Interview: Fastway
By Rockslave
Die Anfrage zu diesem Interview kam überraschend wie kurzfristig, doch diese Gelegenheit wurde von Metal Factory natürlich nicht ausgelassen. Wir sprechen hier schliesslich von "Fast" Eddie Clarke, der zur erfolgreichen Ur-Version von Motörhead in den frühen 80ern gehörte und sich in der Heimat mit dem Nr. 1 Album «No Sleep 'Till Hammersmith» unsterblich gemacht hat.

Die Wege von Eddie und Chefkoch Lemmy trennten sich bekanntlich 1982, und seither machte der Gitarrist vor allem mit seiner eigenen Band Fastway von sich reden, was allerdings auch schon einige Jährchen her ist. Nun schreiben wir das Jahr 2011 und der Anlass zum Interview ist, wie könnte es anders sein, ein neues Album von..., Fastway! Die Songs, die bereits 2008 geschrieben wurden, haben erst jetzt den Weg auf eine weitere Scheibe gefunden. Mit dabei, auch kompositorisch, ist Toby Jepson (Ex-Little Angels, Dio Disciples), der nebst dem Gesang auch den Bass auf «Eat Dog Eat» bedient hat. Eddie rief mich aus Spanien an und erzählte mir recht offen einige Dinge aus seiner Karriere, die Licht und Schatten aufwies. (EC= Eddie Clarke)

Voraus noch eine kleine Geschichte, die nur die Technik der Neuzeit hervor bringen kann! Eigentlich wäre dieses Interview meine persönliche Skype-Premiere gewesen, aber irgendwas Technisches spielte an diesem Abend nicht mit. Kurioserweise zeichnete ein mitlaufendes Recording-Tool alles fein säuberlich im Hintergrund auf, aber Eddie und ich konnten uns, warum auch immer, gegenseitig nicht hören. So verschwanden meine wiederholten "Hello Eddie" Rufe irgendwo im digitalen Niemandsland, während dem dieser zunächst mal wie ein Rohrspatz aus dem gleichen Grund fluchte und mir dann umgehend vorschlug, das Ganze doch per Telefon zu führen. Pech nur, dass ich Plan-B im Voraus nicht für nötig hielt und dann das entsprechende Equipment zuerst ziemlich hastig bereit stellen musste. So verschenkte ich zu Beginn einige, wertvolle Interview-Minuten, die aber letztlich nicht von Bedeutung waren, da das Gespräch auch so noch locker über 20 Minuten dauerte!

MF: Hi Eddie! Am kommenden Mittwoch wirst du 61 Jahre alt...

EC: ...Mittwoch? Oh Gott!

MF: ...aber du bist noch nicht zu alt um zu rocken und nun in bester Gesellschaft (von wegen aktuell 60 Jahre alt sein - MF) mit David Coverdale und Rob Halford, oder?!

EC: Ja! Das bin ich und wusste dies nicht..., ok..., die Sänger da..., aber ich bin ein Gitarrist und passe da nicht so gut zu den anderen.

MF: Du fühlst dich aber gut, vermute ich mal?

EC: Ja, es geht mir gut, sehr gut!

MF: Nach ein paar Festival-Gigs im Jahre 2007 hast du zusammen mit Toby Jepsen neue Songs geschrieben. Gehe ich richtig in der Annahme, dass es ohne ihn kein neues Fastway-Album geben würde?

EC: Ja, das heisst nein! Das würde es nicht geben..., er war in der Tat der Grund, dass wir es gemacht haben. Wir schrieben die Songs 2008 mit der Vorstellung, ein Album daraus zu machen..., damals. Doch die Dinge änderten sich und Toby ging nach Amerika, ohne dass wir etwas aufgenommen haben. Aber wie du gesagt hast, wenn Toby da nicht mit eingespannt gewesen wäre, hätte ich gar nicht darüber nachgedacht eine neue Fastway-Platte zu machen. Du brauchst die richtigen Zutaten dazu und Toby verkörperte das, machte es schliesslich möglich.

MF: Toby ist ohne Zweifel ein talentierter Musiker (v/g/b - MF), der jetzt aktuell auch mit Dio Disciples unterwegs ist. Wie hast du ihn gefunden?

EC: Also eigentlich fand nicht ich ihn, sondern der Agent des Drummers (Steve Strange - MF) der Tour von 2007. Er stellte mich Toby vor, der als möglicher Sänger für die anstehende (Festival-) Tour in Frage kam. Wir probten dann zusammen mal und ich fand ihn sehr gut. So entstand schliesslich auch unsere Freundschaft.

MF: Dave King (vom Ur-Lineup - MF) war ein toller Sänger für Fastway. War es unmöglich, ihn zu einer neuerlichen Teilnahme an der Band zu bewegen?

EC: Nun, dem würde ich nicht zustimmen. Versteh mich richtig, Dave ist zweifellos ein guter Sänger, aber es gab ein paar Probleme. Er mochte die Musik, die wir spielten, nicht und wollte stilistisch mehr in die irische Richtung, was er ja eh immer wollte. Darüber hinaus war er mir zu fest ein Nachahmer von Robert Plant. Wir hörten dann im Amerika, dass wir einen auf neue Led Zeppelin machen und das braucht es nicht wirklich. Ich mochte das erste Album sehr, aber beim zweiten klang einiges abgenutzt, wie auch die Produktion. Als wir Dave damals fanden, war es zwar schon gut und wir hatten den richtigen Sänger gefunden. Robert Plant war damals noch voll auf der Höhe, doch nun sind die Zeiten, nach Led Zeppelin zu klingen, einfach vorbei! (Wenn du dich da nur nicht täuschst mein lieber Eddie - MF)

MF: Das neue Album wird bei uns am 11. November erscheinen. Gibt es 2012 demnach eine Tour und die mit dem gleichen Lineup wie im Studio?

EC: Nun, wir sind vage daran..., respektive ja, es wird eine Tour geben und ich denke, dass wir nächstes Jahr an ein paar Festivals spielen werden. Das Lineup wird wohl ändern, wobei Matt Eldridge an den Drums sein wird, aber Toby spielte auf der Platte (nebst dem Gesang - MF) ja Bass. Vor ein paar Wochen diskutierten wir darüber..., ich bin jetzt ja in Spanien und Toby in Amerika noch für ein paar Wochen mit Dio Disciples unterwegs. Er meinte, dass er "leide", wenn er singen und Bass spielen muss. Ich kann das schon nachvollziehen, weil er so stark auf dem Album singt. Da wäre es schwierig, auch noch Bass dazu zu spielen. Vielleicht wird John McManus (Ex-Mama's Boys) wieder mittun, wie schon 2007, doch im Moment ist noch nichts spruchreif. Wir buchen jedoch definitiv einige Festivals für nächstes Jahr und wenn die Scheibe gut läuft, werden wir eine kleine Tour dran hängen.

MF: Ich hoffe dabei, dass ihr auch in die Schweiz kommen werdet?!

EC: Ja, das hoffe ich auch, denn es ist schon eine ganze Weile her..., war das nicht mit Motörhead?

MF: Soviel ich mich erinnern kann, war das 1986, als ihr als Support von AC/DC da wart (Zürich, Hallenstadion 02.02.86, «Fly On The Wall Tour» - MF)

EC: Das ist richtig..., '86..., ja ja..., genau..., hätte ich wissen müssen!

MF: Lange ist's her... und es war der zweite Teil der Tour in Europa, nachdem diese 1985 in den Staaten drüben angefangen hatte...

EC: ...hat dir diese Tour eigentlich gefallen?

MF: Oh ja..., sehr sogar!

EC: Also ich mochte das dritte Album («Waiting For The Roar» - MF) nicht so..., es klang mir zu fest nach "Techno" (was auch immer er damit gemeint hat - MF)

MF: Ich mochte es wirklich...

EC: ...es hatte schon gute Songs drauf, versteh mich nicht falsch, aber für mich hatte es zuviel von diesem 80er-Techno Zeug. Ich war immer ein Rock'n'Roller, doch ich wurde von diesem modernen Techno-Ding regelrecht weggefegt.

MF: Kam dieser Support-Slot eigentlich aufgrund deiner Prominenz als ehemaliger Member von Motörhead zustande?

EC: Nein, nein! Das hatte seinen Ursprung beim ersten Album, das in Amerika sehr gut lief. Wir hatten davon über 400'000 Stück abgesetzt und kriegten daher schon 1983 den Zuschlag als Support (von AC/DC - MF). Dann kam es so, dass unser damaliges Management (auch) AC/DC betreute. Als dann unser drittes Album heraus kam, ging es zumindest etwas auf diesen Umstand zurück, aber wir hatten eh eine gute Zeit mit AC/DC und das hatte nichts mit Motörhead zu tun. Sondern eher damit, dass wir gut zusammen gearbeitet hatten..., mit dem gleichen Management. (lacht)

MF: Wenn ihr nun (wieder nach 2007 - MF) auf Festivals auftreten werdet, kommt ihr da auch ans BYH!!!-Festival nach Balingen in Deutschland?

EC: Du, zur Zeit weiss ich das nicht, keine Ahnung. Wir haben mit den Agenten darüber gesprochen...

MF: ... das wäre nämlich der perfekte Ort als zurück kehrende Band da zu spielen...

EC: ...ahh..., ok!

MF: ...weil das BYH!!!-Festival bestens bekannt ist für Reunion-Gigs!

EC: Das ist gut zu wissen, ich werde mir das merken und dann (meine Leute - MF) allenfalls danach fragen, warum das nicht erwähnt wurde!

MF: Lass uns über die neuen Songs sprechen..., ich muss dir jedoch ehrlich gestehen, dass ich die Files zwar erhalten habe, jedoch noch nicht anhören konnte. Darum, was können wir als Fans von «Eat Dog Eat» erwarten? Mehr die rockige Richtung der frühen Tage oder Melodischeres?

EC: So wie das erste Album! Es ist das beste Material, das ich seit dem Debüt gemacht habe und eigentlich der direkte Nachfolger davon. Das Album ist interessant geworden und verfügt über einige grosse Momente, die ganz retro daher kommen. Wir wollten so wie in den 70ern klingen und gingen als Band ins Studio. Natürlich machten wir gewisse Overdubs bei den Vocals und den Soli, aber im Wesentlichen verspürten wir ein richtiges Band-Feeling.

MF: Nächstes Jahr wird es 30 Jahre her sein, seit du Motörhead verlassen hast. Was fühlst du, wenn du feststellst, dass Lemmy und seine Jungs immer noch "on the road" sind?

EC: Also ich finde das toll! Ich habe erst gestern Lemmy's Film gesehen..., die Dokumentation «Lemmy, The Movie». Lem macht das gut und zwischendurch kommt es ja mal vor, dass ich mit ihnen ein paar Songs gemeinsam zocke. Also ich wünsche ihnen nur das Beste, sie halten den Namen weiter hoch und gehen voran damit. Es gibt da keine Misstöne..., Lemmy und ich haben tiefgreifende Wurzeln und sind wie Brüder. Zumindest fühle ich das..., ich weiss nicht, wie es Lemmy sieht, aber ich schon. Eine brüderliche Verbindung...

MF: ...nach all den Jahren...

EC: ...ja..., denn die alten Sachen erlebten wir zusammen. Das waren die Jahre, die es Lemmy und mir ermöglichten weiter zu kommen. Das waren sechs intensive Jahre, die den Grundstein für seine und meine Karriere legten.

MF: Wie viele der alten Motörhead Songs hast du für spontane Jam-Sessions noch drauf, ohne diese wieder einüben zu müssen?

EC: Ohh..., das sind noch eine ganze Menge! Alle, die ich mal live gespielt habe, sollte ich eigentlich noch bringen können. Weisst du, wenn es mal im Kopf drin ist, geht der Rest von alleine. 2003 war in Deutschland ein Benefiz-Konzert für die Opfer des Tsunami..., in Stuttgart und da waren Freunde der Band Chinchilla und die spielten dann in der Tribute-Band. Ich hatte da kaum Zeit zur Vorbereitung, aber als ich da loslegte, war es wie die Rückkehr zum Velofahren. Wir spielten da ohne grosse Vorbereitungen und es ist erstaunlich, an wie viel man noch sich erinnern kann. Es ist wie in einem Rahmen drin eingebettet, wie velofahren eben.

MF: Dann brauchst du also nur ein paar Minuten und dann läuft die Sache....

EC: ...yeah..., und dann kommt alles zurück..., mit einem Stück.

MF: Rückblickend auf deine Karriere in den letzten drei Dekaden: Was hast du als Musiker und ehemaliges Bandmitglied von Motörhead verpasst?

EC: Nun..., das ist sehr schwierig zu sagen. Also nach dem Fastway Ding, das für mich persönlich und grundsätzlich als Enttäuschung endete, vor allem als Pete Way (UFO) die Band verliess, hatte ich Ende der 90er genug von allem, die Sache entglitt mir auch für viele Jahre. Das erste Album ging ja noch, aber nach dem Zweiten verlor ich langsam, aber stetig die Kontrolle über die Situation. 1989..., anfangs der 90er schmiss ich alles hin. 1993 brachte ich ein Solo-Album («It Ain't Over 'Till It's Over») heraus, einfach nur für mich selber..., für niemand anderen. Danach machte ich nicht mehr viel..., bis 1997, als ich «On Target Reworked» (das Original «On Target» stammt von 1988 - MF) in irgendeinem kleinen Studio nachbearbeitete und froh darüber war, dass es überhaupt irgendwo raus kam. Darauf folgte 2000 die Lemmy-Reunion und anschliessend zog ich mich wieder in meine Muschel zurück, bis zur «Anthology» von 2006, die im folgenden Jahr fertig wurde und den Rest kennst du!

MF: Würde es ohne Wendy O'Williams (R.I.P.) eine andere Band-History von Motörhead geben und hast du sie deswegen jemals gehasst?

EC: Daran war nicht Wendy schuld und ich habe sie nie gehasst! Der Fehler lag bei Lemmy und Phil..., wir hatten definitiv eine Meinungsverschiedenheit. Und ja, es wäre anders gekommen ohne die Sache mit Wendy und ich hätte nie..., es wäre nie..., ja irgendwas wäre vielleicht schon geschehen. Es war voraus zu sehen, dass sich etwas abzeichnete und Phil wie Lemmy wollten mich dazu bringen, was zu ändern. Ich war nicht gerade glücklich darüber..., über dieses Wendy O'Williams Ding, doch für mich stellte sich die Frage nicht, deswegen die Band zu verlassen. Für Lemmy und Phil aber schon, denn Phil sprach dann eines Tages mit Brian Robertson (Ex-Thin Lizzy) darüber, ob er die Gitarre übernehmen würde. So kam es denn und ich war schon etwas überrascht. Ohne Wendy wäre es nicht unmittelbar passiert, wohl aber etwas später.

MF: Was war denn das Beste aus den alten Zeiten (mit Motörhead) für dich?

EC: Ich denke die vier Klassiker-Alben..., «No Sleep 'Til Hammersmith» war ein fantastisches Album, «Ace Of Spades», «Overkill» war wahrscheinlich mein Favorit für alle Zeiten. Wir mussten so lange darauf warten, diese Scheibe aufnehmen zu können, und als es dann endlich soweit war, standen wir Gewehr bei Fuss. Und jedes Mal, wenn ich es mir anhöre, merkt man, wie auf zack wir damals waren. Und dann «Bomber» natürlich auch..., ich liebe die ganze Zeit von damals..., was soll ich dir da sagen? Wenn ich mir die Dinger heute anhöre, dann sind das Meilensteine! Damals klang das für mich zwar nicht besonders, es waren halt die Songs, die wir gespielt haben. Wenn ich aber jetzt zurück blicke, dann merke ich, was da abging..., und das sind sehr gute Songs, die nicht altbacken klingen. Sie verpassen dir nach wie vor einen Tritt in den Hintern und klingen immer noch in Mode auf eine Art. Ich denke, das ist das Wesentliche was mich angeht.

MF: Vor einigen Jahren hast du Pro-Tools für dich entdeckt, um damit zu arbeiten (das förderten zumindest meine Recherchen zu Tage - MF). Wie steht es heute mit aktuellen Dingen wie iPhone, iPad und so weiter. Magst du/benützt du diese mobilen Geräte?

EC: Du hast ja jetzt gesehen, welche Probleme ich mit Skype hatte! (lacht) - Wir müssen gar nicht mehr darüber sprechen, ich bin da ein hoffnungsloser Fall, was das angeht. Es war übrigens nicht Pro-Tools, sondern Cubase, das ein bisschen einfacher ist. Das Einfachere von Beiden..., aber ein iPhone besitze ich nicht, sondern bloss ein altes Motorola Razr und zum Skypen vorhin war ich in der Nähe des Computers..., im Swimming Pool, da ich ja gerade in Spanien bin!

MF: Ohh..., cool! Hast du gutes Wetter da?

EC: Nicht schlecht, nicht schlecht und weil es in London gerade eine Hitzewelle gibt, muss ich eh nicht gerade gehen.

MF: Machst du Ferien da oder bist wegen den Interviews dort "unten"?

EC: Ferien! Es geht jetzt dann eh los mit der neuen Scheibe Ende dieses Monats und könnte etwas hektisch werden mit Proben und anderem.

MF: Dann tankst du jetzt also wieder neue Energie auf?

EC: Ja! Ich war jetzt einige Monate beschäftigt und hatte den Break nötig.

MF: Ronnie James Dio ist gestorben, Gary Moore, Steve Lee (der Schweizer Sänger) und auch Würzel vor noch nicht so langer Zeit. Beunruhigt dich das?

EC: Das ist sehr traurig und grundsätzlich bin ich froh, das es nicht mich getroffen hat. Es stimmt mich schon traurig..., ich meine Gary starb jung..., er war ja erst 58 Jahre alt! Es ist schon eine üble Sache. Ich gehe ja stets zum Arzt und frage, was mit meinem Herzen und den arteriellen Dingen ist, und ich bekomme dann Pillen für den Blutdruck..., das hält mich am Leben. Mein Körper ist ziemlich am Arsch nach so langer Zeit... (lacht)

MF: Aber ganz taub bist du nicht geworden?

EC: Nein nein..., meinem Gehör geht es den Umständen entsprechend nicht schlecht. Ich höre zwar ein paar komische Geräusche in mir, aber das ist nach all den Jahren verständlich, oder?!!

MF: Kennst du einige neue, junge Bands und bist du interessiert daran, was in der Metal Szene so abgeht?

EC: Nnnn..., nein! Bin ich nicht. Ich kenne keine neuen Bands und es interessiert mich auch nicht, was da läuft. Das hat nichts damit zu tun, dass ich es nicht wertschätzen würde, es gibt sicherlich viel Gutes da draussen, sondern dass du an einen Punkt gelangst, wo du in einer gewissen Weise die Fähigkeit nicht mehr besitzt, über andere zu urteilen. Ich weiss nicht wîe das kam, aber wenn ich jetzt zum Beispiel einfach hingehen würde und sage, das sei Müll was "die da" machen, dann will ich nicht der Kerl sein, dem man dann nachsagt, was ich alter Bastard da zu meckern habe. Ich lasse die Leute lieber ihr Ding machen und beanspruche dasselbe für mich, ohne den Kopf in den Wind zu halten.

MF: Wird «Eat Dog Eat» möglicherweise das letzte Fastway-Album sein oder nicht?

EC: Kann schon sein, aber warten wir zuerst mal ab..., es kommt jetzt in erster Linie darauf an, wie das Album ankommen wird. Wenn es gut läuft, dann können wir noch eines bringen. Doch ich denke, dass es so oder so noch eines geben wird..., glaube ich zumindest. Aber wie gesagt, wenn die Leute es mögen, genug Energie da ist, die Konzerte wie Festivals gut laufen und wir dann hingehen und sagen "ja, lasst uns noch eine Platte machen!", dann wird es eine weitere geben. Wenn es genug "input" gibt, ist auch die Kraft da für "output". Wir können keinen Kraftstoff tanken, darum brauchen wir die Energie der Fans, um weiter zu machen. Du kannst das nicht ohne machen, ich habe das mit meinen Solo-Alben versucht..., wenn du von niemandem etwas zurück kriegst, dann gehst du unter.

MF: Und sollte es doch nicht klappen, dann gehst du halt wieder fischen...

EC: ...ja, dann gehe ich wieder zurück zu den Fischen! (lacht)

MF: Eddie, ich danke dir vielmals...

EC: ...und sorry wegen der Sache mit Skype!

MF: Das macht doch nichts..., was möchtest du zum Schluss unseren Lesern von Metal Factory und den Schweizer Fastway Fans noch mitteilen?

EC: Ich schaue nach vorne und hoffe, Euch 2012 "on the road" zu sehen und dass Ihr die neue Platte mögt!