Livereview: Skid Row - The Lazy Bones
01.November 2007, Pratteln Z 7
by André G.
Allerheiligen!!! Das gilt auch wortwörtlich für diesen Konzertabend im Z7. Als Supportact fungieren die Zürcher von The Lazy Bones. Die Band spielt 1x im Jahr Live und dieses Mal rocken sie das Z7. Die Combo wird mit Ihrem dreckigen Punk n Roll ihren Vorbildern Skid Row und auch dem Publikum einheizen und dieses auf amtliche Betriebstemperatur für den Headliner bringen. Die Jungs um Rachel Bolan werden danach ordentlich rocken. Skid Row waren die erste Metalband die in den USA auf Platz 1 der Charts ging. Nach dem Ausstieg des charismatischen Frontmannes Sebastian Bach hatten die Jungs eine Durststrecke mit mässigem Erfolg zu bewältigen. Aber spätestens seit Ihrem Supportslot für KISS im Jahre 2000 starten die Amis mit ihrem Powersound zwischen Rock und Metal voll durch. In diesem Sinne freuen wir uns darauf das es am 1.11.2007 im Z7 wieder heisst: We are the Youth gone Wild!!!

The Lazy Bones
Mit halbstündiger Verspätung machte sich die Zürcher Band daran dem Publikum, mit ihrem punkigen, dreckigen Rock n Roll, für den Headliner einzuheizen. Vom ersten Akkord an traten sie das Gaspedal voll durch. Der Sound war richtig fett und verlieh dem ganzen die nötige Power. Sie ballerten Song um Song ins Publikum ohne grosse Ansagen zu machen. Ihr Stageacting war gut, insbesondere der Sänger wirkte als wäre er auf Speed. Er war ständig in Bewegung, was zeitweise auf Kosten der Verstehbarkeit des Gesangs ging. Einmal wagte er sich etwas zu weit nach vorne auf den Monitoren. Dem Sturz konnte er nur durch einen Sprung in den Fotograben entgehen. Die Jungs Veredelten ihren Set mit zwei Coverversionen. Zum einen war das Kim Wildes „Kids in Amerika“ und als zweites „Pretty Vakant“ von der Punk Legende Sex Pistols. Der Gig war nicht schlecht, auf jedenfall unterhaltsam, das Publikum konnte aber nicht ganz überzeugt werden dadurch war auch die Stimmung etwas flau. Ein Ende fand der, ¾ Stunden dauernde, Gig indem Vocalist Stephen sich von einem Verstärker aus auf das Drumkit fallen liess. Und alles in bester Rocker Manier über den Haufen warf.

Skid Row
Danach hiess es Rock n Roll pur auf der ehrwürdigen Bühne des Z7. Als Intro, welches ab Band kam, fungierte „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones. Dann legten die Jungs um Bassmann Rachel Bolan los dass die Wände wackelten. Sie starten ihre Europatour in Pratteln und durch das waren sie fit und voller Spielfreude dazu super gelaunt. Johnny Solinger, seines Zeichens seit 8 Jahren Sänger bei Skid Row, sang absolut stark und gut. Der Mann muss sich keines Wegs, im Gegenteil, hinter Ur Sänger Sebastian Bach anstellen. Das Set bestand aus einer guten Mischung aller Schaffensjahre der Combo. Das Zusammenspiel der Musiker war sehr gut und professionell. Es klang richtig tight und powerfull. Skid Row rockten was das Zeug hielt. Schäkerten, lachten und redeten mit den knapp 200 Fans im Publikum als wären es langjährige Freunde. Auch der Ersatzgitarist, der eingesprungen ist weil Dave „Snake“ Sabo wegen Vorstrafen kein Ausreisevisum bekam, rockte das Haus und holte geile, rockige, sleazige Klänge aus seinem Instrument. Johnny erklärte dass sie auf dieser Tour mit Absicht kleinere Clubs beackern als eine Supporttour für einen grossen Headliner zu spielen. Damit sie die Fannähe den Spass und die Freude geniessen können. Nach der Punk Coverversion vom Ramones Knaller „ Psycho therapy“ kam die Hammer Ballade „ I Remember You“ in Akustik Version zum Zug. Erst fast am Schluss des Songs kam der Rest der Band auf die Bühne und rockte den Song amtlich zu Ende. Die Fans gingen vom ersten Akkord an voll mit. Es wurde gerockt, mitgesungen und gebangt was das Zeugs hielt. Die Band wurde von ihren Anhängern nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Skid Row bedankten sich auch ausgiebig bei Ihren treuen Fans für den Support über all die Jahre hinweg. Den Kritikern, die Johnny als neuen Sänger nicht akzeptieren wollen, widmeten sie den punkigen Knaller „ Get the Fuck out“ mit gestrecktem Mittelfinger. Nach diesem Song meinte der Frontmann das, egal ob die Band oder die Fans alt oder Jung seien. Man bleibe immer „The Youth Gone Wild“ und damit legten Skid Row mit ihrem Megahit mit voller Kraft los. Im Publikum flogen die Haare und aus allen Kehlen schrie es We are the Youth Gone Wild!!!. Alle gaben nochmals Vollgas. Danach waren alle auf und vor der Stage ausgepowert aber glücklich. Es war ein rundum gelungener Rock n Roll Abend, der nach Wiederholung schreit.

Setlist: Makin am mess, Piece of me, Sweet little Sister, New Generation, 18 and Life, Monkey Business, Another Dick in the System, Big Guns, Psycho Therapy, I Remember You, Disease, Slave to the Grind, Beat yourself Blind, Get the Fuck out, Youth Gone Wild