Interview: Voiciano

By Rockslave
 
Für Edenbridge Fans gibt es nicht jeden Tag Pizza oder Burger.



Aufgrund der stetigen Infos, die aus dem Hause Edenbridge abgegeben werden, wusste der geneigte Fan, dass neben der Hauptband noch ein Feuer brannte. Gitarrist und Mainman Lanvall trug den Gedanken an eine reine Akustik-Scheibe schon eine Weile mit sich herum. Der definitive Anstoss dazu erfolgte 2010 während einem Promo-Kurztrip in Vietnam (!), wo vor betuchteren Gästen eine zehnminütige Kurzvorstellung gegeben wurde. Und dies erfolgte eben auf akustischem Weg und bildete die Basis zum Material, das dann später dazu kam. Da Sabine Edelsbacher auch sowas im Sinne eines Soloprojektes vorschwebte, war der Weg hin zu Voiciano vorgezeichnet.

Lanvall, der ja auch ein exzellenter Pianist ist, nahm die Sache ernst und scharte hierzu gleich ein paar hochkarätige Gäste um sich. Dazu gehören unter anderem Arjen Lucassen (Ayreon, Ex- Vengeance), Karl Groom (Threshold) und Jim Peterik (Pride Of Lions, The Ides Of March, Ex-Survivor), um gerade mal die bekannteren Leute beim Namen zu nennen. Des Weiteren war auch die Junge Philharmonie Freistadt an den Aufnahmen beteiligt, die völlig ohne Strom wie instrumental, also nur auf akustischer Basis entstanden sind. Per Skype standen mir gleich beide Hauptprotagonisten zur Verfügung, Sabine in Bild und Ton und Lanvall, ganz dem Anlass entsprechend, nur akustisch. So here weg go!

MF: Wie ist der Name Voiciano entstanden und wie spricht man das richtig aus? (Als halber Italiener war ich da natürlich so zu sagen befangen und befand mich hiermit völlig auf dem Holzweg!)

Lanvall: Eigentlich ist es nicht italienisch, sondern englisch und ist die Kombination zwischen Voice und Piano…

MF: …ach so... (ich Dödel dachte ich!)

Lanvall: …und darum heisst das Voiciano (ausgesprochen: Woisiäno - MF) Das war so eine Idee von mir, aus dem heraus, wie das ganze Projekt geboren wurde. Ich fragte mich, was naheliegend war und das Ganze treffend beschrieb. Nachdem die Stimme und das Piano die Basis bildeten, war für mich dann schnell einmal klar, dass Voiciano der perfekte Name für das Projekt ist. Er klingt auch irrsinnig schön und es ist ja zudem ein Wortspiel, was ich bereits in der Vergangenheit, zumindest bei meinen Solo-Alben aus den 90ern, schon gerne verwendet habe.

MF: Als Aufhänger für Voiciano stand ja (wie eingangs bereits erwähnt MF) ja diese Promo-Reise nach Vietnam. Wie muss man sich das vorstellen und was hat es eingebracht?

Sabine: Eigentlich war das als Promotion für Edenbridge gedacht, also dass wir da spielen. Das kam dann leider nicht zustande und war noch recht skurril. Uns hat es jedoch vor allem gezeigt, dass man gewisse Songs von Edenbridge nur mit Klavier und Stimme performen kann. Wir hatten mächtig Spass bei den Proben, weil es einfach zum Organisieren war und so das Zusammentrommeln von vielen Leuten wegfiel. Das war schliesslich eine nette Erfahrung, auch mal auf eine andere Weise zu proben. Nach der Rückkehr machte sich Lanvall an die Songs und verarbeitete dabei auch einige Ideen, die vorher schon bestanden. Als er sah, dass es gut funktioniert, dachte er aber noch nicht vordergründig an Voiciano. Letztlich ist es aber irgendwie gereift, dass man mal was Akustisches machen wollte. Gerade nach dem letzten (Edenbridge-) Album, das mit den Orchesterstimmen und dem ganzen  Pipapo sehr umfangreich ausfiel, war es nun Beiden ein Anliegen, mal was Reduzierteres aufzunehmen.

MF: Die Idee der Finanzierung über Crowdfunding ist für Alben, Bücher oder Hörbücher immer öfters anzutreffen. Ist das nun das künftige Marketingkonzept, um mit der Musik als Band oder Solokünstler Geld zu verdienen?

Lanvall: Ja! Es ist zumindest ein Weg, weil aufgrund der sinkenden Plattenverkäufe die Vorschüsse der Plattenfirmen geringer werden. Gerade in unserem Fall mit Voiciano, wo wir alles selbst in unserer Hand haben, war das eine wichtige Form der Finanzierung für das ganze Projekt. Das Schöne ist, dass wir uns mit Edenbridge eine nicht unbedeutende Fanschicht aufgebaut haben, die ja massgeblich das Orchester von «The Bonding» finanziert hat. Jetzt war es sehr schön zu sehen, wie die Finanzierung für Voiciano durch unsere Fans relativ schnell in trockenen Tüchern war.

MF: Und somit erreicht ihr ja eigentlich auch eure echten Fans, die euch und eure Musik wirklich mögen…

Lanvall: …absolut! Und wir erhielten auch viele tolle Rückmeldungen, weil sie es so von uns nicht erwartet haben. Wir hatten das zwar kommuniziert, wie die Musik ausgelegt ist, doch als sie das Ganze erstmal gehört hatten, waren viele total begeistert.

Sabine: Das Positive am Crowdfunding ist zudem, dass der Fan wirklich dabei ist, also noch viel direkter, als wenn es nur über die Plattenfirmen läuft. Er übt einen direkten Einfluss darüber aus, welche Bands und Projekte er unterstützt.

Lanvall: Und das Schöne ist, wir hatten ja ein Package angeboten…, 1000 Euro war das Höchste! Die ursprüngliche Idee war ein Treffen mit uns in unserer Heimatstadt Linz oder eben gemeinsam Skifahren zu gehen. Als wir das gepostet haben, kam die allererste Bestellung gleich von einem Fan aus der Schweiz, der das gebucht uns nun zusätzlich eingeladen hat, und das werden wir jetzt am kommenden Sonntag einlösen!

Sabine: Es war allerdings der Meinung, dass er vier Leute einlädt, weil er nicht gewusst hat, dass wir ein Paar sind! (lacht herzlich) - Da mussten wir ihn zuerst darüber aufklären, dass wir nur zu zweit sind.

MF: Lanvall…, so ein Album hättest du ja auch mit einer anderen Sängerin aufnehmen können. Warum fiel die Wahl auf Sabine und wer wäre bei einer allfälligen Verhinderung die erste Wahl (als Ersatz) gewesen?

Lanvall: Das ist jetzt eine sehr arg gemeine Frage! (alle lachen laut drauf los) Na…, also diese Frage ist sehr einfach zu beantworten…, die Sabine ist…, und das habe ich schon immer gesagt, meine Stimme. Ich hätte mir das Album nicht wirklich mit einer anderen Sängerin vorstellen können, und es war deshalb naheliegend, es mit ihr aufzunehmen. Überdies wollte Sabine schon öfters mal ein Solo-Album machen, das für einmal nichts mit Metal und dem ganzen Bombast von Edenbridge zu tun hat, sowie ihrer Stimme mehr Raum lässt. Dennoch ist es eine gute Frage, was nun die Theorie wäre, denn es gibt eine Menge toller Sängerinnen, mit denen man zusammen arbeiten hätte können. Das war jetzt hier aber kein Thema.

MF: Du hast deine Piano-Parts mehr oder weniger in einem Take eingespielt. Kam alles andere separat dazu oder geschah etwas auch gleichzeitig?

Lanvall: Es kam schon separat dazu…, ich habe versucht…, weil mit Voiciano sind wir auf verschiedene Art und Weise komplett andere Wege gegangen. Das heisst die Absicht, den grössten Teil live einzuspielen, war ein ganz wichtiger Punkt. Soweit es irgendwie ging, wollte ich bei dieser Produktion auf Klick-Tracks verzichten, um die Lebendigkeit dieser Musik zusätzlich zu unterstützen. Wenn du hier ein Klavier als Basis mit Klick-Tracks einspielst, kann das niemals so schön werden, wie wenn du es einfach natürlich angehst. Ohne irgendein Metronom oder vorgegebenen Takt. So habe ich praktisch die ganzen Klavier-Parts…, natürlich schon in mehreren Takes gemacht, aber meistens waren die letzten zwei bis drei so gut, dass man diese dann hat nehmen können. Die kamen letztlich auch aufs Album. Das Schöne war, dass ich danach nacheinander mal schaute, welche Instrumente sich passend hinzufügen liessen. Ich wollte es dabei sehr bewusst basisch belassen, das heisst, wenn das Klavier nebenbei nichts mehr benötigte, wie beim Opener «Change», habe ich so sein gelassen. Die Nummer funktioniert einfach nur mit Stimme und Klavier wahnsinnig schön. Deswegen haben wir sie auch als Opener gewählt, um das Projekt so zu sagen vorzustellen. Natürlich konnte ich es danach nicht lassen, echte Streicher einzubringen, weil das einfach eine schöne Atmosphäre erzeugt. Des Weiteren haben sich akustische Gitarren und diverse exotische Saiteninstrumente angeboten, dich ich teilweise schon bei Edenbridge eingesetzt hatte. Ganz wichtig war diesmal der erstmalige Einsatz eines Hackbretts! Ich habe extra für diese Produktion gelernt, darauf zu spielen. Ich konnte das zuvor überhaupt nicht, hatte mir eins ausgeborgt und versucht, es möglichst schnell zu lernen, um was Brauchbares im Sinne der Unterstützung beisteuern zu können.

MF: Sabine…, waren deine Gesangslinien von Anfang an fertig ausgearbeitet oder steckt da noch ein wenig Improvisation drin?

Sabine: Improvisation ist leicht übertrieben, aber es ist schon so, dass ich manchmal was anders singe als gemeint war und je nachdem nehmen wir dann meine oder seine Version. Grundsätzlich denkt er in Gesangslinien wenn er schreibt, und somit ist es vorgegeben. Es ist aber nicht so fix, dass man theoretisch nichts mehr daran ändern könnte. In diesem Fall habe ich es aber so übernommen, wie er sich das erdacht hat.

Lanvall: Bei dieser Produktion war es aber so, dass wir das erste Mal mit zwei Texten gearbeitet haben. Das war bisher nie der Fall und eine ganz tolle Zusammenarbeit! Bei «Inner Child» und «Until The End Of Time» gab es erstmalig eine textliche Kooperation. Wir haben uns dabei gegenseitig gepusht und einander die Phrasen zugeschoben. Da war ein kreativer und sehr schöner Prozess.

Sabine: Vor allem sass ich, da erst gerade von der England-Tour zurück, mit Fieber im Studio, und alles war ziemlich anstrengend. Trotzdem war es eine überaus tolle Geschichte und für mich einmal sehr interessant, auch textliche Ideen einzubringen. Das werden wir ebenso in Zukunft so gestalten, wie auch musikalisch gemeinsame Ideen ausarbeiten.

MF: Wenn du (im Studio) am Singen bist, an was denkst du da jeweilen? Bist du da irgendwie in einem Tunnel drin oder was läuft da vor dem geistigen Auge ab?

Sabine: (lacht) Vor dem Auge läuft da gar nichts ab! (lacht wieder) Ich glaube, ich stecke da eher in einer meditativen Stimmung. Das hat sich in den letzten Jahre heraus kristallisiert, da wir zu Hause ein Studio haben. Dadurch bin ich entsprechend flexibler und gebärde mich wie eine Fledermaus, je aktiver, je später die Stunde ist…

Lanvall: …genau! Und ich darf dann bis halb drei Uhr auf dem Stuhl sitzen und auf den Aufnahmeknopf drücken… (gemeinsames Gelächter)

Sabine: …und ja…, es ist wirklich so. Je später die Stunde, desto mehr bin ich im Fluss drin und die Dinge, die man vorher nicht planen kann, geschehen sowie es passiert das, was passieren soll. Es ist schon auch wichtig, sich in der Vorbereitungszeit damit auseinander zu setzen, aber während dem Singen im Studio soll man gar nicht viel darüber nachdenken, je weniger, desto besser.

Anschliessend führte Lanvall aus, wie er, lange vor der Gitarre, mit sieben Jahren anfing Klavier zu spielen. Darin war er zwölf Jahre lang fleissig wie talentiert zugleich, was ihn später schliesslich befähigte, auch schwierigere Stücke, unter anderem von Chopin, zu spielen. In seinen Sturm und Drang-Jahren fand er dann den Weg zu Bass und Gitarre. In Zusammenhang mit Voiciano spielt(e) er nun aktiver denn je wieder Piano, mehr als Gitarre. Dennoch war das Klavier immer ein Bestandteil beim Schreiben von Songs wie Ausarbeiten von Harmonien oder Akkordstrukturen, auch für Edenbridge, wo er unter anderem zusätzlich Keyboards einspielte. Es sei technisch wieder so gut drauf, wie seit 25 Jahren nicht mehr. Darüber hinaus stellte sich bei der Produktion von Voiciano das tolle Gefühl ein, wirklich(e) Musik zu machen. Sabine ergänzte noch, dass das Klavierspielen eh viel entspannender als Gitarre spielen sei.

MF: Die junge Philharmonie Freistadt steuerte die Strings bei. Wie gross war das Orchester und wie schwierig ist es, hier die richtige Lautstärke zu finden? Musste nachgemischt werden?

Lanvall: Das Orchester war relativ klein, das waren gerade mal 15 Leute, das heisst fünf erste Geigen, vier zweite, drei Violen, zwei Celli und ein Kontrabass. Wir wollten das bewusst klein halten und hatten relativ leichten Zugang dazu, weil meine Schwester und ihr Mann da beide die erste Geige spielen und das Orchester leiten. Und so war das eine ganz schöne Zusammenarbeit, im erweiterten Sinne als familiäre Angelegenheit. Durch den Umstand, dass das Orchester schon sehr dynamisch spielte und die Partitur sehr genau ausgearbeitet war, kam die natürliche Dynamik bereits derart gut daher, das heisst wurde so eingespielt, dass man da im Mix relativ wenig machen musste. Einzelne Parts mussten zu den anderen hin zwar angepasst werden, doch grundsätzlich wurde sehr gut musiziert, und wir hatten die ganzen Streicher in vier Stunden eingespielt!

MF: Wird man Voiciano auch live sehen können, respektive wird der eine oder andere Song im Set von Edenbridge auftauchen?

Sabine: Das eine wie das andere kann sein, aber im Moment gibt es keine Planung für Livekonzerte, weil wir zuerst schauen wollen, wie es generell ankommt. Wir haben hier einen deutlich langsameren Aufbau für die Promotion, als wenn wir bei einer Plattenfirma wären. Bei den Leuten, wo es schon angekommen ist, erhielten wir phänomenale Reaktionen. Wir sind jetzt daran, das noch breiter auszulegen und die Angebote entsprechend ausloten. Konkrete Vorbereitungen bestehen noch nicht, und sollte es ein längeres Konzert als nur mit drei Songs geben, wäre es insgesamt etwas fad, dies nur mit Klavier und Gesang durch zu führen. Wir schauen nun zuerst, wie es sich entwickelt und treffen erst danach die nötigen kleinen Vorbereitungen.

Lanvall: Es kann aber durchaus sein, dass wenn Edenbridge wieder aktiv werden, auf jeden Fall Voiciano-Songs zum Zug kommen. Hätten wir das Album früher hingekriegt, wäre auf der letzten (Edenbridge-) Tour mit Sicherheit ein Song zu Promo-Zwecken berücksichtigt worden. Ein Song wie zum Beispiel «Change» oder ein anderer, wo schon nur eine akustische Gitarre ausreicht, geht mit der Band natürlich ganz locker. Dominik Sebastian könnte hier die Gitarre und ich das Piano übernehmen, und das wäre ganz leicht umzusetzen.

MF: Ist «Everflow» als einmaliges Projekt gedacht oder wird es irgendwann mal einen Nachfolger geben?

Lanvall: Also einen Nachfolger wird es mit Sicherheit mal geben…, definitiv…, weil uns das Projekt musikalisch einfach so viel Freude bereitet und neben den anderen Aktivitäten ein ganz wichtiges Betätigungsfeld ist. Ich habe bislang vier weitere Klavierstücke eingespielt, was aber nicht bedeutet, dass das nächste Album schon kurz vor der Türe steht. Das wird sicher ein längerer Weg und wir wollen jetzt zuerst schauen, wie das erste Album in seiner Gesamtheit ankommt. Sonst ist der Weg für ein zweites Album jedoch auf jeden Fall frei…, irgendwann. Man muss auch sehen, was als Nächstes kommt, also wieder ein Album mit Edenbridge oder was anderes. Ich lasse dies im Moment völlig offen, weil weder da noch dort von den Ideen her massgeblich viel vorhanden ist. Dementsprechend muss man schauen, was die Inspiration bringt und wo es musikalisch hingeht.

Sabine: Im Moment sind wir ja ziemlich urlaubsreif und nehmen uns jetzt mal zwei Wochen Auszeit vom Ganzen. Vielleicht wird sich danach einiges ergeben.

MF: Reif für die Insel so zu sagen…

Lavall: …, ja genau, so kann man das sagen…

Sabine: …genau! (lacht)

MF: Bisher habe ich noch keine Vinyl-Version von Voiciano gesichtet. Das würde sich aber angesichts der Aufnahmen anbieten, oder?

Lanvall: Ja, grundsätzlich haste recht, aber ich sehe es einmal so, dass ein Projekt, das digital aufgenommen wurde, letztlich auf Vinyl auch digital ist. Sonst hätte man es von Beginn an schon analog aufnehmen müssen. Ich habe zu dieser ganzen Vinyl-Geschichte eine etwas gespaltene Meinung. Natürlich schaut es toll aus, ich habe es selber gerne…, das Vinyl in der Hand, auch unsere eigenen Alben. Das letzte Edenbridge-Album («The Bonding» - MF) schaut auf jeden Fall grossartig aus, aber um es wirklich konsequent durch zu ziehen, müsstest du es schon so wie in den alten Zeiten machen. Also mit analoger Bandmaschine aufnehmen, dass es nachher wirklich zur Geltung kommt. Wir haben für «The Bonding» in der Tat ein separates Vinyl-Mastering anfertigen lassen, das heisst ein eigenes Vinyl-Mastering, das nur für das Vinyl gedacht ist. Daran ist wahrscheinlich etwas anders, aber ich könnte dir jetzt nicht genau sagen, was. Aber nichtsdestotrotz wäre das der konsequente Weg, doch aus jetziger Sicht wäre die Auflage so minimal, dass es sich kaum rentieren würde.

MF: Downloads, CDs oder Vinyl…, was mögt ihr davon am meisten und warum?

Lanvall: Also ich bin ganz klar ein CD-Freak! Für mich ist die CD das am praktischste Medium. Ich höre zu Hause relativ wenig Musik, weil wenn ich den ganzen Tag mit der eigenen Musik beschäftigt bin und im Studio sitze, mag ich mir danach nicht auch noch was anhören. Da Auto ist hingegen der perfekte Ort, da ist immer Musik und dort höre ich die ganzen CDs. Zudem kommt auch der iPod zum Einsatz. Die CD bevorzuge ich gegenüber den Downloads und Vinyl habe ich eigentlich keines mehr. Ich habe vor mittlerweile mehr als zehn Jahren alles verkauft, weil einfach kein Platz mehr da war. Ich hatte gut so zwischen 1000 und 1500 Tonträger auf Vinyl und habe das Meiste danach auf CD nachgekauft oder so in der Art und…

Sabine: (beginnt laut zu lachen) so in der Art…

Lanvall: …ja ja…

Sabine: (lacht schallend!)

Lanvall: Manches hat man sich auch kopiert, aber die tollen Alben wollte ich danach auf CD…, als Original…, wieder im Schrank stehen haben.

MF: Ich habe jedes Stück noch…, auch alles von früher!

Lanvall: Hast Du? Hast recht gehabt…, ich hätte noch fünf, sechs Jahre damit warten sollen, denn da wurde das Vinyl wieder so in, dass ich für gewisse Platten wahrscheinlich Schweinepreise bekommen hätte!

MF: Wie sieht die Planung für 2015 bezüglich Voiciano und/oder Edenbridge aus?

Lamvall: Was man so sagen kann…, eigentlich überhaupt nichts. Ich bin momentan total beschäftigt mit zwei Grossprojekten…, das eine ist Filmmusik.., was ganz Grosses, das im kommenden Jahr in Österreich ins Fernsehen kommt und sich über das ganze nächste Jahr ziehen wird. Im Herbst folgt anschliessend ein Grossprojekt mit Edenbridge, das wir entsprechend verlautbaren werden. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich dazu nichts Näheres bekannt geben. Album- und livetechnisch wird 2015 nichts am Start sein, da man für Edenbridge songwritingmässig jetzt schon mehr in petto haben müsste, und solange die Ideen nicht sprudeln, möchte ich nichts überstürzen. Zuerst muss wieder ein Thema her und die Inspiration vorhanden sein, um musikalisch was Neues zu machen. Momentan steht dies aber nicht wirklich auf dem Radar.

MF: Unsere Stammleserschaft hört natürlich deutlich härtere Musik. Wie macht ihr ihnen Voiciano schmackhaft?

Lanvall: (schmunzelt hörbar)

Sabine: Na ja…, ich denke mal, dass wir…, also wir haben schon sehr oft gehört…, auch von Edenbridge, dass gerade diejenigen, die normal ganz harte Stile hören, sich sehr oft angesprochen fühlen von unserer Musik. Einige von uns in der Band sind Death Metaller und würden diesen Sound ja nicht spielen, wenn sie ihn nicht mögen. Wie es dann mit Voiciano ist…, keine Ahnung, aber wer openminded ist und sich das mal anhört, dem gefällt es vielleicht auch.

Lanvall: Ich sags mal so…, gehst du jeden Tag Burger oder Pizza essen?

MF: Nein!

Lanvall: Eben…, jeder Metaller hat mal die Phase, wo er was anderes hört, und wenn du handgemachte Musik voller Emotionen hören willst, jedes Instrument echt ist und keine synthetischen Sounds mit dabei sind, dann komm zu Voiciano und hör da mal rein! Dort kriegst du es serviert, und mir geht es ja selber so. Ich will nicht jeden Tag Metal hören und mein Geschmack ist auch breitgefächert. Die Edenbridge-Fans werden sich so oder so durch dieses Projekt angesprochen fühlen, weil man ja ganz genau hört, wer singt und von wem die Songs geschrieben worden sind. Ich finde es ausserdem schön, dass die CD (Voiciano - «Everflow» - MF) bei euch nun auch bei CeDe.ch offiziell erhältlich ist und möchte hierzu gleich meinen Dank aussprechen. So kam ja letztlich auch dieses Interview zustande.

MF: Herzlichen Dank für das Gespräch…

Lanvall & Sabine: …wir danken dir Daniel!