Livereview: Great White - The Force
09.02.2008 , Pratteln Z7
By André G.
Endlich heisst es , nach 8 langen Jahren, wieder „Rock Me“ auf den europäischen Bühnen. Die „Sharks“ von Great White rocken, nach dem tragischen Unglück auf Rhode Island bei dem über 100 Zuschauer zu Tode kamen, endlich wieder los. Seit mittlerweile 2,5 Dekaden stehen sie für guten kernigen Hardrock der Extraklasse. In den glorreichen 80er Jahren gehörten Great White zu den ganz Grossen im Geschäft, sie können diverse Hits vorweisen. Bei Ihrem Gig im Z7 werden sie von der lokalen Band THE FORCE supportet. Die aus drei gestandenen Musikern besteht. Die Jungs haben sich in der nationalen wie internationalen Musikszene Ihre Sporen abverdient. The Force passen mit Ihrem bluesgetränkten Hardrock zu Great White wie die berühmte Faust aufs Auge. Freunde des ehrlichen, handgespielten Hardrocks werden an diesem Abend Ihre helle Freude haben.

The Force
Bevor es, zum ersten Mal nach acht Jahren, Licht aus, Spot an hiess für Great White war die Lokalband The Force gefordert die Zuschauer, im sehr gut gefüllten Z7, aufzuwärmen. Die, wieder zu dritt agierenden Jungs um Hanns Haurein vom Z7 rockten gleich amtlich und satt los. Sie spielten ihren erdigen Blues Hardrock sauber und sicher. The Force stellten auch von Beginn weg, mit der Aussage The Force seien wieder Oni Logan, klar das sie nicht wirklich traurig sind über den Weggang des Sängers. Was, meiner Meinung nach unter der Trennung leidet ist das Stageacting. In einer dreier Konstellation ist der Bewegungsradius einfach eingeschränkter. Die Jungs rockten gut und professionell aber ihr Blues Hardrock zündet in kleineren Clubs und Pubs einfach mehr als auf grösseren Bühnen. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen sich The Force in einem kleineren Club Reinzuziehen, einfach Hammer. Sie konnten den Zuschauern zwar Applaus abringen aber leider auch nicht mehr. Man merkte halt auch deutlich auf was die Zuschauer warteten.

Great White
Nach einer relativ langen Wartezeit nach dem Bühnenumbau gingen dann endlich die Lichter aus und das Intro, ab Band das den Siegeszug des Weissen Hais einläutete, klang aus den Boxen. Die Sharks kamen in Originalbesetzung mit, Jack Russel (Vocals), Mark Kendall(Guitar), Michael Lardie (Keyboards,Guitar), Sean McNabb (Bass) und Audie Desbrow (Drum) daher um ihr 25 jähriges Bestehen zu zelebrieren. Sie boten den Ohren der Zuschauer einen guten Querschnitt aus all Ihren Schaffensjahren. Great White legten eine unglaubliche Spielfreude an den Tag. Es war ihnen auch deutlich anzumerken das sie nach acht langen Jahren wieder richtig heiss drauf sind Live zu spielen. Der Schock von Rhode Island scheint vergessen zu sein. Ihre Freude wurde von den Zuschauern auch mit mitsingen, mittanzen und mitfeiern honoriert. Sie gaben allen das Versprechen ab bald wieder Live zuspielen, wahrscheinlich in ca. einem Jahr. Der Sound war solide gemischt und verlieh den Hardrocksongs den nötigen Drive. Auch neue Songs wie zum Beispiel "Back to the Rythm" knallen Live absolut gut und haben den, von Great White gewohnten, Ohrwurmcharakter. Den Sharks ist die Bühnenerfahrung und Professionalität, im positiven Sinne, anzumerken. Auch vom Stageacting her merkt man gut das sie die grossen Stadien gerockt haben. Der Gesang von Vocalist Jack hat Kraft und nimmt einem mit auf eine Zeitreise Back to the Glorious 80ies. Sie gaben sogar einen Song vom Soloalbum von Jack zum Besten. Im Mittelteil des Konzerts legten sie den Schwerpunkt etwas zu stark auf die ruhigeren Songs, was auch dem Publikum deutlich anzumerken war. Man muss natürlich auch sagen dass Great White viele starke Balladen haben und die auch in den Liveset gehören. Auch mit den Gitarrensolis von Mark wurde, meiner Meinung nach, etwas übertrieben was die Länge und Menge derselbigen betrifft. Aber der letzte Teil des Gigs ging noch einmal richtig fett ab. Als Schlusssong kam das von allen lang ersehnte Once Bitten, Twice Shy welches einen super gelungenen Hard Rock Abend zu ende gehen liess. Man kann hoffen dass sie ihr Versprechen halten und in einem Jahr wieder bei uns die Bühne entern.

Setlist: Desert Moon, Rose Motel, Face the Day, Back to the Rythm, On your Knees, Save your Love, Paradise, House of broken Love, Rooster, Mista Bone, Day of the Eagle, Rollin, Lovin, Callin it Rock n Roll, Rock Me, No Quarter, Can't Shake it, Wasted Rock Ranger, Once Bitten Twice Shy