Livereview: Tarja Turunen - The Name

06. Mai 2014, Zürich - Härterei
By Patricia L.
Das war ein Event von:
 
Dienstagabend - und es regnet in Strömen. Was gibt es Besseres, als sich da in einen warmen Konzertsaal zu verkriechen und guter Musik zu lauschen. Das dachten wohl auch einige andere, und so hatte sich für einen normalen Wochentag doch eine stattliche Menschenmenge in der Zürcher Härterei versammelt. Gestartet wurde früh, so konnten auch normal arbeitende Menschen dem Event beiwohnen.

The Name
Die niederländischen Hardrocker The Name machten an diesem Abend den Anfang. An ihrer Front stand eine relativ zierliche, junge Dame, die von der Band bewusst in Szene gesetzt wurde. Was dank guter Bühnenpräsenz noch hübsch zum Anschauen war, galt leider nicht für die Ohren. Es wurden Standardriffs ohne jegliche Überraschungseffekte geboten. Hinzu kam die Stimme von Sängerin Hadassa, die schlicht zu wenig Volumen hat, um in diesem Genre bestehen zu können. Für die gute Musik musste man sich also noch etwas gedulden.

Tarja Turunen
Um kurz nach Neun trat die wie immer schick gekleidete Tarja, begleitet von eindringlichen Orchestersounds, vor die gespannt wartende Meute. Die Saitenfraktion schmetterte sogleich ihre ersten Riffs hinterher und lockte die ersten "Hey"-Rufe aus den Anwesenden heraus. Die starke Interaktion mit dem Publikum machte das Konzert an diesem Abend zu einem Erlebnis. In dem verhältnismässig kleinen Konzertsaal ohne Fotograben, hatte man durchaus mal die Gelegenheit, Tarjas Hand zu fassen, oder aber einen Gitarrenhals an den Kopf zu kriegen. Alle Musiker schienen an diesem Abend ihren Spass zu haben. Tarja zeigte sich ob der Fanreaktionen sehr berührt und dankte es mit einer ausdrucksstarken Darbietung. Die Band bewies einmal mehr ihre Klasse. In einer instrumentalen Form des Songs «Never Enough» bekam jedes Bandmitglied seinen eigenen, kurzen Soloauftritt. Im etwas ruhigeren Paul Simon Cover «Darkness» kam das Cello besonders schön zur Geltung und der Song entwickelte sich bis zum Schluss zu einem wahren Feuerwerk. Nach einem knapp eineinhalbstündigen Set traten die Musiker von der Bühne, um sich anschliessend nochmals für drei Zugaben nach vorne bitten zu lassen. Erneut umgezogen, erschien Tarja nun in einem dunklen Kapuzenmantel und sang "bis zu ihrem letzten Atemzug".

Setliste: «In For A Kill» - «500 Letters» - «Damned & Divine» - «Falling Awake» - «I Walk Alone» - «Anteroom Of Death» - «Never Enough» - «Darkness» - «Neverlight» - «Mystique Voyage» - «Wish I Had An Angel» - «Deliverance» - «Medusa» -- «Victim Of Ritual» - «Die Alive» - «Until My Last Breath».