Livereview: Biohazard - PX Pain - Cataract
27. September 2001   Z-7 Pratteln
By Marco F.

Wie so üblich, galt es für die Jungs von Cataract bei größeren Headlinern, pünktlich um 20.00 Uhr loszulegen. Pech für diejenigen, welch zu diesem Zeitpunkt den Weg noch nicht ins Z7 gefunden haben. Die Band aus der Region Zürich/Zug legte gleich tüchtig los. Die knallharten Riffs und der röhrende Gesang des Frontmans begeisterten die bereits anwesenden Zuschauer. Ich erinnerte mich gleich an die alten Mosh-Zeiten, der Sound geht in etwa Richtung von Gurd, Sepultura oder Exodus. Besonders hervorzuheben ist, dass die Band aufgrund ihrer bereits großen Live-Erfahrung auch ein solides Stage-Acting hinlegte. Der Sänger erinnerte zeitweise an den ehrwürdigen Billy Milano von S.O.D. (obwohl im noch ein paar Kilos fehlen....). Nach dem Konzert musste ich mir gleich die CD "Golem" reinziehen.


Ebenfalls bereits ein Begriff für Schweizer Metal-Sound sind die Jungs von PX-Pain (früher noch unter dem Namen Prescription Pain). Die Band selbst beschreibt ihren Stiel als Metal-Core und das kriegten die bereits zahlreich anwesenden Zuschauer auch tüchtig geboten. Die vier Jungs (Schmechz Vocals, Phil. Lizzy Drums, TC Bass und riffmasta Guitars) überzeugten ebenfalls durch ein ordentliches Stage-Acting und besonders der Sänger Schmechz mit seinem gewaltigem Stimmorgan und seiner imponierenden Ausstrahlung verwandelten den vorderen Teil der Halle in einen grossen Mosh-Pit. Leider ging das Konzert viel zu schnell vorbei.  Gespannt darf man auch auf den Gig der Band im Vorprogramm von Slayer im Zücher Volkshaus sein. Swiss-Metal rules!


Nach den schrecklichen Vorfällen in New York, der Heimatstadt der amerikanischen Hardcore-Veteranen Biohazard, durfte man gespannt sein, welche die Spielfreude die Jungs an diesem Abend wohl an den Tag legten. Gutgelaunt jedoch legten die Jungs nach dem Star-Wars Intro los.  Neben Songs der neusten Scheibe Uncivilication lag der Großteil der Songs bei den alten Klassikern von der Scheibe "Urban Discipline". Bei diesen Songs ging beim Publikum auch am meisten die Post ab, so bretterten die Songs wie Shades of Grey, Urban Discipline, Black and White and Red all over mit enormer Lautstärke (wieder einmal ein wenig übertrieben zu laut im Z7, aber eben, HC und Metal muss laut sein!) in die Gehörgänge. Cool war der Song der neuen CD welche zusammen mit Cypress Hill eingespielt wurde, die Jungs wären sicher auch coole Raper geworden. Dass Sänger und Bassist Evan Seinfeld (während dem Konzert mit patriotischem USA-Kopftuch) immer noch ein guter Stagediver ist, bewies dieser zweimal und jumpte mit grossem Anlauf in Menge, auch sonst ging vor der Bühne tüchtig die Post ab, Stagediving und Pogo waren angesagt.  Schade deshalb, dass die Jungs bereits gut nach 70 Minuten nach dem Kultsong Punishmet die Bühne verließen und zu keiner Zugabe mehr erschienen. Einmal mehr fragte man sich, wie ernst es Biohazard mit Ihren Messages Fuck the Commerce usw. ist. Positiv jedoch ist hervorzuheben, dass sich Biohazard sehr überlegt zu der momentanen Weltlage äusserten, nach dem einige Freaks "Fuck the middle East" riefen, ermahnte Frontman Seinfeld, das Gegengewalt keine Lösung ist und rief in Bekannter Manier: Fuck Rasicm, Terrorism, Sexism und alle anderen ism.......

Fazit: Die beiden Schweizer Vorgruppen waren bereits den Eintrittspreis wert, Biohazard waren auch gut drauf und spielten Klasse, leider zu wenig lange, aber wer weis, die Jungs hatten wohl durstige Kehlen......