Interview: Edguy
By Rockslave
Wenn es darum geht, eine deutsche Metal Band der aktuellen Szene zu nennen, die einst mal in die Fussstapfen von Helloween (ist schon geschehen!) oder den Scorpions (wird noch geschehen, wenn es so weiter geht!) treten wird, kommen mir eigentlich nebst Brainstorm nur Edguy in den Sinn. Die Power Metaller aus Fulda werden bald ihr neues Album "Rocket ride" (unser Review-Sieger für den Monat Januar!) auf die Menschheit los lassen. Ein äusserst gelungenes und abwechslungsreiches Werk, das die Jungs mit Sicherheit noch einen Schritt weiter bringen wird. Ein weiteres, sympathisches Plus ist die Bodenständigkeit, die man sich mindestens bisher bewahrt hat. Meine bisherigen Treffen mit den Bandmembers waren immer herzlich und geprägt von offenen und ehrlichen Statements. Gitarrist Dirk Sauer verriet mir beim Gespräch einige interessante Details zu "Rocket ride" und weitere wie unterhaltende Facts rund um Edguy. (DS = Dirk Sauer)

MF: Als ich euch vor sieben Jahren das erste Mal (in Gretzenbach/SO) sah, war ich mir sicher: Aus denen wird noch mal was Grosses. Wie siehst du das heute, wo stehen Edguy deiner Einschätzung nach?

DS: Ähmm..., mit Sicherheit 'ne ganze Ecke weiter als damals, das ist klar. Wir wussten das ja natürlich auch vorher..., dass das noch weiter nach oben geht..., nee, wussten wir gar nicht! Nein..., der Punkt ist, man kann schon viel bewirken, wenn man mit viel Fleiss, viel Geduld und viel Qualität einfach seine Arbeit macht. Bis wohin das allerdings geht, weiss keiner, und ich glaub' im Moment sind wir wieder..., mit dem neuen Album..., wieder an dem Punkt angelangt, an dem wir nochmal einen Schritt nach vorne gehen können und ich hoffe, das passiert natürlich auch!

MF: Wenn ich mir "Rocket ride" so anhöre, dann steht dieses Album für die totale, musikalische Freiheit. Es klingt zu 100% nach Edguy, ist aber trotzdem "anders" geworden. Wo siehst du die Hauptunterschiede zu den letzten zwei Alben oder auch weiter zurück?

DS: Ich glaube, die Hauptunterschiede liegen einfach darin, dass wir uns als Band, beziehungsweise auch als einzelne Musiker durch das viele Touren und viele Spielen unheimlich weiter entwickelt haben in den letzten Jahren. Das merkt man auch an den Reaktionen, die wir mittlerweile live erreichen können. Ich mein', wir hatten nie Probleme, live gut rüber zu kommen, aber inzwischen ist es wirklich so, dass wir eigentlich fast immer überall am besten ankommen. Was natürlich eine Ehre für uns ist..., ist klar. Zum andern glaube ich, liegt es daran, dass wir einfach auch ein bisschen erwachsener geworden sind und die Musik auch erwachsener klingt, gerade auf dem neuen Album. Dazu hat mit Sicherheit auch beigetragen, dass wir einen neuen Weg der Produktion gegangen sind, sprich wir haben viele Sachen live eingespielt, was heute kaum jemand macht. Das macht aber meiner Meinung nach die Musik ein bisschen steril und die Sounds..., es klingt halt ein bisschen "unlebendig". Es ist zwar schön, wenn alles schön sauber und genau auf den Punkt gespielt ist und so, aber letzten Endes macht das die ganze Dynamik der Musik einfach kaputt und das wollten wir halt bei dieser Platte einfach verhindern. Wie gesagt, wir haben die meisten Songs live aufgenommen, haben wieder auf Analog-Bändern aufgenommen, was heute auch fast keiner mehr macht, weil's halt einfach komplizierter und aufwändiger ist, aber letzten Endes einfach besser klingt. Wir sind eigentlich so zufrieden, weil..., es ist eigentlich genau so geworden, wir wir's haben wollten..., das neue Album. Also, es sprüht einfach so vor Frische, finde ich. Es kommt 'ne Dynamik rüber, die, glaube ich, wenige Bands heute noch besitzen bei ihren Produktionen und deswegen sind wir eigentlich ziemlich stolz drauf! Das war bei den letzten Alben..., die gingen schon in die Richtung, also gerade "Mandrake" und "Hellfire club", das war ja schon so eine Entwicklung in die Richtung, im Vergleich zu den vorigen Alben, aber ich glaub', jetzt haben wir so..., so richtig genau den Sprung dahin geschafft, wo wir eigentlich hin wollten, beziehungsweise, wo wir hin gehören, glaube ich eher.

MF: Ich meine, die Bandbreite zwischen "Trinidad" und Fucking with fire" könnte ja grösser nicht sein!

DS: (lacht) - Ja..., das ist wohl wahr! Ich glaub', das ist auch diesmal wirklich das vielfältigste Album, was wir je gemacht haben, wobei das ("Trindad" und "Fucking with fire" - MF) natürlich die zwei Exoten sind, die ursprünglich zum Teil auch gleich als Bonus-Tracks gedacht waren, aber die sich letzten Endes also so stark entpuppt haben, dass wir gesagt haben, die müssen ganz normal mit auf's Album, weil es einfach geile Sons sind!

MF: Gute Entscheidung...

DS: ...klar, "Fucking with fire" hätte auch von 1984 sein können, aber es ist trotzdem ein geiler Song und deswegen hat er seinen Platz auf dem Album verdient.

MF: Der Gesang von Tobi ist dieses Mal besonders ausdrucksstark ausgefallen und manchmal wirkt dieser gar zerbrechlich, so fein sind einzelne Passagen. War das schwierig für ihn, das so hin zu kriegen oder ging das auch gleich in einem Take drauf?

DS: Nee..., ich glaub', das liegt einfach daran, dass wir uns generell für die einzelnen Songs ein bisschen mehr Zeit genommen haben, beziehungsweise jeden einzelnen Song entsprechend dann produziert haben. Wir haben ja die Platten davor fast alle immer in Fulda aufgenommen..., haben wir uns mit so Sachen meistens nicht beschäftigt, weil wir es auch total, wie gesagt, nicht besser wussten. Und diesmal haben wir das erste Mal auch mit einem externen Produzenten gearbeitet, mit Sascha Paeth, der da auch 'ne ganze Menge Input mit rein gebracht hat, und ich glaub' auch deswegen ist die Platte wirklich..., stärker geworden, weil man auf viele Sachen Wert gelegt hat, die man vorher so als selbstverständlich abgetan hat.

MF: Bereits erschienen ist die sehr überzeugende EP "Superheroes"! War es schwierig, die Non-Album Tracks fest zu legen und wie viele Songs habt ihr sonst noch auf Halde?

DS: Ähmm..., im Prinzip haben wir eigentlich gar keinen auf Halde jetzt..., wir haben einen auf Halde..., und das ist..., das war 'ne Cover-Version von "Come on, feel the noise" (von Slade oder Quiet Riot, ja nachdem - MF), aber irgendwie stand der uns nicht wirklich, deswegen haben wir den auch nur..., ich glaub', zu 'nem Viertel oder so aufgenommen. Also das sind, glaube ich, Drums, Bass und eine Gitarre oder so drauf, aber ansonsten..., gut, ein Teil der Songs war sowieso noch nicht fertig für's Album, als wir die EP gemacht haben. Öhmm, ja..., ansonsten haben wir alles verbraten. Wir haben das eigentlich noch nie gemacht..., es gibt ja Bands, die arrangieren oder schreiben irgendwie 25 Songs, von denen dann 11 auf's Album kommen oder so. Wir haben es noch nie gemacht..., weil, entweder funktioniert 'nen Song und er ist gut, oder wenn er es nicht tut, dann landet er schon vorher irgendwann auf der Halde und kommt gar nicht mit ins Studio. Ich finde, es macht auch keinen Sinn, auf Teufel komm raus irgendwelche Lieder aufzunehmen, wenn sie..., ich meine, es kristallisiert sich relativ schnell raus..., wir machen die meisten Songs im Proberaum und wenn sie halt mit den Basics nicht klingen..., mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Gesang..., dann bringt's nicht wirklich was.

MF: Bei "Return to the tribe" hat Tobi ein gesungenes Guitar-Solo hingelegt. Ist das was Einmaliges oder hören wir das mal auf einem der nächsten Alben wieder?

DS: Ich hab' keine Ahnung! Also, das ist spontan entstanden. Ich glaub', wir kamen drauf, als er irgendwann..., mal irgend 'ne Solo-Melodie gesungen hat, wie er sich das vorstellt, oder so. Da ging's um irgend 'ne Melodie, ich weiss nicht mehr ganz genau..., und irgendwann haben sie sich überlegt, man könnte es mal probieren und einfach ein Solo singen über einen richtigen Gitarrenverstärker..., mit Verzerrer davor und allem Drum und Dran.

MF: Also, ich musste zuerst zwei Mal hinhören, um das rauszuhören, dass es wirklich der Tobi ist...

DS: ...ja, es klingt auch sehr krank wie gesagt, aber ich find's sehr geil, weil..., ich hab's vorher auch nie gehört. Von da her..., das ist natürlich wieder mal ein lustiger Einspieler (lacht) - der zum Nachdenken anregt. Ein kleiner Seitenhieb an den "Crazy Frog" ist noch drin, aber... (lacht wieder)

MF: Aber sag mal..., was war denn da Ende von "Catch of the century" los?

DS: (lacht weiter) - Da war ich leider nicht dabei, ich hab' das nur am Tag danach gehört. Ich glaub', das entstand auch fast spontan und Sascha (Paeth -MF) hat das einfach irgendwann aufgenommen und du weisst nicht, aber..., Tobi war wieder in seinem Element und (lacht) - und die haben das mitgeschnitten und es gleich drauf gelassen.

MF: Es ist einfach klasse..., das könnt nur ihr bringen sowas!

DS: (lacht) - Ja, ich glaube, viele Bands dürfen es sich leider nicht erlauben, aber ich mein', sie sind selber schuld, wenn sie sich ein entsprechendes Image aufbauen.

MF: Der Grundstein für den Erfolg einer Band, wie ihr eine seid, ist unter anderem ein stabiles Line-Up. Trotz Nebentätigkeiten wie bei Avantasia (Tobi) oder Taraxacum (Eggi) seid ihr immer noch alle zusammen. Gab es bisher nie ernsthaften Zoff untereinander?

DS: Eigentlich nicht..., also bis jetzt haben wir es immer geschafft..., wenn's mal Probleme gab..., obwohl es gab noch keine wirklichen Probleme, muss ich sagen..., hat es immer funktioniert. Weil ich glaub'..., die Tatsache ist einfach, solange jedem der Beteiligten klar ist, dass Edguy halt top Priorität einfach hat, ist es in der Regel auch kein Stress. Also wie gesagt, letzten Endes ist es ja wirklich auch das, was jeder von uns irgendwie machen wollte, als wir angefangen hatten, Musik zu machen. Das heisst, du lebst ja auch deinen Traum irgendwo aus. Und deswegen gab's ja eigentlich auch noch nie Probleme und ich hoffe auch - ich klopf' mal auf Holz - dass es in den nächsten weiss ich nicht wie viel Jahren oder Jahrzehnten keine geben wird.

MF: Das hoffen wir doch alle!

DS: Ja, ich hoff's doch...

MF: ...genau!

DS: Wie ich schon sagte, das macht viele Bands..., machts' leider kaputt..., wenn es viele Lineup-Wechsel gibt.

MF: Zurück zum Album: Wie kam es zu diesem abgefahrenen Cover-Konzept?

DS: Ähmm..., angefangen hat das mit "Superheroes", als wir überlegt haben, was wir dazu für ein Cover nehmen und da lag es natürlich relativ nahe, sich aus der Comic-Szene zu bedienen, beziehungsweise das als Anlehnung zu nehmen, weil da einfach die meisten Superhelden auch her kommen. Im täglichen Leben gibt's die ja nicht so wirklich. Ja, das hat dann mit Entwurf-Zeichnen von Akleron angefangen, der dann das Cover auch gemalt hat und der war schon so geil, dass wir gesagt haben, genau das isses! Und nachdem das auch bei den Fans supergut ankam, fiel natürlich die Entscheidung nicht schwer zu sagen, bei "Rocket ride", wo der Titel auch eigentlich wieder ein bisschen was her gibt, in der Richtung was zu machen. Da haben wir es gleich nochmals probiert und ich glaub' es macht Spass..., das Resultat ist auch wieder sehr geil geworden. Bis jetzt kommt es überall sehr gut an und ich finde..., ich find's persönlich auch mal 'ne gute Abwechslung. Es passt einfach zur Mucke..., zur Frische des Albums und..., also ich glaube, irgend etwas mit Schwertern oder so, das wär'..., hätte alles andere als gepasst..., oder Drachen oder so.

MF: Es sind einige Keyboard-Sounds auf dem Album zu hören. Wäre oder war mal ein fester Keyboarder je ein Thema und kommt demnach auf der Bühne aktuell alles vom Band, was das angeht?

DS: Öhmm, Keyboarder..., wir haben vor Jahren mal überlegt, ob wir uns Einen zulegen sollten, aber..., es spricht Einiges dafür und Einiges dagegen. (lacht) - Also dagegen spricht, dass es auch ohne wunderbar funktioniert, da wir auch immer noch Songs haben, wo's eigentlich so gut wie keine Keyboards oder gar keine Keyboards gibt. Zum andern muss man ja nicht alle Sachen, die auf der Platte sind, live ganz genau so machen, das geht sowieso nicht. Wir würden uns ja auch nicht, nur weil wir acht Gitarren-Spuren an bestimmten Stellen aufgenommen haben, keine sechs Gitarristen dazu nehmen. Das heisst, man streicht es dann einfach zusammen und öhmm.., ich mein', wie gesagt, die Variante, die wir auf den letzten Tourneen gefahren haben, dass die Keyboards vom Band kommen, finde ich sehr praktisch. Ist für uns angenehm..., spart uns natürlich 'ne Menge Geld, weil es..., spart zum einen auch..., ja wieder ein neues Mitglied in die Band zu holen, was zwar ok wäre, aber mit Sicherheit nicht ganz einfach ist, weil..., dadurch, dass wir jetzt schon so lange zusammen unterwegs sind, ist es halt doch so ein eingeschweisster Haufen. Und ich glaub', wir werden das einfach beibehalten wie bisher. Also wie gesagt, das ist ja nicht so, dass die eine tragende Rolle im Konzept Edguy oder beim Konzert oder sonst wo spielen.

MF: Einige der Arrangements, wie bei "Save me", sind schon fast poppig. Wollt ihre eines Tages bei "Top of the Pops" auftreten?

DS: Fände ich gut, muss ich sagen! Also, da hätte ich mal Lust, weil es ist immer schön, einfach neue Leute zu erreichen. Und wenn man mal so zurück schaut..., ich habe mir gerade letzte Woche eine Thin Lizzy DCD gekauft und da ist auch ein Auftritt von, ich glaub' von 1971 oder so was. Sehr interessant..., dann habe ich einen Auftritt von Motörhead bei "TOTP" zu Hause. Das heisst, es waren eigentlich schon alle da..., da hätte ich nix dagegen, dort aufzutreten. Wobei bei Balladen ist es so..., ich mein'..., die sind immer poppig, die stechen da raus. Da kann man genau so gut alle andern
Balladen nehmen, die wir bisher auch geschrieben haben und da hat es leider auch nicht funktioniert..., na ja, wir schaun' mal.

MF: Der Song ist ja gut, ich mein' vom Sound her hört man es ja auch, wenn du sagst, es wurde analog aufgenommen, gerade bei den leisen Stellen, dass es irgendwie anders klingt als früher!

DS: Also, ich habe mir das auch nicht so krass vorgestellt, aber wir haben das im Studio verglichen und dabei einfach mal Sachen aufgenommen über die Bass-Maschine und dann direkt digital. Und du hörst wirklich einen Unterschied und gerade so im Gesamtbild macht sich das echt bemerkbar. Ich finde es die fetteste Produktion, die wir bis jetzt abgeliefert haben. Nicht, dass die Finnvox-Sachen schlecht sind, die waren auch gut, aber das ist halt 'ne ganz andere Baustelle als Fach. Das, was wir mit der "Rocket ride" jetzt geschafft haben, ist eigentlich nahezu perfekt, soundmässig!

MF: Ich habe das Album nun einige Mal durchgehört und je nach Song einige Anleihen von alten Sachen wie Deep Purple ("Wasted time"), Iron Maiden ("Return to the tribe"), Def Leppard ("Save me") oder MSG ("Catch of the century") ausmachen können. Ist das auf eine bestimmte Art und Weise Kalkül, nur Spontanität oder gar Zufall?

DS: Ähmm..., also Kalkül ist es mit Sicherheit nicht! Ich muss leider sagen, wir haben nun auch schon festgestellt bei verschiedenen Interviews, dass ständig irgendwelche Leute irgendwas Neues entdecken..., nach wem was klingt und so. Ich meine, natürlich kann man nicht alles ausschalten, was man irgendwann mal irgendwo gehört hat. Ich glaub', man hat auch eine Art, gewisse Sachen zu spielen. Das richtet sich auch nach dem eigenen Geschmack natürlich. Das heisst ich zum Beispiel, ich hör' auch gerne viele 70er-Sachen, auch UFO und so weiter..., Thin Lizzy und so..., und ich glaub', das hört man natürlich auch irgendwo im Gitarren-Spiel an mir. Das sind einfach so Nebeneinflüsse, die kann man ja nicht ausschalten. Von daher würde ich es eher als Zufall bezeichnen oder ja..., was war das andere, was du sagtest nochmals?

MF: Ähh...

DS: ...nicht Kalkül... (lacht)

MF: Spontanität!

DS: Ja!

MF: Gut..., zum Beipspiel bei "Wasted time" kommt mir relativ stark "Anya" von Deep Purple in den Sinn..., aber wie gesagt, das kann auch Zufall sein.

DS: Also, ich würd' sagen, das ist eher Zufall, weil..., wir haben mit Sicherheit zwei Leute in der Band, die das gar nicht kennen zum Beispiel!

MF: Ich bin ja als 64-er natürlich ein alter Rocker...

DS: Ja, also wie gesagt: Ich hör' auch total gern so 70-er Sachen und da hab' ich riesen Spass und ich find' es oft viel geiler als Vieles, was heutzutage raus kommt. 80-er ist auch gut, natürlich, aber..., ich finde in den 90-ern geht's schon ganz shit dünn. Das nächste Mal, wenn ich CDs kaufe oder so..., die meisten Sachen, die ich mir kauf', sind alt!

MF: Werdet ihr das Cover-Konzept für die Ausgestaltung der Bühne verwenden? Habt ihr da schon konkrete Vorstellungen, wie das dann sein wird?

DS: Wir haben schon sehr konkrete Vorstellungen, aber ich kann und will natürlich nix verraten! Also sollen sich das die Leute am besten selbst und persönlich angucken. Aber es wird schon Anlehnungen daran geben, das ist klar, und es wird gut, also wie gesagt, wir haben..., ich habe heute Mittag gerade noch mal ein bisschen telephoniert, ich glaub', das wird 'ne sehr schöne Bühne, wenn die so wird, wie wir die uns jetzt ausgemalt haben in unserer Fantasie.

MF: Ihr gebt stets alles für eure Fans und habt immer noch mächtig Spass an eurer Arbeit. Wie sieht es dann mittlerweile mit dem Geldverdienen aus?

DS: Das funktioniert mittlerweile auch gut, zum Glück. Also, es ist nicht so, dass man jetzt ausgesorgt hätte für die nächsten 40 Jahre oder so, aber es is 'n gut bezahlter Job und das Schöne ist halt daran, dass es halt so 'nen Traumjob ist. Ich würd's auch machen, wenn ich nichts verdienen würde, glaube ich..., weil einfach diese ganzen Erfahrungen und die Erlebnisse, die man mitnimmt, das kann man doch gar nicht in Geld aufwiegen, glaube ich. Also, ich kann es zum Beispiel gar nicht beschreiben, wenn man auf einem Festival spielt vor 25'000 Leuten. Das ist einfach nur ein irregeiles Gefühl! Genau so isses, wenn man in 'nen Land fliegt, was 10'000 km entfernt ist und Fans kommen zu deinem Konzert. Das sind eben so Lebenserfahrungen, die muss man einfach erlebt haben, um sie beschreiben und bewerten zu können. Viel erzählen kann man da nicht..., natürlich kann man das nicht immer einfach so aus Spass an der Freude machen, weil irgendwann..., das kostet ja auch Geld. Wenn wir Platten aufnehmen..., jetzt die letzte Produktion zum Beispiel, die war auch nicht billig, das ist klar! Wir hätten es auch billiger machen können, aber da sind wir halt auch immer der Meinung, dass man..., ja, man muss auch immer was investieren, um noch ein Stück weiter zu kommen. Das haben wir von Anfang an gemacht, also die ersten Jahre haben wir zum Beispiel eigentlich alles, was wir verdient haben, wieder in die Band gesteckt, um einfach neue Sachen zu machen oder irgendwas sich leisten zu können. Eine Tour zu fahren als Vorband..., als wir damals in der Schweiz waren zum Beispiel. Das waren dann so die Jahre, wo wir wirklich nichts verdient haben.

MF: Ihr habt schon in Australien und Südamerika gespielt. Wo würdet ihr gerne noch spontan hin gehen und spielen, wo ihr noch nicht wart?

DS: Ich würde gerne in Südafrika mal spielen! Weil, ein Freund von mir, der war..., der ist jetzt auch wieder da..., er war vor einem Jahr schon mal da und der war auch, glaube ich, auf'm Metal Konzert. Der ist auch "Mettler" (O-Zitat Dirk) und war in Kapstadt und in Johannesburg und sagte, da gibt es so zwei, drei Club's, wo ab und zu mal Bands spielen, auch internationale Bands und da hätte ich mal Lust drauf.

MF: Und das geht ab in Afrika..., so?!!

DS: Das funktioniert! Ich meine, da ist nicht die Hölle los, aber ich weiss nicht, ob das 800er Club's oder 1000er-Läden sind, was ja nicht blöd ist und ich denke, das wird ähnlich sein, wie zum Beispiel in den U.S.A., dadurch, dass du da halt sehr selten jeweils hinkommst oder Australien ist ein besseres Beispiel. Dadurch, dass da selten europäische Bands spielen, haben diese Konzerte so ein spezielles Feeling, beziehungsweise einen speziellen Kick, weil die Leute einfach total ausgehungert sind für diese Art von Musik. In Europa haben wir zum Beispiel den totalen Overkill an Konzerten, was natürlich super ist, weil man kann jedes Wochenende eigentlich auf irgend ein Konzert gehen. Aber in Australien, wie gesagt, da reisen Leute irgendwie 4'500 km, um ein Edguy-Konzert sich anzukucken.

MF: Cool!

DS: Ja, das finde ich schon beeindruckend, sowas..., das macht Laune!

MF: Und wie sieht es mit Russland aus?

DS: (In) Russland waren wir auch schon...

MF: Ja...

DS: ...war eigentlich auch gut, und ich denke mal, dass wir da mit Sicherheit wieder spielen werden..., dieses Jahr. Wir waren jetzt nicht so weit, also wir waren nur in St. Petersburg und Moskau, aber das werden wir mit Sicherheit wiederholen, weil die waren eigentlich jeweils sehr gut, die Konzerte.

MF: Toll..., schön! Ok Dirk..., danke vielmals und ich freue mich sehr auf das kommende Konzert bei uns (Z7, 6.2.06) and last, but not least: Die letzten Worte an unsere Leser wären:

DS: Ja, vielen Dank für den Support in den letzten Jahren und ich hoffe, euch gefällt das neue Album "Rocket ride", und wenn ihr uns geil findet: Kommt zum Konzert, habt Spass mit uns und wir feiern zusammen!