zutaten für einen grossen Einstieg in das zur Zeit eher
lasche Genre. Was fehlt, sind aber die treibenden,
kreischenden Gitarren. Zu wenig Platz wird dem
Sechssaiter gelassen, "And A Colder Breed" zum Beispiel
klingt zwischendurch mehr wie Konservenmusik als
gespielter Metal mit echten Instrumenten. Atmospärischer
versucht es das Instrumental "Snowfall", welches aber so
totgeschliffen wurde, dass keine Atmosphäre, sondern
eher Langeweile aufkommt. Einzig "Ed" klingt, dank
Einflüssen jüngerer Satyricon, wirklich überzeugend. Der
Rest ist, wie bereits gesagt, zwar solide, aber noch
lange kein Kaufgrund.
Tristan
Punkte:
6.0 von 10
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PESTICIDE - Twelve Inch Morning Glory
Eigenvertrieb
Die Schweizer Band kommt aus dem Raum Bern, besteht
im Kern aus Roland Zenger (g), David Jutzi (d) sowie
Mathias Zenger (b) und feierte bereits Ende März diesen
Jahres die Plattentaufe ihres ersten Longplayers. Auf
dem Album fungierten nicht weniger als vier so zu sagen
hauptamtliche Gastsänger, darunter Nobi Suppiger (Maxxwell),
Andy Lickford (Ex-Killer, Nighthunter), Andy Zopfi
(Top4Tea) und Alex Rock (Whole Lotta DC). Letzterer
scheint gemäss der Facebook-Seite von Pesticide nun fest
zum Lineup zu gehören. Geboten wird Rock/Hardrock, der
durchaus Elemente der genannten Einflüsse wie Zakk Wylde,
Hellfueled, (die alten) White Lion oder Black Stone
Cherry erkennen lässt. AC/DC, die auch genannt werden,
höre ich höchstens etwas beim Opener «Dirty Dog», dem
ersten von insgesamt drei Songs, die Mr. Lickford
eingesungen hat. Interessanterweise musste ich genau
hinhören und hätte es ohne nachzulesen nicht heraus
gefunden, dass er hier singt, denn von Killer her war
ich eine total andere Stimme gewöhnt. Bei Nobi Suppiger
spürt man dessen Erfahrung heraus und Andy Zopfi, sonst
eher im Bereich von Pop-Covers daheim, zeigt seine
rauere und durchaus auch melodiöse Seite. Am besten
passt jedoch die Stimme von Alex Rock zur Musik von
Pesticide. Schade, dass er mit «Living My Life», dem
übrigens besten Song auf «Twelve Inch Morning Glory»,
nur einen Beitrag zum Album leisten konnte. Doch seine
Kollegen haben offenbar, wie bereits erwähnt, erkannt,
wen sie fortan als Sänger favorisieren. In
dieser Konstellation sollten Pesticide nun nach vorne
schauen und das Songwriting weiter voran treiben,
respektive verbessern. Die teils hemdsärmligen Songs
klingen oft so, was viele Schweizer Bands anfangs der
80er abgeliefert haben. Dazu kommt, dass vor allem der
Gitarren-Sound viel zu dünn ist und keinen Druck
aufweist. Warum das so ist, weiss ich zwar, doch das
kann man hier nun nicht als mildernde Umstände
verbuchen. So bleiben unter dem Strich zwar einige gute
Ideen übrig, aber letztlich fünf verschiedene Sänger
(Drummer David Jutzi durfte beim letzten Track nämlich
auch noch ran) lassen keinen roten Faden erkennen. «Twelve
Inch Morning Glory» wird deshalb kaum was in der
Schweizer Musiklandschaft reissen können, da es
ausserhalb der Krokus/Gotthard/Shakra Schiene diverse
andere CH-Bands gibt, die aktuell klar besser und
vielseitiger sind.
Rockslave
Punkte:
6.0 von 10
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ALL HAIL THE YETI - All Hail The Yeti
AFM
Records/Musikvertrieb
Diese Newcomer-Band kommt anscheinend aus Hollywood,
California. Leider habe ich nicht dermassen viele Infos,
und auch das Recherchieren gestaltet sich schwierig, da
auf der Internetseite des Labels eigentlich nur ein
Photo der Band ist (komisch). Scheinbar ist Sänger
Connor auch noch Tattookünstler. Tja, ein paar
Fragezeichen auch, was den Sound angeht. Eine Mischung
aus Hardcore, Blues Rock, Southern Metal und noch
vereinzelte Hippies verewigen sich auf dem Debutalbum
der Amerikaner. Also persönlich finde ich die Scheibe
sehr anstrengend und verwirrend. Na Ja, jedem das seine.
Daniel J.
Punkte:
5.6 von 10
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GRAVE DESECRATOR - Deathspells Rising (Compilation)
Metalhit
Ich staune immer wieder darüber, dass eine Band, die
an einem der atemberaubendsten Strände der Welt
beheimatet ist, solch heftigen und destruktiven Krach
produzieren kann. Statt sich dem süssen Nichtstun
hinzugeben, kratzen sie am oberflächlich glänzenden Lack
und zeigen uns die hässliche Fratze ihrer Heimatstadt.
Die Brasilianer Grave Desecrator sind mit ihrem Old
School-Black/Thrash seit 1998 unterwegs und bieten uns
mit "Deathspells Rising" eine Retrospektive ihres
Schaffens an, welches Songs vom 2001er Debut-Demo, der
2003er EP "Cult Of Warfare And Darkness” und von ihrem
2008 erschienenen Full-Length Debut "Sign Of Doom” im
Livegewand enthält. Die Jungs orientieren sich bewusst
ebenso an europäischen Szenegrössen wie Bathory (die sie
mit "Sacrifice" auch covern) oder Hellhammer wie auch an
Vorreitern aus ihrem Heimatland, Sarcofago, Holocausto,
Mutilator und wie sie alle hiessen. Und so klingt die
Mucke dann auch, absolut krank, stumpf wie in der
Waschküche aufgenommen, hasserfüllt, kalt und
bedrohlich, vor allem die sechs Live-Versionen
offenbaren ungeschminkt die Fertigkeiten dieser Band.
Authentizität und eine klare Linie kann man dem Quartett
aus Rio De Janeiro also wahrlich nicht absprechen, die
Black Metal-Maniacs unter euch werden sich die Scheibe
schon auf den nächsten Einkaufszettel gekritzelt haben,
nur fehlt mir ein bisschen der Wiedererkennungswert. Ein
Song gleicht dem anderen, alles schon mehrfach unter
anderem Vorzeichen gehört, aber ich nehme an, das muss
im Black/Thrash-Untergrund so sein. Wie gesagt, der
Sound ist so echt wie die Attitüde, nur allzu lange kann
ich mir das gnadenlose Geprügel und Gekeife nicht antun,
da bleibe ich lieber bei den europäischen Originalen.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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DAWN OF DESTINY – Praying To The World
Phonotraxx Publishing/Musikvertrieb
Bevor sich Dawn Of Destiny mit den Aufnahmen der 4.
Veröffentlichung beschäftigen konnten, mussten sie sich
erst mal über die Besetzung klar werden. Frontfrau und
Schlagzeuger mussten neu gefunden werden, nachdem die
Mitgründer Tanja Maul und Ansgar Ludwig das Handtuch
warfen. Mit Jeanette Scherff und Julio Pablo da Silva
ist das Quintett wieder vollständig. Hatte ich in meiner
Mercury Falling-CD-Review noch Veröffentlichungen aus
Deutschland gehuldigt, muss ich hier bei Dawn Of Destiny
leider diesem widersprechen. Will nicht heissen, dass
das aktuelle Album der Bochumer Dawn Of Destiny zerissen
werden muss, aber für meinen Geschmack hört sich deren
Symphonic Metal eher belanglos und durchschnittlich an.
Das Konzept bietet nichts Spannendes, der Wechsel
zwischen lieblichem Frauengesang und männlichen Growls
und Screams hat man einfach mittlerweile viel zu oft
gehört. Auch musikalisch fehlt es mir hier etwas an
Substanz und Tiefe.
Liane P.
Punkte:
5.5 von 10
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REALMBUILDER – Fortifications Of The Pale Architect
I Hate
Records
Zwei Amis, die Heavy/Doom Metal kreieren und
textmässig zwischen Manowar und Candlemass hin und her
schwanken, kann das gut gehen? Die Antwort ist ein
klares Jein. Zunächst mal: Auf der technischen Seite hat
man wohl bewusst eine leicht räudige Produktion gewählt,
die zwar leicht angestaubt, aber dennoch brauchbar
daherkommt. Also keine Garagenproduktion. Allerdings hat
der Sänger eine doch ziemlich dünne Stimme, was leider
Abzüge auf der positiven Seite der Skala bewirkt, da
dies schlichtwegs nicht mit der Stimmung, welche
transzendiert wird, übereinstimmt. Gelegentlich
eingestreute Geräusche wie etwa das Wiehern eines
Pferdes zu Beginn von "Highwayman" lockern das Geschehen
etwas auf. "Ascend To The Glass Kingdom" hingegen ist
hierbei die Ausnahme, denn hier wird sehr viel Wert auf
Atmosphäre gelegt, man hört tiefe Glockenschläge, der
Sound kommt doomig-schleppend daher, und der Gesang hat
etwas Chorales, was sehr gut rüberkommt – diesen Track
könnte man als Referenzstück für "Fortifications Of The
Pale Architect" bezeichnen. Es bleibt anzumerken, dass
Realmbuilder sehr viel Potential hätten, ihre Vision
umzusetzen, nur hapert es an einigen Stellen noch – in
Anbetracht dessen, dass dieses Album erst ihr zweites
ist (und seit 2011 im Handel erhältlich), so bleibt noch
viel Luft nach oben. Aber das Fundament ist schon mal
nicht schlecht.
Toby S.
Punkte:
5.0 von 10
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PAGAN ALTAR – The Time Lord (Re-Release)
Cruz Del Sur Music/Non Stop Music
Schon vor gut 100 Jahren hat Einstein die
Relativität der Zeit entdeckt. Was gestern, was morgen,
was Vergangenheit, was Gegenwart, was Zukunft, das
durchschaut man dieser Tage auch im Rockbusiness nicht
mehr ganz einfach. Zumindest geht es mir so bei all den
Reunions, Re-Releases und Retrobewegungen. Und bei "The
Time Lord", der neuen Veröffentlichung von Pagan Altar.
In den späten 70ern gegründet und bald wieder zu Grabe
getragen, erfolgte 2004 die Wiedergeburt, und seither
sind die Doom-Rocker wieder mehr oder weniger aktiv, ja,
haben für diesen Sommer sogar ein brandneues Album
angekündigt. Nun, "The Time Lord" ist es nicht. Bei den
fünf Nummern der Scheibe handelt es sich nämlich um
Wiederveröffentlichungen aus den Anfangstagen des
britischen Quintetts. Oder besser gesagt um das
Re-Release des Re-Release, erschien besagte Nabelschau
doch schon 2004 auf Vinyl. Wie auch immer! Ein gewisser
bekiffter Charme ist Nummern wie dem lockeren Mid
Tempo-Opener "Highway Cavalerie" und schleppenden
Doom-Rockern wie "Judgement Of The Dead" oder "Reincarnation"
mit Pentagram-Verwandtschaft nicht abzusprechen. Was
jedoch vor sieben, acht Jahren noch gereicht hatte, um
Retro-Metaller in "Kult!"-Rufe ausbrechen zu lassen, das
lockt heute, wo Jung und Alt, von den Staaten bis
Skandinavien, wieder dem 70's-Sound frönt, keinen mehr
hinter dem Kamin vor und man kann für die Briten nur
hoffen, dass "Never Quite Dead", so der Titel des
angekündigten neuen Albums, wirkungsvollere
Inhaltsstoffe besitzen wird. "The Time Lord" jedenfalls
ist Schnee von gestern.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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HELLWELL - Beyond The Boundaries Of Sin
High
Roller Records/Musikvertrieb
Hellwell ist die neue Band von Mark Shelton, seines
Zeichen Sänger von Manilla Road. Noch zur Band gehören
Namensgeber E.C. Hellwell an den Keys, Brian Patrick und
Joshua Castillo. Wer denn hier musikalische Parallelen
zu Manilla Road sucht, liegt gar nicht so falsch, das
Ganze hört sich dann auch so an, eben nur noch mit
Keyboard, Stark verzerrte Gitarren, die sehr nach den
80ern klingen, weit weg von einer guten, modernen
Produktion, immer begleitet von Keyboards und einem
katastrophal abgemischten Schlagzeug. Aber ich denke,
genau so mögen das die Manilla Road-Fans. Musikalisch
legt man 7 Metal-Songs vor, die mich eigentlich nicht
gerade vom Hocker schmeissen. Gängige Gitarrenriffs, hat
man schon alle irgendwo mal gehört, der Gesang klingt
teilweise etwas lust- und Kraftlos. Ich weiss nicht
recht, was ich von Hellwell halten soll. Teilweise
gibt’s tolle Anfänge mit Gitarrenriffs und
Doublebass-Aattacken, untermalt mit coolen Orgelsounds,
aber dann fällt alles irgendwie in sich zusammen und man
verliert das Interesse am Song. Am besten testet ihr das
Album selber mal an. Ich werde nicht recht warm mit "Beyond
The Boundaries Of Sin".
Crazy Beat
Punkte:
4.0 von 10
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MANTAS – Death By Metal (Compilation)
Relapse Records/Non Stop Music
Wer Death kennt, dem wird wohl auch der Vorgänger
Mantas ein Begriff sein. Relapse hat sich nun die Rechte
gesichert und eine Compilation mit verschiedenen
Versionen aus den Proben sowie Demoaufnahmen auf den
Markt geschmissen, wohl auch auf Grund der momentan
anhaltenden Retro-Welle. So muss sich niemand wundern,
dass die nach schnelleren Venom klingenden Songs
allesamt ziemlich vorsintflutlich daherrumpeln. Auch
wenn die einzelnen Instrumente relativ gut zu hören
sind, fehlt natürlicherweise ein Mastering - respektive
mir ist nicht bekannt, ob es überhaupt verschiedene
Aufnahmespuren gab. Und wenn man schon keine echten CDs
mit Infosheets bekommt, dafür aber einen übergrossen
Datenhaufen inhaltslosen Mülls, geht halt die Zeit für
tiefere Recherchen drauf. So läuft’s nun mal. Das
Resultat sind undefinierbare Vocals, überlaute Höhen und
einen rumpelnden, wabernden Bass. Die Lieder klingen bei
den Demoversionen anders an als bei der Probesession,
aber ehrlich: Wer gibt für 5 Lieder Geld aus? Auf einer
LP oder einem Original-Tape könnte man über Kult
sprechen. Aber das hier riecht ganz gewaltig nach
Abzocke. Death haben eh schon Legendenstatus, warum also
Leichen schänden?
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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KHONSU - Anomalia
Season of Mist/Irascible
Khonsu klingt ein wenig nach alten Mercenary. So
sehr, dass ich mir nicht sicher war, ob das Debut hier
nicht ein Nebenprojekt darstellt. Das liegt zum einen am
Gesang, der hier immer mal wieder klar daher kommt, aber
auch am progressiven Songwriting mit diversen
elektronischen Elementen. Das klingt teilweise recht
nett ("The Malady" auch als Video zu sehen, stark an
Killing Joke angeliehen), teilweise aber auch sehr
schlecht ("Inhuman State", weil nach dem druckvollen
Einstieg die Aufnahmen plötzlich abstinken, das heisst
die Gitarren sind höchstens noch halb so laut wie zu
Beginn und das stupide Schlagzeug auch nur aus Snare zu
bestehen scheint). Schlechtes Mastering oder gewollt, es
klingt nicht gut. Im allgemeinen zieht sich dieser
Eindruck leider durch das gesamte Werk durch. Immer wenn
man das Gefühl hat, langsam in das Lied eintauchen zu
können, schleicht ein neuer Part daher, was die Songs
unruhig macht und irgendwie die Lust zum Hinhören
schmälert. Der krampfhafte Versuch, unbedingt neu und
frisch zu klingen, langweilt also mehr, als er
interessant ist. Entweder nach zwei, vier oder sechs
Takten kommt eh was Neues daher, warum sich also darauf
überhaupt erst einlassen? Das abschliessende "Via Shia"
gibt dem Album den letzten Kick. Es gibt keinen
ersichtlichen Grund, warum so viele einzelne Teile
unbedingt in ein einziges, 14 minütiges Fiasko gewurstet
werden müssen. Nett, aber nett nimmt man nicht nach
Hause.
Tristan
Punkte:
4.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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